kleiuen rauhen Narben uud Furchen bezeichueten Oberhaut bedeckt ist. Oeffnete
uiau dasselbe, so zeigten sich Maden oder Larven darin. An den Höhen hatten
jetzt die Kiefern oder Epinettes der Canadier CPm«s flexilis J J an Zahl zuge-
nominell, sie bedeckten zum Theil ganze Bergwände und waren 3 0 bis 4 0 Fuss
boch. Ihre Krone ist schmal, die Aeste steheu etwas sparrig, die Nadeln sind an
vier Zoll lang, und der Zapfen (stroUlus) bat Aehuiichkeit mit dem unserer Pinus
sylvestris.
Um 6 Uhr Morgens des 30. Juli erreichten wir einen Bach, ohne Zweifel
L ew is und C la r k e ’s Grous-Creek, dessen Bette die Leute an der Cordelle
durcbgeheu konnten. Wir erblickten bald darauf eine am Ufer aufgerichtete Stange
mit einem Stücke Papier, bei welcher uusere Jäger einen Spiesser uiedergelegt
hatten. Sie kamen auch bald selbst, und brachten ein Kaninchen (Lepus americanus),
einen Specht, (Picus varius), den gelbbäuchigen Seidenschwanz (Bomhycilla
cedrorum), den gelben Stieglitz (Fring. tristis) uud mehre Arten von Pflanzen, u.
a. Monarda moUis Willd. Tauben und Schwalben wurden an den rauhen Hügeln,
wilde Gänse nicht selten auf dem Flusse beobachtet. Ein Paar Inseln hielten wir
für L ew is und C la r k e ’s Pot-Islands und eiuen Bach für ihren Teapot-Creek,
ein Name der uns, wie viele audere von diesen Reisenden gegebene, nicht wenig
belustigte. Man konnte sich der Bemerkung nicht enthalten, dass dergleichen Benennungen
nicht wohlgewählt seyen, besonders da es nicht schwer fallen könnt«,
bessere zu finden, wenn man auch nur die meistens wohlklingenden der Indianer
beibehalten hätte. Die Sommerflor hatte ihre meist gelben Blumen entfaltet, die
Solidagiiies mit ihren Goldruihen, die Rudbeckia columnaris waren häufig daselbst,
von Papilio Turnus, Aiax u. a. Arten des oberen Missouri umflogen. Die schön
zinnoberrothe Cristaria coccinea überzog an manchen Stellen die ganze Prairie und
es scheint, dass sie dem Prairie-Dog zur Nahrung dient, da diese Pflanzen in der
Nähe der Wohnungen dieser Thierchen meistens sehr stark abgefaisseo waren. An
den Höhen bemerkten wir jetzt wieder einen scbneeweissen Streifen, ohne Zweifel
die Fortsetzung der schon früher erwähnten weisseu Sandsteinlager, welche nuu
bald weit mächtiger an die Oberfläche treten.
Während wir gegen sieben Uhr Abends an den Höhen Iiinschifften, welche
deu Vorbergen der Schweiz glichen, und eben Zuschauer einer glücklichen Bisonjagd
gewesen Avaren, erblickten wir zu unserer nicht geringen Ueherraschung ein
Boot mit drei Menschen, welches bald an unserem Schiffe aulegte. Es befand sich
darin der Blackfoot-Dolmetscher D o u c e tte und zwei Engagés von Fort-M'kenzie,
welche mau uns entgegen gesandt hatte. Mit ihnen kam Dechamp zurück, welcher
drei Bisonten, einen Hirsch, uud einen Bären erlegt hatte. Die Reisenden
hatteu das Fort vor drei Tagen verlassen, wo sich gegenwärtig aa 1 5 0 Zelte der
Piekanns CBiäckfoot-Iudianer) befanden; die übrigen dieses Stammes lebten am
Maria-River zerstreut. Sie erzählten ferner, dass am Bighorn-Biver die Fall-Indians
oder Grosventres des prairies gelagert seyen, um uns zu erwarten, dass diese
Indianer aber in diesem Augenblicke keiue Handelsartikel besassen, sondern auf
Geschenke hofften. Für Herrn M itc h ill war dies eine unaugeuehme Nachricht,
da er in diesem Augenblicke uicht in der Lage war viel verschenken zu können,
und man diesen Indianern ohnehin uicht viel Gutes zutraute. D o u c e tte hatte nicht
weit von der Stelle, wo wir uus jetzt befanden, einen starken Bären geschossen,
welcher am Missouri-Ufer liegen geblieben war, eiue für mich sehr angenehme
Nachricht, die ich zu benutzen beschloss. —
Der 31. Juli brach hell und heiter an und ich setzte mich früh mit den Herren
M itc h ill und B o dm e r, so wie D o u c e tte , D re id o p p e l und den beiden Brüderu
B e a u ch am p , sämmtlich mit Büchsen oder Flinten bewaffnet, in Bewegung, um den
gestern getödteten Bären aufzusuchen. Die Engagés trugen Stricke uud Aexte. In
dem dichten Unterholze und hoheu Grase des Waldes tödteten wir zuerst eine Klapperschlange,
nachdem mau dieselbe mit einem Stocke zum Beissen gereizt und das
leise Gerassel ihrer SchAvanzklappeni vernommen hatte. Wir überschritten dann auf
hingeworfeneu Baumstämmen und Stangen ehieu haihausgetrockneten, schlammigen