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1 ) Der mir am Missouri vorgekommene Baeulit scheint der von S a y u n te r der Benennung
des compressus beschriebene gewesen zu seyn. Ueber diesen Gegenstand siehe M o rtm
synopsis o f the organic remains o f the cretaceous group etc. pag. 4 3 .
2 ) Unter den vortrefflichen Beobachtungen über die Natur der Schlangen, avelche in
L e n z , Schlangenkunde enthalten sind, fand ich mancherlei Bestätigungen für die von mir
gemachten Erfahrungen. Auch die Kreuzotter bezaubert die zu ihrem Raube bestimmten
Thiere nicht, kann nicht we it springen, wenn sie beissen w ill, und die Schweine sind
nicht begierig, sie zu fressen. Mein Glaubensbekenntniss über diese Gegenstände habe ich
schon an anderen Orten abge legt, und ich bin überzeugt, dass auch die americanischen
Giftschlangen weder bezaubern, springend sich fortschnellen, noch von Schweinen gierig
gefressen werden. Die Z ah l d er Klapperringe des Schwanzes bei Crotalus ist ganz unabhängig
von dem Alter des Thiers und v a riirt sehr. Die Giftschlangen, welche ich beobachte
te , sind beinahe sämmtlich langsame Thiere und n u r sehr wenige von ihnen besteigen
Bäume. Dass Audubon eine ähnliche Fabel für Nord-Americ a erzählt, wie ich sie in meinen
Beiträgen von Brasilien berichtete, wo ein P a a r gebissene Stiefel mehre Besitzer hinte
r einander tödteten, kann nur bestätigen, wie sehr man in allen uncultivirten Ländern
nach dem Wunderbaren hascht, und die wahre Beobachtung der Natur verabsäumt. Bei
der A rt der Ricsensclilangen (B o a , P y th o n ) ihren Raub zu verschlingen, kann auch ich
bestätig en , dass die von ilmen hinabgewürgten Thiere oft noch lange im Leibe der Schlange
leben. Ein i 2 Fuss langes iavanisches Thier dieser Familie sah ich eine stark e E n te v e rschlingen,
welche noch lange Z e it leb te, zappelte, flatterte und einen grausamen Tod fand.
Nach 4 bis 6 Wochen spie die Schlange lan g e , fest zusammen gebackene Ballen von Knochen
und Federn durch den Mund aus, die eine weissliche F arb e und üblen Geruch hatten,
wie dies auch d e B l a i n v i l l e beobachtete. Wa s ich pag. »5 meines Reiseberichtes von
sehr jungen Schildkröten (S n a p p in g -T u r tle s ) gesagt habe , bestätigt auch L e n z (S chlangenkunde
pag. 1 7 3 .) von der Kreuzotter, deren kaum aus dem Eie geschlüpfte Jungen
ebenfalls schon um sich bissen.
3 ) Coluher exiirms S a y ist von S c h l e g e l (E s s a i sur la pkysionomie des serpens pag.
1 5 7 .) unter der Benennung Coluber S a yi aufgeführt. Sie wird sehr gross. Das grösste
Individuum, welches ich mass, hielt 5 ' 5 " in d er Länge. Ich zählte an vielen Exemplaren
von 2 0 6 bis zu 2 2 9 Bauchschilden, und von 4 7 'z u 61 P a a r Scliwanzsehilden. Die
F a rb e der Schlange verändert sich im We ingeist nicht bedeutend. Im Anfänge des Octobers
bei warmem W e tte r wurden mir noch viele dieser Schlangen gebracht. Ich erhielt diese
A rt schon am unteren Missouri, sie w ird bis gegen die Rocky-Mountains gefunden, und
träg t in vielen Gegenden von N. America den Namen Chicken-Snake.
4 ) Dieser F ro sch , welchen ich Ra n a missuriensis nan n te , scheint eine bis je tz t unbekannte
Species zu bilden. Gestalt ziemlich einer kleinen Krö te , allein ohne sichtbare P a -
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rotidcn, der Banch seitwärts heraustretend; Kdrper mil vielen kleinen Höckern bedeckt;
yo'derfu;») 4,,ehig, 2. Z eh e von anssen die län g ste , die innerste die
kürz este, Sohle des Vorderfusses mit vielen kleinen Ballen besetzt; am Hinterfusse die 2 .
Z eh e von anssen die längste, die innerste die kürzeste; Sohle des Hinterfusses und der
Z ehen mit kleinen Ballen in Belhcn bedeckt. —
F ä r b u n g ; Die Unterliielle schmuteig we isslich, unter d er Kehle und den Schenkeln
u 1 s s t / ! " ' 1 ' ’ V ' ' v 42» Auge eiu olivengrOner
Langsstr ch , der b,s aber das Vorderbein läuft; Bücken mit grösseren und kleineren olivcn-
Oberkoöf « 7 n l " ' “ 'S " ».ehr rnnd sind;
Oberkopf und Hals beinahe ungelleckt; Hinterbeine ebenfalls mit einigen grünen F lecken
beieiclinel; Band des Mnndes weiss. ^ r lecken
A u sm e s s u n g : Länge des Bnmpfs mit dem Kopfe i " 1 " '; L. d. gansen Thiers mit
ansgertreekten Hinterbeinen 8 " s y . " ' ; dieser Frosch is . mir nLr einmal,
am Windsor’s Creek vorgekommen.
ä ) H a r l a n nnd G o dm a n haben das Bighorn für identisch mit dem sibirischen Argali
angenommen; B i e h a r d s o n dagegen spricht sieh über diesen Gegenstand nicht ans. Ich
habe le .J e r meine Exemplare d iese, Thiers verloren und nur Schädel derselben mit knräck
gebraclik In der Gestalt haben diese Thiere sehr viel Aehnliehkeit mit dem europäischen
Slemboeke indem alle ihre Glieder sehr s ta rk , muskulös ond gedrungen sind.
Die colossMen Hörner des männllehen Thiers sind bekannt, die des Weibchens gleichen denen
der Stemmege, smd aber etwas mehr gebildet wie am Schafe; sie stehen aufrecht, sanft
rückwärts und mit den Spite.en ein wenig auswärts gekrümmt, sind etwas plalt «edrückt
und , „ e r gefurcht Der Kopf des Thiers ist g ro ss, völlig gebildet wie an der SteLr.ie^e
die Ohren k u rz , Nasenrücken (wenigstens bei dem We ibchen) geradlinig, die Unterlippe
em wenig über die obere vortretend; Ange r.iemlich g ro ss, der s ium lacrtmalü steht ein
wenig getrennt vor demselben, die Irls ist gelbbraun, die Pupille dunkel; Hals s ta rk ; Brust
hielt und s ta rk ; Bucken breit; S chwans k u rs und schmal; Beine nnd Schenkel gebildet
w ie am Stemheeke die ersteren dick und k rä ftig , die lelsleren sehr Oelsehig, gedrungen
und muskulös; die Hufe smd k u rs , die Aftern breit; stumpf, hinten mit einer Querlefste
versehen, F arbe des Tliiers sclimntslg b rä u n lic h -g ra u , wie am Steinbocke; die Mittellinie
des Buckens em wenig dunkler; Bauch, innere und hintere Seite d er Beine we iss, eben
so die ganse Hmterse.te d er Hinterschenkel, und diese F arbe tritt 3 Zoll breit ober den
Schwans au f den Kücken hinanf; Vorderseite d er Beine mehr sehwärslieh-gr,aubraun als
t e Rucken; Schwans graubraun; 2 Ingnlnalsitsen; After nnd Gesehleehtsthell bei dem
Weibchen nahe bei einander; H,aar wie am Stelnboek, k a r s , siemlicli h a rt, kOrser als an
der Cabri; Geruch des Tlilcrs g an s schafartig, auch das F leisch hat diesen Geschmack
allem m der Brunstseit ist das des Bockes seh r unangenehm. Der alte Bock ist mehr'he ll