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gewöhiiKoIi durch den Kriegsruf (W ar-W h o o p ), einen hellen Schrei, wohei man
die Slinime mit der Hand vor dem Munde tremuliren lässt.
Gegen 1 0 Uhr näherte sich der Warrior den Jefferson-Barracks, wo sich die
Bewohner am Ufer versammelt hatten, um die indianische Deputation landen zu sehen.
Die Indianer sangen in wildem Chor, wobei sie ihre Waffen rüttelten, dann
zogen sie, sobald man gelandet hatte, in Procession, die Chefs an der Spitze, anf
die Höhe des Ufers; wo die Barracks oder Casernen ein vom nach dem Flusse
offenes und einen grossen freien Raum einschliessendes Quadrat bilden. General
C la r k e machte uns mit dem Commandanten des Platzes, General A tk in s o n bekannt,
nnd nach einer kurzen Panse in dessen Hanse begab man sich in eine geräumige
leere HaUe des einen der Nebengebäude, wo die Indianer schon sämmtlich
in Reihen Platz genommen hatten. Die Generale sassen ihnen gegen über; die
Zuschauer, unter welchen sich mehre Damen befanden, bildeten die Umgebung.
Als alles versammelt war, hielt K iö k u c k mit Hülfe des Dolmetschers eine Anrede
an General A tk in s o n und dieser antwortete ihm, worauf man die Gefangenen
herein führte. Zuerst erschien B la c k -H aw k , ein kleiner, alter, wohl 70jäh-
riger Mann, mit grauen Haaren und ziemlich hell gelblicher Hautfarbe, sanft
gebogener Nase nnd etwas chmesischeu Zügen, wozu der gescborene Kopf, hinten
mit dem gewöhnlichen Haarzopfe, nicht wenig beitrug. AUe Gefangene waren un-
hemalt. Diese bedauernswürdigen Menschen traten mit ziemUch niedergeschlagenen
Mienen ein, und obgleich kein Indianer lebhafte Zeichen der Rührung verrieth, so
sah man dennoch vielen von ihnen diese Gefühle recht deutlich an. Die Gefangenen
gaben ihren Landsleuten ringsum der Reihe nach die Hand, und setzten sich
dann im Kreise der Versammlung nieder. Zwei der Indianer, als besonders ge-
fährUche Menschen bekannt, der eine, der berühmte Winnebago - Prophet» ), mit
»3 lieber die Winaebagos CWinnebegnsJ siebe S cM c r a ß Narrarne Journal o f travels to ile Sources o f tita
mu sisi,,lá -B lv e r , ferfo rmed a,oler Governor Cass f J 8 2 0 j j» g . SUS and 3M , sb m e Warden IL c.i
Vol. UT. il. dio, und Dr. Morse’s Beiiort on Indian ajfatrs p. 1 9 , 5 8 , imd Pi/m , Carver u. a. Ueiaende.
Sie hewolinen die Gegend zwischen dem Ouisconsìn und Green Bay am See Michigan.
hässlichen Zügen, trugen Ketten mit grossen eisernen Kugeln an den Füssen; die
übrigen Gefangenen waren niclit geschlossen, und sie wurden täglich von der
Wache spazieren geführt. Die Reden begannen nun von Neuem. K iö k u c k sprach
öfters und bat für die Gefangenen, und General A tk in s o n wiederholte ihneu etwa
dasselbe, was ihnen schon General C l a r k e gesagt, worauf die indianische Versammlung
wieder ihr „häh! oder ähä!“ hören liess. Als die Rede gehalten war,
entfernte man sich nnd liess die Gefangenen mit ihren Landsleuten allein, um ihren
Gefühlen freien Lauf zu lassen. Rührend war der Anblick des alten B la c k -
H aw k , so wie die ganze Sceue des Wiedersehens, uud mehre Zuschauer schienen
in diese Gefühle mit einzustimmen.
Wir nahmen nun noch die Casernen in Augenschein, in welchen vier Compagnien
des 6. Regiments einquartirt sind. Das Hospital bildet eiu besonderes Gebäude.
Die umgebende Gegend ist offene Prairie, in der Nähe der Gebäude mit
einem liebten Walde von schlanken Eichen bewachsen, und vou dieser Höhe hat
man eiue sehr freundliche Aussicht auf den Fluss. General A tk in s o n lud uns
zum Mittagessen ein uud wir machten die Bekanntschaft seiner Familie. Um 3 Uhr
schifften wir uns mit allen Indianern auf dem Warrior wieder ein, und erreichten
erst spät Abends St. Louis.
Da es meine Absicht war, die inneren westlichen Gegenden von Nord-Ame-
rica, und wo möglich die Rocky-Mountains zu bereisen, so war St. Louis ohne
Zweifel die zweckmässigste Basis für eine solche Unternehmung. Es fragte sich
nun, oh es zweckmässiger sey, mit den Caravanen zu Laude nach Sia Fe zu gehen,
oder deu Missouri aufwärts zu beschiffeu? Eiu englischer Reisender, Captain
S t e w a r t (of Grand Tully), dessen Bekanntschaft ich hier gemacht hatle, stand
eben im Begriffe mit der Land-Caravane abzureisen, und seine Gesellschaft würde
mir angenehm gewesen seyn; allein nachdem ich mit mehren des Landes kundigen
Männern über diesen Gegenstand geredet, schien mir der Plan, dem Laufe des
Missouri zu folgen, für meine Absichten der passendste, denn 1 ) konnte ich auf