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ifatien angefülit, man sah sie überall ihre Pfeife rauchen, und sie waren dabei so
gemächlich oder stolz, ihre Pfeife jedesmal dem ersten besten Weissen hinzureicheu,
um sie ihnen anzuzündeu, obgleich sie sich unmittelbar neben dem Küchenfeuer befanden.
Das Thor war von Indianern belagert, die mau bei weitem nicht alle ein-
liess, und wir sämmtlich giengen uicht hinaus, weil man der grosseu Äiisainm-
luug dieser Menschen nicht trauen durfte. Bis jetzt befanden sich, im Vergleich
mit dem vergangenen Jahre, nur eine massige Anzahl der Chefs im Forte, denn
man hatte damals 54 derselben zusammen gesehen. Unter den uns besuchenden
Piekanns war eiu alter Mann, H om a c h s é h -K a k a tó h s (der grosse Stern, la
grande étoile), der durch seiue merkwürdige Hackennase aufilel. Auf dem Kopfe
trug er einen ruiulen Filzhut mit Federbüscben, welchen ihn Bo dm e r abnebmen
liess, uad ihn dann höchst ähnlich zeichnete. Als die Zeichnung volleudet war.
und er etwas Tabak erhalten hatte, stand er auf, stellte sich in deu Hofraum und
hielt mit sehr gutem Anstande eine lange Bede, dereu Sinn etwa war: „der Chef
von unten (M 'k e n z ie ) habe seiue Kinder hieher gesandt und sie ihnen (den Piekanns)
empfohlen, man möge sie nuu also auch gut behandeln, ihnen gutes Fleisch
bringen, damit sie nicht klagten und weinten, sondern froh seyen und ihnen der
Bauch immer augefüllt bleiben möge.“ —
Bald uach dem Grossen Stern kam T ä s t ic k i -S o m ic k und I h k a s -K iu n e
in das Fort, alle forderten Branntwein, um welchen sich alle ihre Gedanken drehten.
I h k a s -K iu n e war ein grösser ansehulicher Mann mit stark markirfem Gesichte.
Er trug ein Medecine-Fell von Fischotter über die Schultern, an welchem vorn
der Schwanz herabhieng und das gänzlich mit Muschelstücken besetzt war. Dieser
Maim hatte dem Forte schon Dienste geleistet und war zuverlässig. Gegenwärtig
trat er mit schönem männlichen Anstande auf uud hielt eine lange Rede. „Die
Franzosen,“ sagte er, „müssen kein gutes Herz gegen die Indianer haben, da sie
den Piekanns, von sich wolle er gar nicht reden, am Abende des Gefechtes nichts
zu trinken gegeben hätten, selbst die Chefs hätten nichts erhalten. Sie seyen hung-
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rig und durstig in das Fort gekommen und ebenso wieder abgezogen, da sie doch
von der Anstrengung, sich für die Weissen zn schlagen, ermattet gewesen seyen.
E r komme jetzt gerade von einen, Zuge gegen die Crows zurück, wo' sie zwei
Ihrer Leute verloren hätten, nnd habe jetzt keine Tauschartikel hier. Ohne Sehnhe
hatten sie weite Strecken der Prairie zurück gelegt, ihre Füsse seyeu wund „nd
nmde gewesen, dennoch habe er an dem Gefechte Theil genommen, und weder
er noch andere seyen von den Weissen beschenkt worden.“ Herr M itc h ill antwortete:
„E r werde Morgen den Chefs einige Geschenke machen, übrigens glaube
er genug gethan zu hahen, indem er gestern eine Menge von Pnlver „nd Blei aus-
getheilt „nd die Bedrängten in das Fort anfgenommen habe. Obgleich es wahr
sey, dass die Weissen viele Medecines besassen, die sie znm Verderben der Indianer
anwenden könnten, so komme ibm dies dennoch nicht in den Sinn, er wolle
.hnen aher heme noch eine solche zeigen, nm ihnen eine Idee von der Macht der
Wessen zn geben. Wenn er einen Kanonenschuss abbrennen lasse, so möchten sie
Acht haben. Morgen früh werde m:,„ alsdann die Flagge anfziehen nnd ein Kanonenschuss
solle das Zeicheu zn dem feierlichen Empfange der Chefs seyn.“ Einer
der Piekann-Chefs halle schon früher geanssert, „es befremde ihn sehr, dass die
Weissen immer in ihren gewöhnlichen schlechten Kleidern erschienen, während sie
(die Chefs) sich iu ihren, grössten Staate zeigten, man habe ja die schönen Kleidet
der Weissen noch gar uicht gesehen!“
Als nns „m 6 Lhr Abends die Chefs verlassen halten, wurde das Fort geschlossen
und Herr M itc h ill liess, sobald es dunkel geworden, einen Kanonen-
scb„.,s abfenern und alsdann „ach einander ein Paar Baketen steigen, welche zu-
fai ig vortrefflich geriethen nnd in grösser Hobe in Sterne zerplatzten, bei deren .
Anblick aber die meisten Indianer dennocb kein grosses Erslaunen verrlethen, da
« e dergleioben schon bei den Engländern gesehen hatten. Bei dem Schalle der
Trommel hatten die Indianer schon vor dem Forle gelanzt nnd gesungen, jetzt