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(i. cit. Vol. 7.) zählt nach Michaux 42 Eichenarien für Nord-America, wovon 16 in
Mexico und 26 in den Vereinlen Staaten wachsen. Sie lassen sich in zwei Abtheilungen
bringen, in solche, deren Früchte im ersten Herbste reifen, und in solche, wo sie 18 Monate
zur Reife bedürfen. In der ersten Section ist das Holz von der besseren Qualität.
2 ) Die Gesträuche in den AValdungen des Wabasch sind vorzüglich: Amorpha fruticosa,
Evonymus verrucosus und vielleicht andere Arten dieses Genus, Corylus americana,
Hamamelis virgin, mehre Arten von Spiraea, Crataegus oder Pyrus, Rubus, Salix, Staphy-
lea trifolia, Gonolobium hirsutum, Hydrangea arborescens, Ceanothus amer., Symphoria
glomerata, welche man hier Tea-Plant (Theepflanze) nennt, während in den Prairies von
Illinois der Ceanothus diesen Namen trügt u. s. w. — Im americanischen Kriege, als England
seinen americanischen Provinzen den chinesischen Thee aufnöthigen Avollte, trank man
einen Thee von den Blättern des Ceanothus. Die Yankees warfen eine Schiffsladung von
chinesischem Thee in das Meer, und mit diesen und ähnlichen Unordnungen begann die
Revolution.
3 ) Der Wolf der \^'abasch-Waldungen und der waldigen Gegenden östlich vom Missisippi
scheint von dem europäischen nicht bedeutend verschieden zu seyn, und kann wohl
kaum als Varietät desselben angesehen werden. Ich will hier zur Vergleichung die Ausmessungen
einer bei Harmony am Wabasch erlegten Wölfin von 60 ß Gewicht angeben: Ganze
Länge 57" 9 '" 9" 9 '"); Länge des Schwanzes mit den Haarspitzen 18" 8'"; Länge
desselben ohne die übertretenden Haarspitzen 14" 9"'; L. des Kopfes 9" 9"'; L. der Nasenspitze
bis zum vorderen Augenwinkel 4" 9*/s"'; L. der Augenöffnung 8%'"; L. vom
hinteren Augenwinkel zur vorderen Ohrbasis 3" 4 "'; Breite des Ohres an der AVurzei
2 " 8"'; Höhe des äusseren Ohres (an der Kopfseite gemessen) 4" 3%'"; Umfang des
Kopfs vor den Ohren 16" 3'"; L. der Vordersohle bis zum Handgelenke 6"; L. der Hintersohle
bis zur Ferse 9" 4'"; Umfang des Thiers hinter den Vorderbeinen 23" 5'"; L. des
oberen Fangzahncs 9'/t, des unteren 9‘/3. — Richardson (F am ia bor. amer. T. I. p. 6 0 )
sagt, die Wölfe, welche er nördlich von Canada gefunden habe, seyen verschieden von
den europäischen. Ich kann über diesen Gegenstand niclit urtheilen, habe jedoch in den
grossen AA’^aldungen von Indiana den Wolf nicht bedeutend von dom europäischen abwei-
cliend gefunden, wie oben gesagt; dagegen an den Ufern des oberen Missouri, als Bestä-
tigung der Aussage vonLewis und Clarke, eine verschiedene Art von Wölfen beobachtet.
Die Ausmessungen, welche Richardson von dem Lupus grlseus nach Sabine angiebt,
zeigen allerdings die Verhältnisse des Kopfs abweichend von denen von mir mitgetheilten
und kommen mehr mit denen der Missouri-Wölfe überein, welche eine dickere Schnautze
und kürzeres Ohr besitzen.
4 ) Der schwarze Wolf der Prairies von Illinois soll schwarz oder braun gclUrbt seyn,
und einen weniger fuchsartig gebildeten Kopf haben, als der gemeine Wolf der Wälder,
der Schwanz soll weniger behaart und buschicht und mit etwas herunter hängenden Haaren
besetzt seyn, dabei' mehr gekrümmt getragen werden, wie bei dem Hunde. Ich kann übrigens
aus eigener Ansicht nicht urtheilen, und die Richtigkeit dieser Angabe nicht verbürgen.
5) Warden beschreibt das Stinkthier O- cit. Vol. I. p. 1 0 5 ) höchst unrichtig. Er
nennt die Zeichnung dieser Thierart unregelmässig, da sie doch höchst regelmässig und
ziemlich constant ist. Von den beiden Säcken, in welchen die übelriechende Materie enthalten
seyn soll, habe ich nichts finden können, wohl aber Drüsen, wie bei dem Iltis und
dem Mink.
6) Die Fischotter des Missisippi, Missouri, Wabasch und der übrigen elnfaUenden
Flüsse CLutra canadensis), wenigstens ist mir nur eine solche Thierart vorgekommen, hatten
die Zoologen für identisch mit der brasilianischen Otter angesehen, bis Fr. Cuvier
Cs. Dict. des sc. natur. Vol. X X V I I . pag. 2 4 4 ) sie gehörig unterschied. Beide sind höchst
verschiedene, leicht zu unterscheidende Species. Die erstere hat eine dunkel schwarz-
bräunliche Farbe an den Obertheilen und ihre Kehle ist fahl bräunlich-silbergrau gefärbt.
Der Schwanz ist allmählig zugespitzt, noch nicht halb so lang als der Körper, rundlich-
abgeplattet, also etwa gebildet wie an der europäischen Otter. Diesen letzteren Charakter
hat der genannte Theil auch bei der brasilianischen Otter; allein hier tritt der Unterschied
ein, dass der Schwanz nach der Spitze hin an beiden Seiten eine scharfe Kante, oder
einen kantigen Rand bildet. Die Verschiedenheiten der brasilianischen Otter sind übrigens
von Herrn Fr. Cuvier angegeben, und ich muss in dieser Hinsicht auch auf die in meinen
Beiträgen (B. 1. pag. 320) gegebene Besclireibung verweisen. Der Schädel der nord-americanischen
Otter mit denen der Lutra vulgaris und brasiliensis verglichen, zeigt mehr
Aehnliehkeit mit dem der ersteren, indem er nicht gewölbt, wie an der letzteren, sonder«
abgeplattet und auf seiner Oberfläche geradlinig ist; dagegen hat er im Verhältnisse aucli
mehr Breite und Kürze als der europäische, indem die Entfernung von der AVurzel der
oberen Schneidezähne bis zum vorderen Anfänge des Jochbogens bei der nord-americanischen
Art 5 | mal, und bei der europäischen nur 5 mal in der ganzen Länge enth.alte«
ist. Von oben gesehen hat der Schädel der Wabasch-Otter in seinem Umfange m^lir
Aehnliehkeit mit dem der brasilianischen, es finden sich aber bei den drei vero-lidicnen
Köpfen noch mancherlei Unterschiede, deren Aufzählung der Raum hier nicht gestattet.
S ab in e’s Beschreibung der americanischen, den Norden bewohnenden Otter, scheint nicht
nach dem frischen Thiere gemacht; dennoch stimmt sie in den Hauptzügen mit dem vo«
mir am AVabasch beobachteten Thiere überein, und auch die Felle aus dem Norden, welche
ich in den Vorräthen der Pelzhandel-Compagnie vorfand, scheinen dieses zu bestätigen.
Von der europäischen Fischotter ist die nord-americanische im Aeusseren nicht sehr verschieden.
Die Gestalt ist im Allgemeinen dieselbe, die Entfernung vom Auge zu der vorderen
Ohrbasis ist bei der ersteren länger als bei der letzteren, und das Ohr ist an seiner
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