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seclis Fass hoher, schwerer Mann uus enlgegen trat. Kr war von deutscher Ah-
kuiifl und sein Name D ie tric h . Gerne würde er uns für die Nacht in seinem
kleinen Waldwirlhsliause aufgenoiiimen haheii, allein für unsere Pferde gah es kein
Unterkoiimteii und wir setzten daher die Keise noch etwas fort. Nach kurzer Zeit
erreichten wir eine felsige Kuppe »ii der Wendung der Bergwand, wo auf einem
steilen Felsen hoch über dem Flusse, das isolirtc Wohnhaus, eines gewissen D u to t,
eines Franzosen, orhaul ist. Vou hier an öffnet sich das Thal mehr, die Berge
sind nicht mehr so steil, da man sich hoch oben befindet, und mehr von dem Delaware
eulfenit hat. Die sohleohle Strasse führt nun über einige Höhen, man erreicht
eiue weile kesselarlige, offene Stelle in deu W.aldungen, wo das kleine,
ärmliche, ans etwa 13 bis 13 zerstreuten Wülmmigeii bestehende Dörfchen Du-
tolshurg liegt. Hier nahmen wir Quartier für die Nacht iu einem ziemlich guten
Bauer-Wlnhshaiise uud zugleich Post-Ofllce für die Stages oder Postwagen, hei
einem gewissen B ro a d h e a d .
Wir halfen uns kaum ein wenig ausgernht, als ein alter armer Maim sich eiii-
fand, welcher der erste Ansiedler dieser Gegend war; denn noch ror 3 0 Jahren
hafte kein Haus in dieser Gegend gestanden. Sein Name war D u to t, uud nach
ihm hatte man das Dorf hcnauiit, in welchem wir uns jetzt hefaudeii. Als ein reicher
Pflanzer, der 1.50 Negersolaven hesass, war er durch die Bevolulion von St.
Domingo vertrieben worden, hatte liier am Delaware ein bedeutendes Stück Land
gekauft und den Ort Dntotsburg begonnen. Schon fi-üher hatte er durch die W'eg-
nalime von Schiffen einen Theil seines Vermögens' eingebüssl, uud liier mogfe er
schlecht speculirt haben; sein Vermögen gieng zu Grunde und man verkaufte ihm
endlich den letzten Best seiner Besitzungen. E r hafte Häuser erbaut und sie wieder
verkauft, so dass man ihn den Erbauer der ganzen schönen Stadt Dntotsburg
nennen konnte; jedoch von alle diesem blieh ihm nichts als grosse drückende Ar-
mulh und seine Lage erregt das Mitleiden der durchreisenden Fremden.
Da mir die Gegend am Delaware-Gap höchst interessant war, so verweilten
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wir am nächst folgenden Tage, dem 34. August an dieser Stelle. Schon frühe
waren wir in Bewegung, während die aufgeliende Sonne das Gebirge herrlich he-
leuchlele. Unser Führer W ö h le r war dem jungen B ro a d h e a d zur Jagd in die
gebirgigen Waldungen gefolgt; wir übrigen zerstreuten niis, und eiu jeder ging mit
der Flinte aus, bis uns das Frühstück zurück rief. Nahe le i dem Dörfchen schlängelte
sich ein kleiner Bach, der Cherry-Creek, zwischen Gebüschen und Wiesen
daliin, wo eine Menge Vögel zui- Tränke kamen, während aus dem nahen Walde
die Schüsse unserer Jäger herüber schaUten. Nachdem wir zurückgekehrt, folgte
ich dem alten Dutot, um sein Haus und seine Familie zu besuchen. E r selbst hatte
seine Muttersprache bedeutend vergessen, und seine Familie wusste gar nichts
mehr davon. Wir faudeii in dieser Wohnung eine vortreffliche Aussicht in die
Schlucht des Delaware liiiiab, und nahmen nachher unseren Weg nach der gestern
Abend durchreisten, romantisch wilden Gegend. Man zeigte mir hier verschiedene
Gewächse, deren Wurzeln die Bewohner der Gegend grosse Heilkräfte zuschrei-
beu, u. a. die sogeuaiinle Siiake-rool (Sclilangenwnrzcl) vielleicht Aristolochia
serpentaria, welche bei einer jeden Wunde deu stärksten Blutverlust sogleich stillen
soU, und ganz vorzüglich das sogenannte Llons-hearf (Löwenherz), Preiianthes
rahicunda»), welches als ein Hanptmittel gegen den Schlangeiihiss angeprieseii
wird. Der alte Dutot erzählte von einer Menge glücklicher Kuren, die er mit dieser
Wurzel gemacht habe. Diese Pflanze macht einen hohen Blumenschaft mit vielen
Bluiiieu nud hat grosse pfeilförmige Blätter. Ihre Wurzel ist fheUs knoUig,
tlieUs laug, massig gross und ästig, rolhlich-gelh und mit einem Milchsäfte versehen.
Mau kocht sie mit Milch und nimmt zwei Esslöffel voll davon ein. Die Ge-
) Siehe P a l ia s o t d e B e a i iv o i s in D a u d in ’s hist, nalur. des reptiles. Vol. V. pa»-. r i .
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