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Namen gewöhnlicli Nacöta auszusprechen scheinen. Von ihren Stammsverwandten,
deu Dacotas trennten sie sich iu Folge eines Gefechtes, welches sie am DevUs-
Lake (Teufels- See) mit einander bestanden, uud zogen mehr nördlich. Wie gesagt
rechnet man etwa 2 8,000 Seelen, worunter 7 0 0 0 Krieger; sie lebeu iu 3 0 0 0
Zelten. Sie sollen von dem Stamme der Yanktonans abslammen. Das Gebiet, welches
sie als das ihrige iu Anspruch uelmieu und iu dessen Grenzen sie umher ziehen,
ist zwischen dem Missouri uud dem Saskatschawan») so wie dem See Wini-
pick nördlich begrenzt, östlich his zum Assiuiboiu-River, westlich aber bis zum
Milk-Biver ausgedehnt. Die Engländer uud Americaner nennen diese Indianer auch
wohl Stoiie-Indians (Steiu-Iudiauer), welches aber eigentlich nur auf den einen ihrer
Stämme bezogen werdeu darf.
Die verschiedenen Stämme oder Banden, in welche die Assiniboins zerfallen,
sind nachfolgende:
1 ) I ts c h ia b in e » » ) (ne kurz uud kaum gehört, biiie beinahe wie bi), les gens
des fiUes»»»). -
2 ) J a tö u a b iu e (la deutsch, bine wie oben), les gens des roches, die Stone-In-
dians der Engländer. lieber diesen Stamm und dessen unzuverlässigen Cha^
racter redet auch Captain F r a n k lin iu seiner ersten Reise nach dem Eismeere
(pag. 104.). Nach ihm sollen sie sich selbst Eascab nennen, ein
Wort, Avelches mir nicht vorgekommen ist.
3 ) O tö p a c h g n a to (ach in der Kehle uud wie alles übrige deutsch auszuspr.),
les gens du large. —
4 ) O a tö p a b in e , les gens des cauots.
*) Die Benennung dieses Flusses wird zuweilen versriiiedenartig geschrieben, doch ist Saskatschawan die
gewölinllche Schreibart. Nach T a n n e r (1. c. pag. 3 6 ) nennen ihn die Ojibuiis „Saskajawun, doch so ll
seine wahre Ojibuä-Benenüung „KJiskadjawun-Obaiiibi 0 ' franz.)“ se y n , wörtlich übersetzt „der Fluss
mit den StromsctineUea, La r iriere aux rapides.“ —
**) Benennung, die sich die Indianer selbst beilegen.
***) Benennung der französischen Canadier.
fi) T s c liä n to g a (an franz., o voU, ga kurz), les gens des bois. Sie leben
bei dem Fort des prairies am Saskatscbawau.
6 ) W a tô p a c h n a to (nato kurz und leise), les gens de l’âge.
7 ) T a u iü ta ü i. Les gens des osayes»).
8 ) Cbäbiii (ch Keble, bin deutsch), les gens des montagnes. —
Im Aeusseren unterscheiden sich die Assinihoius wenig von den wahren Dacotas
oder Sionx, doch waren die, welche wir sahen, im Allgemeinen vielleicht
nicht so schlank und gross als die letzteren. Ihre Gesichter sind znm Theil breit, mit
starken Backenknochen nnd breiten Flügeln des ünlerkiefers. Die Haare tragei’i sie
baulig nicht so lang als die Dacotas, bei vielen nur kaum über die Schnlleru herabhängend,
doch bei einzelnen auch sehr laug nnd zuweilen iu zwei bis drei Zöpfe
gewickelt. Ja bei einigen hiengen sie wie Löwenmähnen über das Gesicht und rund um
den Kopf herab. Mehre von ihnen trugen runde weisse Ledermülzeu anf dem Kopfe,
andere Federn in den Haaren, oder einen schmalen Streifen von FeU quer über den
Scheitel gebunden. Eiu merkwürdiger Kopfputz ist der mit zwei Hörnern, wovon
weiter unten mehr. - Das Gesicht malen sie roth oder rothbraun, nnd wenn sie
Feinde getödtet haben gänzlich schwarz, auch sind oft die oberen oder vorderen
Haare mit Thon bestrichen. Der Oberleib ist bei ihnen im Winter selten nackt, sie
tragen alsdann Lederbemden mit einer grossen runden Rosette auf der Brest, welche
mit gefärbten Staohelsohweinstacheln in den lebhaftesten Farben gestickt ist, wie bei
den Crows; oft befindet sich sogar auf dem Rücken noch eiue zweite ganz ähnliche
runde Verzierung. An den Armen sind diese Lederhemden mit den Haarzöpfen
der Feinde verziert. Die äussere Kanle der Beinkleider hat wie bei allen
ändern Stämmen, einen bmit gestickten Streifen von Stacbelschweinstaciielu und ist
ebenso mit Menscben- und bunt gefärbten Pferdehaar-Zöpfeu besetzt. Im Sommer
ist der Oberleib oft nackt und die Füsse bloss, die grosse oft künstlich gemalte Bi-
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