eioige Hätten, auf der Höhe das Agentschafts-Gebäude, wo gegenwärtig ein Sub-
Agent, Major Beauchamp, eiu Schmid (Blacksmith) uud einige andere Angestellte
sämmtlich mit ihren Familien wohnten, welche die Pflanzungeu und die Geschäfte
der Agentschaft zu besorgen haben. Diese Männer waren meist au indianische Weiber
von den Stämmen der Ötos und Omähas verheirathet, welche bei unserer Landung
sogleich an Bord kamen. Ihr Anzug bestand in Tuchkleideru uach indianischem
Schnitte, roth oder blau, mit weissen Borten besetzt. Ihre Gesiebter waren
breit uud plump, die Köpfe dick und ruud, ihre Brüste herab hängend, die Zähne
schön und weiss, Hände und Füsse klein und zierlich. Ihre Kinder hatten dunkelbraune
Haare und angenehme Züge, da sie vwi halb weisser Rasse wareu. Belle-
Vue war früher ein Handelsposten der Missouri-Fur-Company uud wurde bei
Auflösung derselben an Herrn F o n te n e lle verkauft, der ihn wieder der Regierung
abliess, worauf mau ihn für die Agentschaft der Omähas, Ötos, Pähnis und Ayowäs
bestimmte. F o n t e n e l l e baute sich, wie vorher bemerkt, etwa 6 - 8 0 0 Schritte
weiter abwärts am Flusse an. Der Yellow-Stone legte hier an, uud wir nahmen
die Lage der Gebäude iu Augenschein, von welchen man eine sehr schöne Uebersicht
des Flusses hat, besonders von der Höhe des Berges, wo der Begräbnissplatz
liegt An den Hügeln blühete in Masse ein schöner blauer Phlox und die
zahlreichen Gesträuche der dreiblätterigen Pimpernuss (Staphylea trifolia), so wie
die schön rothblumige Aquilegia cauadensis. Mau fieng hier eine schöne Natter
(Coluber eximus Dekay), welche man in diesen Gegenden ungegründeter Weise
für giftig hielt Die Gebirgsart ist hier Kalk mit sehr vielen Conchylien, deren ich
aber nur zweischalige bemerken konnte; jedoch war unsere Zeit zu kurz, um
hinlänglich über diesen Gegenstand entscheiden zu können.
Hier in der Nähe war es, wo neulich eine Streifparthie von zwölf Ayowäs
über den Fluss setzte, und eine eben vou Belle-Vue abgegangene, wehrlose Gesellschaft
von Omähas verfolgte, 3 Meileu von hier einholte und bis auf einige
schwer Verwundete, welche man für todt hielt, sämmtlich niedermachte uud plüiiderte.
Die Sieger kehrten auf einem anderen Wege zurück. Eine Frau und ein
Kind wurden hergesteUf. Major D o u g h e rty nahm zu BeUe-Vue Abschied von
uns, um sich von hier zu den Omähas zu begeben und die Bache dieses Stammes
zu beseitigen. Gegen 5 Uhr Abends verUessen wir BeUe-Vne nnd steuerten am
westUchen Ufer hinauf, als uns zwei Mackinaw-Böte») entgegen kamen, welche
ein neulich voran geschickter Bote für unser Schiff besorgt hatte. An demselben
Ufer erbUckten wir zn dieser Zeit plötzUch drei Omaha-Indianer, welche langsam
einher schUchen. Sie waren in Bisonfelie gehüUt nnd trugen Bogen nnd Kochet
von Fellen auf dem Bücken. Um Nase nnd Augen waten sie weiss angestrichen.
Unter diesen Indianern befand sich eine schwer verwundete Frau, die bekannte
M ita in (n franz.), von welcher in Major L o n g ’s Beise nach den Bocky-
Monntains ein interessantes Beispiel det Treue nnd KindesUebe»») erzählt, ihr
Name aber nicht angegeben wird. Sie nnd ihr Kind hatten mehre schwere Wunden
erhalten, waren aber so glücklich, nicht scalpirt zu werden. Das nächste
» ) Mackina-(Mackiuaw-)Böte sind starke offene Fahrzeuge von leichtem Holze, worin man die Waaren
auf den Flüssen der nördlichen und westlichen Staaten fortbringt. Sie werden gerudert.
Vol. I. pag. 223.
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