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Fiukeu mit nülibrauHeu Aiigeu (FringiUa erythrophthahm), der sich im iiiedere«
Gusirauche aufliielt. Als Herr M o s e r das Ufer wieder erreicht halte, rief er mir
zu, er befinde sich sehr nahe bei einer Klapperschlange, deren Gerassel er deutlich
vernonimen habe; allein wir koimten das laugereehiite Thier, alles Suchens ungeachtet,
nicht finden, da der Pßauzeuüherzug des Bodens sehr dicht war. In diesen
gedräugien Kräutern musste mau, wegen jener gefährlichen Reptilien, mit einer gewissen
Vorsicht gehen, und starke Stiefel siud bei einer solchen Gelegenheit vortrefflich.
da sie deu Fuss hinlänglich schützen. Der eine Sohn unseres Wirthes
S a c h s war kürzlich heim Fischen vou einer Klapperschlange gebissen Avordeii,
nnd mau behauptete, ihn mit einem Thee aus der Rinde der White-Ash (Weissen
Esche) bald hergestellt zu haben, welche ein untrügliches IVlittel gegen den Schlangenbiss
seyn solL Um dergleichen Schlangen zu suchen, durchkroch ich die Gebüsche,
hatte mich aber mit einem starken Stocke bewaffnet, mit Avelchem die
Pflanzen auseinander geiheilt werdeu, bevor mau deu Fuss dahin setzt. Das Wetter
war heute wärmer als gestern, dennoch behauptete man, die Schlangen Avürdeu
sieh heute wenig seheu lassen, da es nicht AA'arm genug für sie sey. In das Haus
des S a c h s mit einer grossen Ladung von Pflanzen zurückgekehrt, erfulir ich zu
meinem Bedauern, dass mau heute IVIorgen 6 Meilen vou hier einen Bären in einer
Schladalle gelangen habe, und es tbat mir uun um so mehr leid, dieseu kleinen
Weg gestern nicht noch gemacht zu haben.
Am INIitiage, als wir sämmtlich der Ruhe pflegten, wurden wir aufgeschreckt.
Ein Mink Qhutela TisoJi), ein kleines, dem europäischen Nörz- oder Sumpfotter
nahe verwandtes Rauhihier, hatte sich erdreistet, am hellen Tage die um das Haus
umhergehendeu Hühner anzutallen, und wurde bei diesem kühnen Versuche geschossen.
Unsere Jäger hatten kein Glück gehabt, ein einziger Fasan >var die
Ausbeaie ihrer Jagd. Unter ihnen befand sich eiu Mann, der unweit des Long-
Pond in rauher Wildniss wohnte, und gewöhnlich in einem Herbste noch 18 bis
2 0 Stück Wild erlegte. Er führte eiue sehr lange Doppelbüchse ohne Riemen,
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eiuen sogenannten Wender, mit einem Feuerschlosse und ßüchsenvisir, dessen einer
Lauf gezogen war. Die Kugel pflasterten diese Leute mit trockener Leinwand,
üeber die Schulter trug dieser Jäger eine Art von indiamschera Tomahawk oder
Streitaxt.
Am Nachmittage holte uns Herr B o dm e r ein, weichen B ro a d h e a d herüber
gefahren hatte. Wir giengen sogleich noch hinaus, um ein im dichten Walde in
der Nähe der sogenannten vSand-Springs » ) für Bären gelegtes Tellereisen aufzu-
suchen, welches au einer Kette befestigt, dabei wohl gedeckt und verborgen Avar.
Herr M o se r, welcher die Stelle finden zu können glaubte, führte uns irre, Avir
unterliielten uns aber mit der interessanten Vegetation. Die niedliche Gaultberia
procumbens trug hier noch zum Theil ihre weissen Blumen, während ihre meisten
Stengel kaum drei Zoll hoch, zwischen dem oft drei Fuss hohen Vaccinium mit
dichten Büscheln von blauschwarzen Beeren versteckt, und mit ihren dicken scharlachrotheu
Beeren beladen waren. Die wohlriechenden Gesträuche der Comptonia
asplenifolia bildeten hier eine dichte Decke mit Vaccinium unter den niederen Eichen
(Quercus Banisteri). Wir fanden die Ueberreste einer Schildkröte (Emys
pulchella Schw.), die also auch in den Gewässern, eigentlich wohl mehr ln den
Sümpfen des Pokono lebt. Im ornithologischen Felde hatten wir wenig geleistet,
und beinahe nur die Nachtschwalbe (Caprimulgus virginianus) war erlegt worden,
die hier in allen Waldungen höchst zaldreicli ist. Kaum erschien das Tageslicht
des 17. August, so war die Reisegesellschaft in Bewegung, um sieben Jleileu, bis
zu dem Hause eines anderen S a c h s , eines nahen Verwandten unseres Wirthes zu
machen, dessen Wittwe hier lebte. Etwa eiue Meile weit bleibt der M'ald derselbe,
daun nehmen die Tannen au Höhe zu, sind mehr geschlossen und belaubt-
Bei einigen Ansiedelungen Avar der Wald niedergehauen, nnd hier Avuchsen sogleich
Phytolacca, Verbascum, Rhus thyphinum auf, die Stellhalter öder unbebauter Plätze
in Pennsylvanien. Die kleinen Wohuimgeu wareu gänzlich von Holz erbaut, und
Die San d -Sp rin g s (Sandquellen} sind stark e, aus Aveissem Sande hervorkonunende Qaellen.