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sehr zähe und brauchbar ist. Sie standen mit dem Negundo-Ahorn (Box-Alder)
gemischt, und vor ihnen befand sich eine Dickung von Weideu und Pappeln. Man
nahm hier viel vorräthiges Eschen - Scheitholz eiu. In dem Walde vnichs hohes
kräftiges Gras, darin fand man iu allen Bichtungen die Pfade der Elke. Die Holzhauer
fanden das Nest einer Waldratte (Wood-Rat) mit zwei Jungen, und man erlegte
Icterus pecoris, Fringilla grammaca Say u. a. Vögel. Mau umlief nun die westliche
Landspitze, Pointe aux asniboix genannt, in der Dacota-Sprache Panchä-Ojü
(ch in der Kehle), nach einer daselbst wachsenden Wurzel, welche die Americaner
Artishok nennen, und bemerkte auf tafelförmigen Höhen einen Trupp Elke,
welche stolz der weiten Prairie zu trabten. In der Nähe der Pascal-Insel (Isle
Pascal) riss das Boot am Hintertbeile des Schiffes los, nnd trieb fort, mau holte es
aher wieder ein. O rtu b iz e hatte einen Trupp vou sieben Cabri’s verfolgt, mehrmals
nach ihuen geschossen und zwei derselben erlegt, beide männlichen Geschlechts,
aber noch jung. An den Hörnern der einen vou ihneu fehlte vorn noch das vor-
tretende Gabelende. Als man sie au das Schiff brachte, waren sie auf dem Rücken
gänzlich von Haaren entblösst, da jetzt die Zeit ihres Abhaareiis war. Am Ufer
blüheten die Rosen, gemischt mit den weissbläulichen Gesträuchen der Buffaloe-
Berry und der Artemisia und wir sammelten iuteressaute Pflanzen»). Ausser dem
Finken mit gestreiftem Kopfe (Fring. grammacci) sah man beinahe keinen Vogel,
alleiu desto mehr stark begangene Pfade der Bisonheerden und den Mist dieser
Thiere, die jetzt die Flussufer verlassen hatten. Eiueu wilden, öden uud sterilen
Anblick gaben die Höhen dieser Gegend, über welche eben vier grosse dunkelbraune
Elkthiere (weibliche Elke) flohen, welche der Lärm des Dampfschiffes aus
den Ufergebüschen vertrieben hatte. Sie hatteu ihre Kälber ohne Zweifel in der
Dickung zurück gelassen.
Nach Mittag erreichteu wir am östlichen Ufer die Mündung des Little-Chay-
*) U. a. Thermopsis rhombifolia De C ., Senecio ceralophyUus I
to sa , Sttlix lucida, Fraxinus platycarpa.
!S, Helianthus peliolaris Null., Achillea tomenenne
Biver, der aus der Prairie koninii und an seiner Älündung mit Gebüschen
geziert ist. Iu dieser Gegend giebt es überall noch viele Elke; denn am folgenden
Morgen (am 11. Juni) bemerkten wir einen Trupp von w^enigstens dreissig
dieser grosseu Thiere, auch Wölfe sahen wir in Menge, oft drei bis vier bei einander,
meistens von weisser Farbe. Der hohe Uferwald trug bier die Spuren des
Eisganges, die Binde der Bäume war 8 bis 1 0 Fuss hoch über der Erde abge-
stossen. Während unserer Mittagsruhe liatte Herr B odme r einen sehr starken
Cabri-Bock (3 ) erlegt, nach welchem man einige Leute aussandte. Audere schon
früh ausgegangeue Jäger gaben am östlichen Ufer eiu Zeichen, dass sie Wildpret
erlegt hatten, uud das ihnen entgegengescliickte Boot brachte am Abend vier grosse
Elke an das Schiff. In dem dichten Walde des linken Ufers sah man sehr viele
Biberspuren; abgenagte Bäume und die glattgerutschten Pfade, welche tliese Thiere
nach dem Flusse liinab bahnen, auch bald einen Biberbau unweit des Ufers, einen
runden Reiserliaufeii ohne Damm; denn die Biber erbauen ihre Dämme nur iu tod-
tem Wasser, in den Seeu, Teichen und todten Flussarmen, wo auch ihre Wohngebäude
mehr solide, geräumig und mit mehr Kunst ausgeführt sind. An den Biberhauen
am Älissouri u. a. schnell sirömeudeii Flüssen beobachtet man jedesmal
äusserlich neben dem Gebäude uiedergelegte Bündel von jungen Weidenzweigen,
welclie den originellen Bewohnern zur Nahrung dienen. Uebrigens siud die Biber
in dieser Gegend noch zahlreicher als iu den meisten übrigen Theilen des Missouri-
Laufes, weil die Trapper (Biberfänger) ihre eisernen Fallen (Trapps) in dem Gebiete
der feindseligen Arikkara-Iiidiaiier nicht zu legen wagten.
Gegen über der am östlichen Ufer in grüner Niederung gelegenen Mündung
des Otter-Creek emhielteu die Waldungen und Gebüsche des westlichen Ufers,
hinter welchen sich die nackten grünen Prairie-Hügel erhoben, viele Elke, welche
der Lärm des Dampfschiffes vertrieb, ln diesem Walde erreicliten wir eiu unbewohntes
Loghouse, früher Haiidelsposieii für den Winter, in dessen Nähe, etwa
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