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dem man nnter den Dacotas ancli viele Starke Manner indet. . Zn Sionx-Agency
oder am weitesten abwärts am Missonri wobnen die Yanktons, bei welchen wir
nns gegenwärtig befanden. Alle diese Dacotas des Missouri, so wie die meisten
des Missisippi sind blosse Jägervijiker, ziehen bloss nach den jagdbaren Thieren
umher, und wohnen auf ihren Zügen beständig in transportabeln Lederzelten. Nnr
zwei Stämme von ihnen machen von dieser Eegel eine Ausnahme, besonders die
Wahoh-Pe-Knteh am Missisippi, welche Mays nnd einige andere Gewächse cul-
liviren nnd daber in feststehenden Dörfern wohnen »). Pferde und Hunde besitzen
diese Indianer in Menge, die letzteren essen sie. Ehemals waren die Dacotas am
Missonri den Weissen gefährlich, B r a d b u ry nennt sie „blood thirsty savages*»)“
da sie hingegen jetzt, mit Ausnahme der Yanktonans, einen sehr guten Buf haben
und mit den Weisseu stets Frieden halten. Von ihrer Tapferkeit hat wohl P ik e * » » )
eine zu hohe Idee; wenigstens wiU man dieses jetzt am Missonri behaupten. Diejenigen
dieser Indianer, welche in der Nähe der Weissen leben, sind häufig durch
Heirathen mit diesen verwandt, und verlassen sich anf ihre Unterstützung. Sie sind
alsdann träge Jäger, faul und daher arm; dies war zum Theil der Fall zu Sioux-
Agency, wo sie selten mehr als zwei Pferde besassen. Einer der angesehensten
Männer nnter ihnen und den Weissen sehr zugethan, war der sogenannte Big-Sol-
dier (der grosse Soldat), W a h k tä g e l i, ein grosser ansehnlicher Manu von etwa 10
bis 11 Zoll (preussischen Maases) und etwa 60 Jahren, mit eiuer stark gebogenen
Nase und grossen lebhaften Augen. Ausser ihm befanden sich noch mehre ältliche
und einige schlanke junge Männer dieser Nation hier. Sie hatten meist ein
etwas schmales verlängertes Gesicht, schmale lange Augen nnd stark gebogene,
oder lang und sanft herab gezogene Nasen, ihre Farbe war dunkel braun. Die
Haare trugen sie lang berab hängend, häullg hinten in einen Zopf zusammen ge*
) L. C. pag. SIS.
L. C. pag. 76.
* *»} Siehe P ik e pag. 1*9.
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flochten, die älteren Männer liessen sie natürlich um den Kopf hängen, im Genicke
oder etwas unterhalb abgeschnitten, und aus der Stirn zurück gestrichen. Bei jungen
Leuten waren sie öfters gescheitelt, eine starke platte Locke gerade über die
Mitte der Nase lierabhängend. Junge Männer giengen am Oherleibe nackt, nur in
ihr grosses weisses oder bemaltes Bisonfell eingehüllt. In den Ohren trugen sie
lauge Schnüre von blau und weissen Wampum-Muscheln, auf dem Kopfe die jün-
gern Männer zum TheU von eiuer bis zu drei Federn, welche ihrer Bärte theil-
weise bis gegen die Spitzen beraubt waren.
Da Herr Bodmer sogleich bei seiner Ankunft, den Big-Soldier in ganzer F igur
malen wollte, so erschien dieser in seinem ganzen Staate, das Gesicht
mit Zinnober roth angestricheu, und mit kurzen schwarzen parallelen Querstreifen
auf den Backen. Auf dem Kopfe trug er lange Raubvogelfedern kreuz und quer
durch einander, Zeichen seiner Heldenthaten, besonders der erlegten Feinde. Sie
waren in horizontaler Lage mit rothen Tuchstreifen befestigt. In den Ohren trug
er lange Schnüre von blauen Glasperlen, und um den Hals auf der Brust hängend
die grosse SUber-Medaille der Vereinten Staaten. Seine Beinkleider oder Leggings
von Leder mit dunkeln Kreuzen und Streifen bemalt, waren an der Aussenseite
höchst nett mit einem breiten gestickten Streifen von gelben, rothen und himmel