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ríe ausgiengen. Die Indianer halten eine Unterredung mit ihrem Agenten, wo der
Chef den Wunsch aussprach „ihr grösser Vater (der Präsident) möge ihnen verschiedene
Gegenstände zukommen lassen, besonders Geräthschaften zum Ackerbaue.“
Der Anstand des Redners bei dieser Gelegenheit war schön, den rechten Arm u n d .
Schulter trug er entblösst, während er mit der Hand gesticulirie, sein männlich
schönes Gesicht hatte vielen Ausdruck. Da er heute seine Leggings nicht angezo- .
gen, so bemerkte man auf seinen muskulösen Waden eiu Paar sich kreuzende tat-
lowirte Striche X, übrigens war er weder tattowirt noch bemalt. Die Blattern waren
diesen Indianern zum Theil durch eiuen Arzt eingeimpft worden, welchen Major
B e a u im vergangenen Jahre mit zu ihnen hinauf genommen hatte, uud welcher
3 6 0 0 Indianer verschiedener Stämme impfte. Viele jener Leute hatteu bei dieser
Gelegenheit 3Iisstrauen gezeigt, und als man ihnen die Operation machen wollte,
geäussert „jetzt siud wir gesund, wenn wir krank werden sollten, so wird es
wohl noch Zeit seyn, sich der Operation zu unterwerfen.“ S c h u d e g ä c h e h hatte am
Oberarm eine grosse runde Narbe, die er sich bei dem Tode eines Verwandten mit
der Tabakspfeife selbst gebrannt habeu soll. Major Beau machte deu Indianern
im Nameu der Regierung ein Geschenk vou Taback, Pulver und Blei, und der
Chef erhielt eine schöne wollene Decke. Herr M 'k e n z ie bemerkte demselben
„dass die Puncas zu wenig Felle lieferten, und uicht hinlänglich Mays pflanzten,
man könne nichts von ihnen kaufen“ worauf er antwortete „es sey keiue Einheit
in seinem Volke, sie lebten zu weit zerstreut, er könne sie nicht übersehen und
daher auch nicht anhalteu.“
Am Mittage bei 67° Fahr, kamen die Jäger zurück, sie hatten nichts von Bedeutung
bemerkt, als ein Paar des grosseu Brachvogels (Numemus longiroslris).
Die Sondirböte kehrten ebenfalls zurück uud mau arbeitete fleissig um das Dampfschiff
zu erleichtern, indem man einen Theil der Ladung in das angehängte Keelboat
Maria brachte. Gegen 3 Uhr endlich konnte man den Anker lichten, alsdann
ein Stück deu Fluss abwärts laufen, welches mit eiuer solchen Schnelligkeit geschah,
dass die Indianer zn scliwindeln begannen und sich auf den Boden setzten,
Mail nmsciliffie auf diese Art eine Sandbank und folgte dem südlichen Ufer aufwärts,
wo wir uns in Zeit von SO Mumien den Hütten der Punca-Iiidianer gegenüber
befanden. Sie lagen gleich weisslichen zugespitzlen Kegeln in einem
sohalligen Walde, und vor ihnen dehnte sich im Flusse eine Sandhank aus, die
durch eiueu schmalen Wasscrcanal vom Lande getrennt war. Auf dem Bande der
Bank befand sich die ganze Truppe versammelt nnd es war unterhaltend anzusehen,
wie der bunte Haufe zusammen lief, in braune BisonfeUe, weisse nnd rothe
wollene Decken gehüllt, zum Theil nackt und dunkel braun. Die kleinen Kinder
mit ibreii dicken Bäuchen») und dünnen Beinen, dunkelbraun, ihre Bogen und
Pfeile in der Ilaiid, liefen anf dem Strande, oder kauerten sich nieder wie kleine
Affen, die Männer schritten gravitätisch einher, ilu-e Waffen in der Hand. Man
setzte unseren indianischen Besuch au der Sandbank aus und das Boot brachte einige
Felle mit zurück, alsdami sahen wir P rim e a n mit den Indianern den Was-
.'serarm durchwaten. Etwas weiter aufwärts fanden wir am linken Ufer einen grossen
Prairie-Brand. Ans dem Walde schlug die Flamme wohl 1 0 0 Fuss hoch empor,
feuriger Bauch erfüllte die Atmosphäre, ein prachtvoller Anblick! Ein Wirbelwind
hatte eine merkwürdig hohe Kanchsänle gebildet, welche sich auf eine höchst
seltsame Art in sanftem Bogen bis iu unseren Zenith erhob. Wir erreichten steile
Hügel, hinter welchen sich Manoels-Creek (nach dem Spanier M an o e l L i s a so
genannt, der ehemals hier Pelzhandel trieb) öffnet, befanden uns gegen Abend in
der Nähe des DampfscMffes As,siuibom, welches vor nns lag, und machten Halt in
der Nähe des Basil-Creek, wo ehemals die Puncas wohnten, deren Gräber sich
in Menge anf den Hügeln heilnden. Baumstämme im Flusse halten heule unsere
Schaufelräder bedeutend beschädigt.
Die Kinder der Nord-Americaner ^ c l i e n vollkommen denen der Brasilianer. Ich habe dieselben Zugs
von den Tapuyas des östlichen Brasiliens in der Beschreibung meiner Be ise in jenem Lande angegeben.