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lu unserer Nähe zAvischen den Artemisia-Gesträuchen der Prairie fieng man eiu
Stachelschwein (Hystrix dorsata L in n ) lebend ein, welches man erst am Schiffe
tödtete, da es die Engagés für einen Leckerbissen erklärten. Den Indianern ist
dieses Tbier wie bekannt wegen seiner Stacheln vorzüglich wichtig, welche sie
färben und damit ihre Kleidungstücke oder Lederaiizüge sticken. Es bat übrigens
die Lebensart seiner Geschlechtsverwandten, kugelt sich sogleich bei dem Anblicke
des Feindes zusammen, und seine Stacheln sind sehr scharf und gefährlich, da sie
überaus leicht in die Haut eiiigepilanzt siud.
, Sonderbar gebildete Thonkuppen zeigten sich uns wieder am 22. Jnli, nackte
Hügel von bröcküchlem, schwärzlich grauem Thone, auf welchen eckige oder kleine
rundliche Kegelgestalteu aufgesetzt siud. Nur io deu Furchen und Zwischenschluchten
befand sich einige Vegetation, übrigens nicht ein Grashalm au ihnen. In
der Prairie dieser Gegend wächst ein holzigter, slachlicher Strauch, (Sarcoiatus
Maximiliani Nees.) mit kleinen walzenförmigen, schmalen, fleischigten Blattern,
olme Zweifel derselbe, welchen L ew i s uud C la r k e Fleshy- oder Pulpy-Leaved-
Thoru (8 ) nennen, und welcher jetzt noch nicht blühete, von hier an aber aufwärts
in allen Prairies mit der Artemisia gemischt vorkommt, dann eiue niedliche,
einem Diauthus ähnliche Pflanze mit fleischrotber Blume (Jamesia paucißora Nees),
ferner Solidago lateriflora Var. simplex, Rudbeckia columnaris Pursh u. a. Die
letztere wuchs iu den Weidengebüschen 3 bis 4 Fuss hoch mit ihren zahlreichen
schön orangenfarbigen Blumeu. Man hatte eiue zahlreiche Gesellschaft von, mehr
als 4 0 Elken gesehen, und viele Bären gespürt, auch einen Bisonstier erlegt. Am
südlichen Ufer zeigten sich ein Paar Thonkuppen, welche den Ruinen eines Bergschlosses
glichen, Herr B odme r skizzirte sie.
Sie schienen uns einige Aehnliehkeit mit deu sogenannten beiden Brüdern bei
Bornliofeu am Rheine zu habeu. Der Fluss macht liier einen grossen stolzen Bogen,
Bisonten weideten in seiuen Prairies und die Stimmen der wilden, jetzt Ilugbaren
Gänse, liessen sich hören. An deu nackten Thonhügeln hatte man ein junges
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Exemplar des Coluber proximus Say gefangen, welches sich von den alten Tbieren
dieser Art durchaus nicht unterschied.
Die Hügel mit ihren sonderbaren, sich beinahe immer gleich bleibenden Gestalten,
traten nun nahe an den Fluss. Die meisten Kegelkuppen waren graubraun,
einige schwärzlich-grau, mehre mit einer rothbraun gebrannten Kuppe. Selbst von
dem Schiffe sah mau an allen diesen Hügeln glänzende, im Sonnenlichte hell funkelnde
Puncte, welche, wie die genauere Untersuchung zeigte, von dem glänzenden
Fraueueise hernihrten, dessen schon weiter oben erwähnt worden ist, uud welches
überall iu diesen Tbonhügeln lagenweise und in Brocken nesterweise vorkommt.
Wir hatten von unserer heutigen Excursion grosse .Stücke dieses Fossils
mit zurück gebracht. Am nördlichen üfer zeigte sich gegen den hellen Abendhim-
mel ruhig und stolz ein Elkhirsch, wälirend man in der Tiefe am Flusse in einer'
Weidenuiederuiig eine Menge dieser grossen Thiere sah, welche sich zum Trinken
dem Wasser näherten. Man legte für die Nacht an einer Sandbank an, deren
Thou, da wo ihn das Wasser befeuchtet hatte uud er halb wieder getrocknet war,
in allen Bichtuugen eiue Menge von Rissen und Sprüngen zeigte. Seine Oberfläche
hatte durch das Wasser eine Muschel- oder wellenförmige Bildung erhalten, von
welcher etwa eiu bis zwei Zoll dicke muldenförmige Stücke oder Platten absprangen,
die mau auf eine originelle Art isolirt abheben konnte. Dieser Thon würde
sich gewiss verarbeiten lassen. Alle Arten der wilden Thiere hatten in demselben
ihre Fährten abgedrückt; allein wir bekamen keine andere lebende Wesen hier zu
sehen, als Myriaden quälender Moskiten. Unsere heutige Tagereise war stark gewesen,
da uns ein günstiger Segelwind beigestauden batte.
Am 23. Juli schifften wir an einem ausgetrockueten Bache vorbei, deren wir
an den vorhergehenden Tagen mehre beobachtet hatten, und welche sämmtlich iu
die Zahl der vielen vou L ew is und C la rk e angegebenen Dry-Biver gehören.
Unsere Jäger hatten wieder ein Paar Hirsche (C. macrotis und virginianus) erlegt,
so wie melire Bisoustiere, und P a p in eine Gesellschaft des schönen grosseu Prairie