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ein Paar Aríeu vou Solidago, ferner Gaura coccínea Pursh. und Cristaria coccinea,
zwei überaus schöne Pflanzen, so wie am Ufer des Flusses die schöne weisshlüheude
Bartouia ornata Pursh, und der jetzt überall blühende Helianthus petiolaris Nutt.; an
den nackten Hügeln überall die Vesicaria ludoviciana De C., Eriogonum sericeum
Pursh., Eriogonum multiceps Nees., Cirsium lauceolatuiu, Pachylophis Nuttallii,
Kochia dioica und einzeln die Yucca angustifolia u. s. w. —
Im Walde war eine kleine niedliche Maus mit grossen äusseren Backentaschen
häufig, welche Saccomys anthophilus Fr. Cuv. verwandt ist ( 4 ) , so wie auch hier
die früher erwähnte grosse Waldratte (W o o d -R a t, NeoUoma Drummojidii) vorkommt,
und es leben hier einige Arten von Spechten, die carolinische Taube, Blackbirds
(Quiscalus feirugineus) in Menge, Drosseln, mehre kleine Vogelarteu, u. a.
der schöne blaue Fink (Fring. amoena S a y ), weicheu S a y zuerst beschrieb und
der schon ein Paar Tagereisen südlich von Fort-Union bemerkt wurde» ), ferner
Muscicapa ruiicilla uud Sylvia aestiva sehr häufig, Sylvia sialis, coronata und mehre
audere, auch mehreFiukenarten, als Fring. grammaca, gramínea, pemisylvanica, canadensis,
melodía tu a., Caprimulgus virgiuianus flog in der Abenddämmerung umher^
allein der Whippoorwill geht nicht so weit am Missouri aufwärts. Der Fluss selbst
ist nicht besonders fischreich; dennoch findet man eiu Paar Arten Catfish (Fymelodus)
und weiclischalige Schildkröten, welche aber uicht häufig gefangen werden.
Das Clima der Gegend um Fort - Union » ») ist sehr abwechselnd. Wir hatten
öfters 76° Fahr., dabei Gewitter mit Donner und Blitz, abwechselnd von heftigem
Begen begleitet; andere Tage des Monats Juni waren kalt bis 56°. — Winde wehen
hier für deu grössten Theil des Jahres, daher ist Trockenheit vorherrschend
und die gegenwärtige Witteruug war ungewöhnlich nass. Das Frühjahr ist hier ge-
wöluilich die nässeste Jahreszeit, der Sommer ist trocken, der Herbst die schönste
*) s . des P r in c e d e M u s ig n a n o Nachtrag zu TFÍÍío/m onwtft. VoX. L Tab. VI. Fig. 5 .
Ich verdanke der Gute des Herrn M c k e n z ie die zu Fort-UnioB wiUiread einiger Jahre gemachten AA'et-
terbcohachtungen. Siehe im Aohaoge des 8. Bandes.
Zeit, der Winter ist streng und oft lange anhaltend. Oft liegt der Schnee drei,
vier bis sechs Fuss tief an manchen Stellen, und man bedient sich alsdauu der
Hundeschlitten, so wie die Indianer ihrer Schneeschuhe. Der vergangene Winter
(1 8 3 1 und 1 8 3 3 ) war auch in diesen Gegenden ungewöhnlich mild, kaum war
der Missouri drei Tage lang zugefroren; allein das Frühjahr trat sehr spät ein. Am
30. Mai 183 3 war der Wald noch ohne alles Grün und es gab in diesem Monate
noch so schreckliches Weiter mit Schneestürmen, dass ein Indianer in der Prairie
erfror. Der Schneeslurm überfiel denselben und ein Mädcheu, welches mit einem
erfrorenen Fusse davon kam. Im Allgemeinen soll übrigens das Clima hier sehr
gesund seyn. Man weiss nichts von endemischen Krankheiten, und das gute Trink-
wasser des Missouri, welches ungeachtet des damit beständig vermischten Sandes,
kalt und leicht ist, trägt uicht wenig dazu bei, den Bewohnern ein hohes Aher zn
verschaffen. Aerzte gieht es hier noch nicht uud man behauptete, derselben nicht
zu bedürfen. Leute, welche ich über dieseu Gegenstand befragte, antworteten:
„Aerzte sind uns unnöthig, es giebt hier keine Krankheiten.“ Im vergangenen
Frühjahre soll man jedoch mehre Krankheiten als gewöhnlich, am Missouri gehabt
haben, und man fürchtete jetzt die Annähernng der Cholera. Catharralische Hebel
sind wohl die häufigeren, da die Abwechslungen der Temperatur schnell, die Woh-
nnngen leicht und schlecht gebaut sind, nud die Menschen sich anch iu jeder Hin-
sicht ohne alle Vorsicht exponiren.
Fort-Union ist in dem Gebiete des indianischen Stammes der Assiniboins»)
erhaut, deren sich gewöhnlich immer eiue gewisse Anzahl hier aufzuhahen pflegt.
Gegenwärtig hatten sie sich wegen Abwesenheit der Bisonheerden mehr von liier
entfernt. Die Assiniboins sind wahre Dacota’s oder Sioux, und bilden einen von
den letzteren seit geraumer Zeit, durch damals entstandenen ZAviespalt, getrennt
lebenden Stamm. Sie geben sich selbst noch diese Benennung, obgleich sie diesen
*) Der Name Assiniboin so ll nach T a n n e r a c. p. 5 7 .) „Steinrosfer“ heissen, und also aus der Algonkin-
Sprache stanuneD. Die Krih’s (Crees) nennen die Assiniboins „Assinipoatack.“ —