souri auch ihre Zeichensprache, von welcher schon S a y in der Beschreibnng von
Maj«: L o n g s Expedition einige Proben gegeben hat, und wovon weiter unten bei
Gelegeuheit der Mandans mehr gesagt werden wird.
D irw Trunlale wa ren ju n g e Vögel von zwei verschiedenen A rte n , an Ihren Oberth
e ile ] oiivengrun, an den
r r ' S A ^ iW r u L f p l a r e wa ren g rö sse r, der Schnabel
kü rz er und b re ite r, sie gehörten daher zn einer anderen Spec.es.
a l Der nord-americanische Falco SparveHus L in n . rvird von den Ornithologen für
identisch mit dem brasilianischen, sehr nahe verwandten Vogel angesehen. Dmse Th.ere
solle., ¿ e t T o r b i g u y and o ’e L a S a g r a .rnlthol. W e rk e ) sehr in d er F a rb e v a n .rc n ;
allein ich habe bei meinen brasilianischen nnd nord-americamschen Vögeln A r‘ ,
¿ r i s mir sche int, dennoch einige constante Abweichungen gefunden. Der nördliche
t g e l s c h l t r a r elwas grösser a l der brasilianische, und bei allen meinen Exemplaren
nns d er letzteren Gegend fehlte immer d er rothbraune, mfitzenartige F le ck »uf d™
grauen Kopfe, einiger anderen kleinen Verschiedenheiten nicht zu gedenken. S..llten sich
S lg e \b w e i c i .n „ g e r . bestätigen, so konnte der Name S p u rre riu s der „ord-amer.can.sehen
Art belassen, und die Denennnng Sparvenoides der brasilianischen b e,g e leg t werden.
3 ) Von d er Erdenle des westlichen Nord-Americ as sag t P o p p ig Cs- desMn Belsen
in Süd-America D. I. pag. 14.0), dass sie verschieden von d er ehilcs.schen Coquimho-Eule,
oder der Urucnrea des A z a r a se y ; allein G o n l d , d er Exemplare ans beiden Ländern
verglichen zn haben sche int, behauptet, zwlsehen beiden Vögeln nicht den m.ndesten
m ie rs c h ie d anfgefimden zu hahen (s . Zoology of the voyage of the Beagte , b ird s, p. 3 2 ).
In den wesllichen P rairie s in der Nähe d er E ocky-Mounta ins bin ich nicht so glücklich
gew esen, jene Eule zu erhalten, obgleich w ir sie öfters gesehen haben. Die Beschreibimg
fn d Abbildung ln dem Supplemente zu W i l s o n ’s ornithology CVol. L Tab. 7 ) ist nicht
eenau g enug, um über diesen Gegenstand entscheiden zu können, und das einzige Exemplar
ieifer E u le , welches P e a l e von der Expedition des Major L o n g mit zurnck b ra chte,
nnd das ich zn Philadelphia s a h , nach welchem auch die obige Zeichnung gemach
worden seyn soll, w a r zu unvollkommen, um Irgend z u r Entscheidung dieser F ra g e benutzt
« r d e n z n i o n n e : Dem Gesagten zn Folge müssen w ir mif G o n ld s Vers.ehernng hauen
und beide Vogel für identisch annehmen. In Brasilien habe icl, ,n den Mägen dieser
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Eulen Heuschrecken und andere Insecten gefunden, und diese werden ohne Zwe ifel auch
h ie r Ihre Nahrung ausmachen.
4 ) Man h at in der neueren Z e it verschiedene Nachrichten von den Botocuden gegeben,
mit welchen ich in vielen Puncten nicht überein stimmen kann. So haben einige ausgezeichnete
französische Reisende diesem Volke eine grosse Aehnliehkeit mit den Chinesen
zugeschrieben; ich muss aber hierauf bemerken, dass diese Aehnliehkeit bei dem genannten
Stamme nicht hervortretender is t, als bei allen übrigen in ih rer Nühe wohnenden Indianern
oder Tapuyas des östlichen Brasiliens. D ’O r b ig n y sag t von seinem b ra s ilian isch -g u a ra -
nischcn Menschenstamme, e r sey klein; allein obgleich die meisten dieser Indiane r wohl
etwas kleiner sin d , als die N o rd -Am eric an er, wohin besonders unter den a'ou mir besnch-
ten Völkern von Brasilien die P u ri’s am P arä ib a .zu zählen sind, so gab es daselbst ebenfalls
viele Stämme, die nicht unter d e r Mittelgrösse standen, wozu die Botocuden, Mascha-
ca ri’s und Pataschö’s gehörten. Unter diesen , besonders den Botocuden, gab es viele
sta rk e , breitschulterige Männer, einige von mehr als Mittelgrösse. Die hübsche Abbildung,
welche D ’O r b ig n y von einem Patagonen giebt (Costumes Tab. I . ) , is t, was die Bildung,
Verhältnisse und F arbe des Körpers betrifft, so vollkommen auf die sta rk e n von mir gesehenen
Botocuden passend, dass ich sie für die Darstellung eines- solchen vollkommen hinreichend
finde. Die F arbe seines b ra silian isch -g u ara n isc h en Menschenstammes nennt
D ’O r b ig n y gelblich; allein hier kommt ebenfalls grosse Verschiedenheit v or, und selbst
bei den Nord-Americ anern dürfte h ie r wohl kein bedeutender Unterschied aufzufinden
seyn. Die Sprachproben, welche je n e r gelehrte Reisende von den Botocuden g ie b t, stimmen
nicht mit den meinigen überein; dagegen mehr die von He rrn D e S t. H i l a i r e gegebenen.
Z u r Vergleichung will ich unten einige W o rte zusammen stellen. Da ich lange
u n te r den Botocuden g e le b t, sehr viele von ihnen gesehen, beobachtet und ausgefragt,
auch einen von ihnen viele J a h re in meiner Umgebung besessen habe , der zule tz t deutsch
sprach; so kann an dem botocudischen Wortve rz eichnisse, welches ich in der Beschreibung
meiner brasilianischen Reise gegeben, das genau nach der indianischen Aussprache niedergeschrieben,
auch von mehren ausgezeichneten Philologen nach ihren Unterredungen mit
meinem Botocuden rev id irt w u rd e, wohl nicht viel mehr zu berichtigen s e y n » ) . Q u ä c k ,
d e r genannte Botocude, wiederholte alle seine Worte öfters jenen Sprachforschern, «nd ih r
ü rth e il bestätigte einstimmig die Richtigkeit meines Wortverzeichnisses. Bemerken muss
ich aber hier noch, dass in der französischen Uebersetzung meines We rk es manche Wo rtproben
unrichtig wiede r gegeben wu rd en , ob ich gleich immer eine Anweisung für die
richtige Aussprache derselben beigefügt hatte.
* ) Eine kleine Bericli ___ ___
; für mein botocudlsciies Wörterverzeichnlsa (Re ise na c t BrasUien B. II nas
.1. I,i„. f.’l_ « »... . ' " E s .
8 0 7 ) muss icli gelegentlich hier beihringen; für „ e ssen “ ist niimlicli dort „Nungcüt“ angegeben; alleto
dieses Wort Ntingcüi ist von den Portugiesen g egeben, und daher unrichtig, der wahre botocudiache
Ausdruck für diesen BegrilT ist „Keritig“ (deutsch auszusprechen).
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