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jedoch uicht befriedigt. • Die Indianer benutzen das Fell dieser Thiere zu ihren Anzügen,"
doch jagen sie die Cabri’s nur da eifrig, wo es nicht viele Bisonten giebt.
Da mau hei derSondiruug des Fahrwassers nur vier Fuss Tiefe gefunden hatte, so
wurde das Dampfschiff au dem Weidenufer befestigt und wir griffen zu den Jagdgewehren.
■ Man arbeitete sich durch die dichten Ufergehüsche von Pappeln und
Weiden hindui'ch, wo man die grossen Fährten der Elke, so wie die der virgim-
schen Hirsche (Deer) kreuz und quer im weicheu Bodeu abgedrückt fand, und trat
in die Prairie, die sich vollkommen eben 3 bis 4 0 0 Schritte weit bis zu den Hügeln
ausdehute. Sie war mit starkem frischem Grase bedeckt uud enthielt überall
Büsche von anderen Pflanzen»), einem strauchartigen Hypericum, und ziemlich weit
von einander entfernt iu den kleinen Schluchten der Hügel, besonders wo der Bodeu
feucht war, Gebüsche vou Zürgelbaum, Ulmen, Rosen u. a. Gesträuchen, welche
noch uicht blüheten; Fringilla melodía, erythrophthalma und einige andere Vogelar-
. ten hielten sich darin auf. Unsere Leute durchzogen in allen Richtungen die Prairie
uud suchten die Poiume blanche, die hier häufig wuchs, man hörte überall schiessen.
In der Nähe der Gebüsche sah mau die niedlichen Tauben (Columba carolinensis)
auf dem Bodeu umher gehen, um ihre Nahrung zu suchen; allein alle Vögel
flogen sogleich aus der Prairie auf, sobald man sieh ilmen näherte,* und verbargen
sich im Inuersteu der dichteu Gebüsche der Schluchten. Der Abeud war sternhell
;md kühl. . T '
Am 18. Mai erblickten wir die ersten Bisoustiere, die uus auf dieser Reise
vorgekommen. Mehre Jäger wurden sogleich au’s Land gesetzt, um sie zu verfol-
geu. Sie stiegeu in einer Schlucht hinauf uud verschwanden hinter den Höhen.
Auch wir begaheu uns an’s Land bei einer Temperatur von 68° am Mittage. Jenseit
der Weidendickung des Ufers standen in der Prairie einzelne alte Bäume, wo
sich, so wie in deu Lohen Pflanzen, Gebüschen und dem Grase viele Vögel auf-
* ) Hier sammelten wir Agropyrum rep en s, Astragtüns gracUis, Cristaria coccinea u. a.
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liielteii. Der rolhköpflge Specht und die carolinisclie Taube waren zahlreich, Vireo
olivaceus Bon,, Sylvia aestiva, striata, Blackhirds, Fliegenfänger, Finken und einige
andere verbreiteten Lehen, anch fand man einige Schlangen, u. a. Coluher proximus
und flaviventris Say. An den steilen Abhängen der Hiigel nisteten Schwalben, n. a.
ein Segler (Ct/puliis), wahischeiulioh pelasgins, welchen wir nicht erhielten. In
dem Holze oder den Gebüschen waren während des Tages die Moskilen (K p n ia)
so unleidUch, dass man kaum das Gewehr laden konnte. Im hohen Sommer soll
diese Plage iu diesen Gegenden noch bedeutender seyn, Am Bande der Gebüsche
wuchsen interessante Pflanzen, u. a. eine schöne Schmelterliugshlume (La th yrm po-
lymorplms Niilt.J, welche in zwei Varietäten vorkommt, indem ihre grossen Blumen
häutig weiss und roth, oder roth und violelblau gefärbt sin d » ).' Mit uns übrigen
kehrleii auch die Bisonjäger anf das Schilf zurück. Sie hatten zwar ihren eigentlichen
Endzweck vetfeHl, dagegen aber einen starken Cabri-Book erlegt, so wie
erneu ganzen Haufen von Prairie-Dogs (Arctomys ludoviciana Ord.), deren Köpfe
sämmtlich von der Büchsenkugel zerstört wareu (3). Da sich diese kleinen Thiere
bei Annäherung eines fremdartigen Gegenstandes iu ihre Höhlen zurück ziehen, und
alsdann nnr mit dem Kopfe hervor blicken, so schiessen sie die Americaner mit ihren
langen Büchsen meistens gerade auf diesen Theil. Sie essen sie übrigens sehr
gern. Von der Antilope, welche sie auf der Stelle zerlegt hatten, brachten sie die
Haut und den Kopf, so wie das Fleisch zurück. Sie lieferten ausserdem einen
schönen grossen Adler (Grey-Eagle) und eine Natter (Col. eximus) ah. Da das
Wasser des Flusses so seicht war, so konnten wir am nächstfolgenden Tage (19.
Mai) unsere Stelle nicht verlassen, und unsere Excursionen wurden forigeselzl. Ich
brachte öfters meine Zeit in dem lichten, aber hoheu und schattenreichen Walde hin,
weicher hinter den Weidengebüschen des Ufers am Bande der olfeueu Prairie auf-
*) Ausser dieser Pflanze fanden wir hier zwe i Arten von Cactus, von Brat
Nultallii mit iliren grossen weissen Blumen, Euchroma grandiflora N u lt,
Cristaria coccinea u. a. der früher erwälmten.
, Pachylophis
dtum De C.,