ches der Ueberscliwemmung nicht ausgesetzt ist. Oft sollen diese hohen Wasser
interessant anzuseheu seyn. Schweine und andere Thiere, selbst das Opossum hat
man auf niederen Bäumen und Baumstämmen gefundeu, wo sie Schutz suchten»).
Das Hauptprodukt dieser Gegend für das Pflanzenreich ist der Mais, welcher
hier eiue Höhe von 12 bis 15 Fussen erreicht, uud dessen Kolben sehr gross und
schwer sind. Ich fand dergleichen vou 2 7 bis 3 0 Lotb Gewicht, und beinahe
3 Zollen im Durchmesser, au welchen ich 1 0 0 0 Körner zählte. Sie reifen im
September, October, November uud December, uud mau lässt sie oft den Winter
Jundurcli bis zum Gebrauche im Felde stehen. Dieses wichtige 'Geivachs kommt
hier in sehr vielen Varietäten vor»»). Eiue Art, die man Sweet-Corn (Süsses
Korn) nennt, ist unreif geröstet, besonders schmackhaft. Man backt aus Maismehl
sehr schmackhafte Kuchen und Brod, auch isst man diese Frucht auf verschiedene
Art zuhereitei. Das Mehl mit IVIilch gekocht, giebt den sogenannten Musb. Alle
lebende Wesen nähren sich hier zu Laude beinahe alleiu vou dieser unschätzbaren
Frucht. Sie ernährte schon zur Zeit der Ankunft der Weisseu iu America zahlreiche
Indianer-Stämme; die verschiedenen Säugthiere, Vögel, selbst die Fische
sind begierig darauf. An den Stellen, wo die mit Mais beladenen Flatboats aulegen,
sammeln sich die Fische iu bedeutender Menge, wodurch ihr Fang erleichtert
wird. Man kaufte jetzt zu Harmony den Bushel Corn für 6 Yz Cents, der an der
Gränze von Canada mit 2 Dollars bezahlt wurde; daher ist das Leben am Wa-
*3 s . D. Thomas travels pay. 1 7 3 .
Die verschieilenea Varietäten dieser Pfl.inze, M'elche hier verkommen, sind etwa die nachfolgenden;
1) Flour-Korn, 2 ) Hackberry-Korn, scliwer und productiv, 8 ) Pop-Koru Ckleine w eiss und biauschwarz
gemischte Kolhen. Wirft man es auf Kohlen, so platzt es und rollt sich auswärts auf. 4) Grosses
gelbes Korn. Reift spät, ist productiv, giebt aber v ie l Spreu. 5) Rothes Korn. C) Fleischfarbiges
oder Stamm-Korn, reift im September. 7 ) Grosses w eisses Korn, reift spät, ist productiv aber leicht.
83 Kleines gelbes F lin t-K o r n , stark und kräftig. 9) Eine Varietät des weissen Korns. 1 0 ) Weisses
Flin t-Ko rn. 11) Gourdseed-Korn. Reift spät, ist productiv und schwer. 1 2 ) Yankee-Korn. Reift
im September, ist productiv und scIiM'er. 13) Geflecktes oder C alico-K orn , roth und w eiss gemischt
und gestreift. Es giebt mehre zum Theü sehr schöne Abarten davon, auch eine sehr schwere und ergiebige.
1 4 ) Violettes Korn (Purple-Korn). 15) Sw e e t-o r Sugar Korn u. s. w. Auf dem besten Boden
rechnet man hier anf den Acre 10 0 Bushel Korn.
bascli sehr wohlfeil. Man bringt den Mais in grossen, mit vier Ochsen bespannten
Wagen auf den .Markt, von wo er anin Theil zn Wasser versendet wird. — Ausser
diesem Prodnkte baut man die verschiedenen Getreidearten, Weizen, Koggen,
Gerste uud Hafer, welche im Juni reifen. Die Gerste wird für die Brauer gezogen,
Hafer ziemlich viel für die Pferde. Nächst die.scn wird die Kartoffel viel gebaut,
ist aber bei weilem nicht so gut und mehlig, als in Deutschland. Von Gartengewächsen
zieht man mehre Arten von Kohl, Bohnen, Erbsen, Kuben, Liebesäpfel
CSalamim LgcopersicumJ, die mau gekocht als Gemüse isst, Spargel, den
man ln den Prairies vou BUnois, bei Albion auf das Feld säet, wie Klee und andere
Gewächse. E r gedeihet sehr gut, ist aber nicht so dick als bei uns, dagegen
sehr wohlschmeckend. Von Bohnen hat man die Carolina-, Lima-, Dwarf- nud
Snap-Beans, ferner Betlige, Badlesohen, Spinat, gelbe Rüben und Pastiuacken.
Squashes (eine Art Kürbis), Musk- und Wasser-Melonen, Canlalup’s und mehre
Arten Flaschenkürbisse nm Flaschen daraus zu bereiten, Zwiebeln, Schnittlauch,
unter den Obstsorten am meisten Aepfel, Birnen nicht viel, sie gerathen nicht gut,
Pfirsiche dagegen vortrefflich. Die letzteren tragen reichlich, viele faUen ah und
die Schweine snoheu sie auf. Pflanraen zieht man nicht viel, Kirschen ebenfaUs
nicht, sie sind schlechter als in Europa, tragen aber slark. Wein wnrde ehemals
bei Harmony gebaut, jetzt nicht mehr. Er gerieth so gut als der am Ohio, wo ihn
vorzüglich die Schweizer ciilliviren. Im Pays de Vaux in der Schweiz beiralzt man
zum Anbiiiden des Weinslookes das Stroh, am Bheiiie iu Deutschland die rothe
Weide (Salix purpurea), iu d^n Gärten Lindenbast, und hier am Ohio und Wabasch
den Bast der Asiiiiina oder des Papaw-Baumes, der aber vorher wie der
Flachs, im Wasser gelegen haben muss. Baumwolle soU nach W a rd e n » ) zu
Viiiceiiiies, Priuceloii und Harmony gepflanzt werden; dies scheint aber wenigstens
jetzt nicht mehr der Fall zu seyn. Dieses Gewächs gedeiht nicht wohl über dem
* ) h . cU. Fol. II. pag. 3 8 t.
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