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cas sich vou den Omahas trennten, erbauten sie an diesem Flusse einige Meilen
aufwärts eine Art von Fort mit Erdaufwürfen, welches sie jedoch nicht mehr bewohnen.
Mau soll in der Nähe dieses Flusses heisse Quellen finden, so wie man
deren in mehren Gegenden des Missouri-Laufes kennt. Quellen sollen übrigens in
diesen trackenen Prairies sehr selten seyn. Es giebt in dieser Gegend schön viele
sogenannte Dörfer der Prairie-Dogs (Arctomys ludoviciana O rd ), in deren verlassenen
Höhlen häufig sich Klapperschlangen auihalten. Man hat behauptet, jene beiden
Thierarten lebten iu diesen Bauen friedlich bei einander; allein die Beobachter
der Natur haben bewiesen, dass die Schlangen uur Besitz vou verlassenen Höhlen
nehmen, welches auch in der Natur begründet ist. Tiefe Wasserrisse zerfurchen
in dieser Gegeud die Uferhöhen, über welchen die Geier schwebten, und auf deren
Höhe plötzlich drei Punca-Indianer erschienen, welche uus auriefen. Sie waren in
ihre Boben gehüllt und trugen Bogen uud Köcher auf dem Rücken. Der eine vou
ihuen halte eiu sonderbares Ansehen, da er die Haare auf dem Kopfe in einen aufrechten
Zopf zusammen gebunden trug. Wiewohl sie durch Zeichen bemerklich
machten, dass mau sie ablioleu mögle; so wurde doch nicht aiigehalten und wir
verzichteten schon darauf, diese interessanten Menschen näher betrachten zu können.
Das Holz am Rande der Prairie, an welcher w h vorbei scliifften, war alt, dick,
niedrig, mit krüppelig nieder gedrückter krausäsliger Krone, und diente der caroli-
niscben Taube zum Aufenthalte, die mau au allen diesen Ufern findet. Besonders
verkrüppelt wareu die rothen Cederu, oft über mannsdick im Stauime und Läufig
gänzlicli vertrocknet. Die Scbwalbeuiiesler, welche iu Menge au den steilen Ufern
klebten, waren in dieser Gegeud noch nicht bewohnt, Strandläufer (Trinya) hielten
sich am Ufer auf, der Buffaloe-Berry-Strauch wuchs an den Hängen; in den
Schluchten, welche regelmässig das Ufer theilten, war Laub- und Nadelholz gemischt.
Einen schönen Pappelwald am rechten Ufer, konnten wir wegen des niedrigen
Wassers nicht erreichen, daher schifften wir längs den 7 0 bis 80 Fuss hoheu
Hügeln des linken Ufers fort, wo rothe Cedern einzeln verlheilt waren, uud
legten hier an, um eine Anzahl von jenen Bäumen zu fäUen. Eine wUde Seiten-
schlncht öffnete sich hier aut den Missouri, au deren steilen Wänden unsere Holzhauer
sich Idetleriid vertheilten, und die mit ihren schwarzen Beeren bedeckten Ce-
dorn CJmipcrus laM e n s i s Linn.) nieder hiehen, deren Holz einen sehr aromatischen
Geruch verbreitete. Die Dampfschiffe brennen dieses Holz sehr gern, da es viel
Dampf giebt und die Beere wird, wie man behauptet, von deu Indianerinnen genossen,
wenn sie Schwangerschaft vermeiden wollen. In dem Grunde der engen Schlucht
befand sich ein Gebüsche vou ülmeu, Cederu, Eschen, Traubenkirschen, Celtis,
Celastrus, Vitis, Clematis, Sheperdia argentea, Cornus serieea, Amelanchier mul
einigen ändern Gesträuchen, und die henaehharten hoheu grünen Prairie-Hü gel
enthielten eine Menge von schönen Pflanzen,'», a. die Stanleya pinnatiflda mit
ihreu prachtvollen, laugen, gelhon Blumenkolben, die wir schon neulich in der Prairie
gefunden, ferner Euchroma grandiflora N u lt, auch die sogenannte WUd-Turnip oder
Pomme-Blanche der Franzosen CP^oralea esculenta), mit knollig dicker Wurzel
von der Grösse eines Hühnereies, welche von Indianern nnd Weissen aufgesuchl
und gegessen wird »). Wir fanden hier ferner Ehus aromatica L., Astragalus ra-
cemosus Pursh u. a. so wie mehrerlei Thierarten. Für unsere Jagdgewehre faudeu
wir indessen in der engen Sclüucht nicht viel zu thuu. Gelber und heU grauer
verhärteter Thon bildete hier die Hügel. Wir kehrten nach dem Schiffe zurück,
als die Glocke zur Abfahrt rief, und fanden daselbst einen der drei Punca-Indianer,
welche wir am Morgen gesehen. E r hatle unsere langsame Fahrt und Stillstand
benutzt, um uns eiuzuholen. Seine Haare hiengen ihm bis gegen die Schultern herab
und waren hinten in eiuen Zopf zusammen gedreht, sein Gesicht war gntmülhig nnd
freundlich. Ec war in eine Bisonrohe gehüllt, trug auf dem Bücken Bogen und
Pfeile und in der Hand einen grossen Husarensäbel, welchen er geschenkt bekommen
liatte. Major B e a n gab ihm Tabak, Pulver, Blei und Kugeln, worauf er,
Nach B r a d h u ry wächst diese Pflanze schon in den Prairies bei St. Louis (s. dessen Heise pag. 141).
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