essirte, war iliin iu dieser Hinsicht höchst behülflicL Schade wenn die iiileres-
sanien naturhislorisehen Arbeiten des Herrn L e s u e u r nicht noch bei seinen Lebzeiten
der gelehrten Welt niifgetheilt Averden sollten!
Unsere Excursionen, die Avir in der Nähe von Harmony mit Herrn S a y , und
iu grösserer Entfernung mit Herrn L e s u e u r unternahmen, Averden mir für immer
eine höchst angenehme Erinnerung zurücklassen. Eine der anziehendsten war die,
wenn wir deu Wabasch hiuab schifften und an dessen bewaldeten Inseln ausstie-
gen. Sogleich jenseit wesüich vom Flusse befindet sich das sogenannte F o x -Island
(Fuchs-Insel), ein grosses dicht bewaldetes Stück Land, welches zwischen
dem Wabasch uud dem sogenannten Fox-Biver, einem schönen Waldbache, ein-
geschlossen ist. Wir fuhren gewöhuiich früh bei heiterem Sonnenscheine zu Wasser
vou Harmony ab. Der Wabasch theilt sich in mehre Anne nnd bildet schöne
wild und hochbewaldete Inseln, zum Theil von vielem Treibholze umlagert. Das
Wasser des Flusses ist klar und dunkelgrün, der sichtbare Bodeu mit grossen
zweischaligen Muscheln C^nio) bedeckt, so wie mit verschiedenen Arten von
Schnecken u. a. der Melauia ovularis ÜMke oder Palndina ponderosa Say. Hoher
schäftiger Wald überzieht einförmig die Ufer, in welchem colossale Platanen, Aveit
verästet aus der dichteu Verflechtung des Waldes hervor leuchten. An eiitigen
Stellen haben die Ufer Sandbänke, wo man Muscheln in Menge findet, und wo
die Spuren (Fährten) der bei Nacht hier nach ihrer Nahrung umher suchenden
Rakuhue und IVIinke auf dem nassen Bodeu in allen Richtungen abgedrückt sind.
In dem zum Theil 10 bis 20 Fuss hohen Ufer, unter alten BaumAvurzelu gewahrte
man die Höhlen der IVOnke, in welche sie eine Menge von Muscheln eintragen.
Der-gemeine Manu glaubt hier, es sey die Moschusratte, Avelche dieses thue, allein
dies ist ohne Zweifel ein Irrthum. Die Moschusratte lebt vou Vegetabilien,
and nur die kleineren Raubthiere sind es, welche sich von Muscheln nähren»).
*) S c h o o lc - r a f t führt in seiner Beschreibung -
(pag. 367) dieselbe Sage an.
1 Gov. Cass. exped. to the sources o f Missisippi-River
\
Enten zeigten sich in Flügen, sie flogen weit vor uns auf, und strichen pfeilschnell
mit dem pfeifenden Laute ihrer kräftigen Flügel den ruhigen Winkeln des
Ufers zu. Hier war die schöne Wood-Duck (Ajuis Sponsa L im ) sehr zahlreich,
so Avie im Winter Anas clangula, rufitorques Bonap., Mergus Merganser und cu-
cullatus, ferner die gemeine Krickente (Anus crecca) und die BlueAvinged-Teal
(Anas discors), aber am häufigsten im ganzen Jahre die gemeine wilde Ente (Anas
Boschas fera L in n ). Die Fasan-Ente (A?i«s acuta) zeigte sich häufig im Winter.
Nach einer Fahrt vou y. Stunden süegen wir gewöhnlich am rechten Ufer,
au Fox-Island aus, und befestigten unser Boot hinter einem dicken umgefalleuen
Stamme, stiegen dann das steile Ufer hinan und vertieften uus in einem dichten
hohen Walde, avo das hohe Rohr (-Miegia) überall vou dem darin wild umher weidenden
Pferden und Rindvieh der Grundbesitzer mit kleinen Pfädchen durchbrochen
und abgenagt Avar. Von unserem geAvöhnlichen Landungsplätze hatten wir an einer
gewissen Stelle nur etwa 100 Schritte über die Insel hin bis zu dem tief ein-
geschnittenen Fox-River, der hier ein gutes Stück lang ziemlich parallel mit dem
Wabasch fliesst, und unterhalb Fox-Island sich in denselben öffnet. (Siehe Herrn
Bodme rs Ansicht dieser Mündung Tab. V.). Der Bach ist höchst malerisch mit
romantischen Ufern, Avildumgestürzten Waldstämmeu, colossalen Platanen mit ihren
dicken Aveissrindigen Aesten, prachtvollen Eichen, Hickory, Shellbark-Hickory
u. s. w. Hier Aväclist der hohe Gymuocladus mit seinen breiten grosseu Schoten,
die schöne Catalpa, Bignonia radicans und cruciata umschlingen die Stämme, so
wie dicke Weinranken, die Hederá quinquefolia und der Poyson-Wine (Fhiis radicans).
Im Wasser selbst lagen Haufen von umgefalleuem Holze, die bei dem
niederen Stande desselben zuAveilen brückenartige Uebergänge bilden. Merkwürdig
siud die Platanenstämme, welche fünf bis sechs Männer oft nicht umspannen können,
gewöhnlich sind sie bei einer solchen Stärke hold. iMaii lässt diese Bäume
so alt werden, weil sie ein schlechtes Holz haben»). In einer Höhe von 2 0 bis-
Nach B r a d b u r y ( s . dessen Travels in the interior o f America pag. 2 8 6 .) wird der Gunitree CLiquidambar
styraciflua) unter allen dortigen Bauxnen am leichtesten ganz hohl und vegetirt dabei immer fori. —.
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