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bohrten Kalkfelsen anszeicimet. Die Entfernung von hier nach Ste. Genevieve betragt
a l Meilen, nach St. Louis 30. In dieser Gegend erblickten wir auf dem
Straude vor dem Walde einen Trupp von wilden Trnlliühiiern, welche hier behaglich
umher spazierten. Nachdem man die originelle etwa 4 0 Fuss hohe Felsenspitze
von Little-Bock umschifft hat, jenseit welcher der Litlle-Plalteen-Creek m
den Fluss mündet, erreicht mau bald die Mündung des Merrimao-River, wo grosse
Flüge von Enten, auch Möven (LartisJ sich zeigten. In der Gegend von Roberts-
Island wird die Gegend scliou mehr llach und verliert ihren Beiz. Gegen Abend
erreichten wir am Unken üfer die Jefferson-Barracks, oder die Militär-Casernen,
in welchen gegenwärtig das 6. Regiment regulärer Infanterie garuisoiiirt, und wo
die Flagge der Vereinten Staaten wehete. Sie waren jetzt interessant, weil der
berühmte indianische Chef Black-Hawk hier gefangen gehalten war. Vor Nacht Uefen
wir hei der etwa 100 Jahre allen französischen Niederlassung, Vide-Poche,
oder Carondelet vorbei, einem grossen zerstreuten Dorfe, von dessen Bewohnern
man sagt, dass sie nicht indüstriös seyen. Die Hügel iu der Nähe sind mit niedrigen
Eichengesträuchen bedeckt. Etwa gegen über Kahokia übernachteten wir und
erblickten am 84. März früh zu unserer grossen Freude die Stadt St. Louis, welche
sich vor unseren Aogen entfaltete. Sie zeigt sich anfänglich ziemUch unansehnlich,
da sie keinen hedeulenden Thurm hat; ihre Hänsermasse wird indessen
ansehnlicher, je mehr man sich nähert, während die Umgebungen ziemUch fiaoh und
ohne Abwechselung sind. Bei einem starken rauhen Winde landeten wir gegen 9
üh r Morgens und die Bevölkernng, welche sich hier zeigte, bestand grösstentheils
aus Negeru, oder der arbeitenden Classe.
St. Louis ist eine in bedeutender Zunahme stehende Stadt von 6 bis 800 0
Seelen, unmittelbar am westlicbeu Ufer des Missisippi, etwa 1 3 0 0 Meilen») von
♦ ) S c h o o l c r a f t giebt die Entfernung von der Mündung des Missouri bis zu der des Missisippi auf 1 2S0
m ie s a n , andere auf 1 3 5 0 ; die richtigere Angabe wird wohl die des Western Pilot se y n , nach welchem
eie 1 2 3 3 Miles beträgt. Von St. Louis bis zur Mündung des Missouri rechnet man 16 V, Meilen. Bei
der Stadt soU der Missisippi eine Meile breit se y n , bei N ew-Orlean s schmäler, und bei seiner Mundung
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New-Orleans und 1134 Meilen von Pittsburg gelegen. Sie ist an einer etwas
nackten, sanft ansteigenden und wenig hohen Stelle des Ufers erbaut, bildet längs
dem Flusse zwei parallel laufende Strassen, so wie oben auf der Höbe in der sogenannten
Prairie sich ebenfalls schon viele Gebäude befinden, wo man stark mit
Bauen beschäftigt war. Hier oben befinden sieh Kirchen u. a. ansehnliche Gebäude,
deren diese Stadt schon mancherlei sehr nette besitzt, und ihre höchst günstige
Lage im Centralpunkte des Missisippi-, Ohio- uud Missouri-Handels wird sie in
kurzer Zeit zu einem der wichtigsten Plätze des Westens erheben. Ursprünglich
wurde St. Loms bekanntlich von Franzosen gegründet. Es befand sich hier früher
nur ein Fort und erst 1 7 6 4 begann man den Bau der Stadt, welche 1816 etwa
3 0 0 0 Einwohner enthielt. Noch gegenwärtig lebten hier Leute, u. a. Herr Choute
a u , welche den Wald an der Stelle niederhauen liessen, wo sich jetzt die Gebäude
der Stadt befinden. Jetzt sind die Hauptstrassen mit schönen glänzenden
Läden angefüllt, eine Menge von Dampfschiffen kommen und gehen täglich ab, nach
New-Orleans, Pittsburg, Ciucinnati, Louisville, Prairie du Chien u. s. w. und ein
sehr geschäftiger Handel bewegt die bunte Bevölkerung von mancherlei Nationen.
Die meisten Kaufleute haben ihre zum Theil massiv von Stein erbauten Magazine
am üfer des Missisippi angelegt Der grösste Theil der Hafenarbeiter und aUe
Bediente zu S t Louis sind Neger und ihre Abkömmlinge, im Staate Missouri
sämmtlich Sclaven. Es giebt deren liier sehr viele, uud wenn gleich neuere Reisende
den Zustand dieser unterdrückten Kaste sehr günstig schildern, so sind dennoch
die Negersclaven hier nicht besser, als in anderen Ländern, überall ein de-
moralisirtes, wenig zuverlässiges Volk; auch ist ihre Behandlung häufig nicht so
gut, als sie gescliildert wird. Wir waren Zeugen kläglicher Züchtigungen solcher
noch schmäler. Nach S c h o o l c r a f t neuester Reise zur Aufsuchung der Missi.sippi-Qiiellen entspringt dieser
Fluss hauptsächlich im Ita sca -S ee (L a c Labiche der Franzosen, s. Schoolcraft narrative o f an exped.
through the upper Missisippi to lla s ca -L a k e . N. York. i a 3 i j Er sagt hier „These sources are Ilasca-
L a k e , its p rim a ry , Ossowa, east f o r k , Sh iva-Lake and riv e r, source o f L ea ch -L a k e , and the present
source, the L o n g -W a te r , being the source o f the De Corbeaux, o r C row -W in g -R iv e r .“