Bevölkerung des Tories in 37 Weissen nnd meliren mit ilinen verlieiratbelen india-
msdhen Weibern, zu welchen nnsere Ankunft noch 53 Personen hinznfügte. Diese
ganze Mannschaft, den ersten Tisch von sechs Personen abgerechnet, lebte hioss
von Fleisch, und man kann annehmen, dass sie täglich zwei Bisonten zu ihrer Con-
sumtion bedurfte. Wenn man den meist sehr guten Appetit der Canadier bedenkt,
von welchen man sagt, dass zwei beinahe eine ganze Bisonseite aufessen, so begreift
man, wie nöthig es war, theils gute Jäger zu haben, theils von den Indianern
Fleisch in Menge zu kanfeii. Für das ganze Wildpret einer Bisonkuh gah man
ihneu gewöhnlich 30 Kugeln und das zur Ladung derselben nöthige Pulver, oder
auch wohl weniger, wenn diese Thiere zahlreich sind; man bezahlt aber auch bis
zu 4 0 Gewehrladuiigeu, wenn die Bisonheerden weit entfernt sind.
Eine ebene Prairie nmgiebt dieses Fort, und etwa 8 0 0 Schritte hinter demsel-
hen zieht die etwa 8 0 bis 1 0 0 Fuss hohe Hügelkette in der Eichtung von Süden
nach Norden vorbei; indem sie sich auf ein Paar tausend Schritte oberhalb des
Postens an den Missouri anlegt und dann längs demselben fortläuft. Das Ufer dieses
Flusses, so wie dessen flache Inseln, sind hier und da mit Säumen von Wald
nnd Gebüschen eingefasst, einige Inseln auch gänzlich damit bedeckt. Hier bilden
Pappeln, Weideu (S id ix ), der Negnndo-Ahorn, Bufialoe-Berry-Gesträuche die
Choke-Cherry (Prunus padus virgin.) mit Binsen, hohem Grase und anderen Pflanzen
gemischt, grosse Dickungen, welche an einigen Stellen von der weissblüheiiden
Clematis cordata Pnrsh überrankt und verwirrt werden. Mancherlei Pflanzen
wachsen hier, als Sarcobalns Maximiliani Nees, Liatris graminifoLa; Hordenm iuba-
lum All., Asler multiflorus ß . ciliatus Nees, bellidiflorus ß . Nees, Novi Belgu ß.
squarrosus Nees CBIuraeii röthlich-weiss), seliger Nees CBlnmen weiss), rubricaulis
ß. Nees CBluinen violet), Scirpus Duvallii, Xanlhium strumarium, Mentha arvensis
et saliva Benth (Balm), Grindelia squarrosa (Epinette de Prairie), Peritoma sermla-
tum De Cand., Artemisia giiaphalioides Nutt., Chrysopsis? spinulosa (mit grosser
gelber Blume), Psoralea lenuiflora, Iva xanthifolia und einige andere. Die letztere
bildet 5 bis 6 Fuss hoch hier und da Gebüsche mit colossalen Blättern. Hat man
die Höhe der Hügelkette erstiegen, so blickt man über eine ebene, trockene Prairie,
eine Hochebene hin, in welcher in geringer Entfernung die Bellen zweier Flüsse
ziemlich tief eingeschnitten sind, des Maria- und des Tetton-Eiver oder Eivière
aux tettons, v o n L ew is und C la r k e Tansy-Eiver und von den Blackfeet „Ünneh-
Kiesisatt“ nach ein Paar rundlichen Bergkuppen genannt, welche in seiner Nähe
liegen. Der letztere kleine Fluss fliesst in einem schön grünen, in seinem Grunde
mit hohen schattigen Pappelstämmen bedeckten Thale, wo sich gnle Weide von
hohen, zum Theil etwas harten Gräsern u. a. Pflanzen befindet, und fällt in deu
Maria nicht weit über der Mündung desselben, nachdem er eine Strecke laug mit
dem Missouri beinahe in paralleler Eichtung geflossen ist. E r kommt letzterem
Flusse etwa auf 3 % bis 4 Meilen vom Forle so nahe, wie der Nishnebolloueh au
einer weiter nuten erwähnten Stelle, weiche mau Narrows of Nishnebotloneli nennt,
oder woM noch näher, so dass das Stück Land, welches beide Flüsse trennt, nicbt
mehr als 5 - bis 6 0 0 Schritte breit ist» ).
In den hohen Bäumen und Gebüschen jener Thäler lebeu mehre Vogelarteu,
Blackbirds, orangenfarbige Trupiale ( 1 ) , die Eisler (P ica hudsonica) »»),
Baben, Krähen, grosse und kleine Fliegenfänger, (Muse. Tyrannus, crinita,
ruticilla n. ü.), der gelbe Stieglitz (F . tristis), der blaue Fink (F . amoena),
der slreifköpflge Fiuk (F . grammaca), der rothköpfige und der rolhschwäiizige
Specht (P. erythrocephalus und rubricatus), der kleine Falke (F. Sparverius) (2)
ferner Faieo velox und ein aschblauer den Hähern verwandter Vogel mit himmelblauem
Kopfe, der zuweilen von den Bocky - .Mountains herabkommt und von welchem
ich weiter unten reden werde, so wie ein schöner blauer Säuger., welchen
• ) Ich muss hier beiiiiufig bemerken, dass Lewis und Clarke’s gros.se Specialcliarte, von welcher ich durch
die Güte des Herrn Major O f a llo n zu St. Louis eine Copie erhielt, sehr richtig für die Gegend von
Fo rt-Mckenzie ist.
Ich habe diesen V o g el in dem Anfänge meines Beisebericlites Pica americana genannt, später aber die
vom Prinzen de M a s ig n a n o gegebene Benennung gewäh lt