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zogeu sie jubelud nach ihren Zelten zurück. Die Nacht war mondhell und still,
allein die Unruhe der Indianer dauerte fort, uad man setzte im Forte Wachen aus.
Am .folgenden Morgen überraschte uus der höchst interessante Anblick des
gestern entstandenen, zahlreichen indianischen Lagers, von etwa 4 0 0 Zelten,
welche dicht zusammen gedrängt standeu, weil man den Feind noch iu der Nähe
wusste. (Die Ansicht dieses grosseu Lagers der Piekanns sielie Tab. XLIII.).
Von den Assiniboins war übrigens die Nachricht eingegaugen, dass sie sich in
viele kleine Partheien in der Nachbarschaft zerstreut, und vielleicht verborgen
hätten.
Der 31. August brach mit trübem Regenhimmel an, allein die Wolken zerstreuten
sich und um 9 Uhr liess M itc h ill den Signalschuss für den Anfang des
Tauschhandels (Trade) geben, worauf etwa 2 4 Chefs und vornehmste Krieger der
Piekanns, mit ihnen der Blackfoot Ih k a s -K iiin e in langsamem Schritte gegen das
Fort anrückteu. Herr M itc h ill gieng den Männern durch eine grosse Menge von
Weibern uud Kinder entgegen, drückte ihnen die Hand und führte sie in das Fort
ein. Sie hatten sich in ihre schönsien Anzüge gekleidet, daher war der heftig
herab fallende Begen für diesen von Kanonenschüssen begleiteten Empfang höchst
ungünstig. Jenseit des Flusses auf den Höhen zog iu diesem Augenblicke mit
ihrem ganzen Gepäcke eine zahlreiche Bande der Blood-Indians herbei, welche
ebenfalls in der Nähe des Fortes zu lageru beabsichtigte, und es erschien desshalb
sogleich N in o c h -K iä iu mit der Erklärung, „dass er jetzt schon geneigt sey,
nach jenen Leuten zu schiesseu; es werde daher gewiss zu blutigen Händeln kommen,
wenn man diese Menscheu nicht entferne, besouders weuu die Gemütber erst
durch den Tauschhandel erhitzt seyn würden.“ In Folge dieser Protestation sandte
M itc h ill den Dolmetscher B e rg e r hinüber, um den Blut-Indianern die Lage der
Dinge vorzustellen und ihnen zu bedeuten, dass sie ihren Tauschhandel so lange
verschieben mögten, bis der mit den Piekanns beendigt seyn werde, mit welcher
Erklärung sie dann auch zufrieden waren und weiter zogen.
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Die Chefs, welche sich neu m dem Forle befauden, waren die Hanplmäimer
der Piekanns, T a ts ic k i -S tom ic k , P e n u k a h -Z e n in n , S a c h k öm a p ö h (der
kleine Knabe, le petit garçon), K its ip o o c h -K iä iu (der gefleckte Bär, Tours cale),
K iam -S lom à n ii (das Bäreumesser, le couteau d’ours), N iiio c h - K iä iu (der
Bäreuchef, le cheffre des ours), welcher aber uicht mit eluzog uud wegen der
Trauer schlecht gekleidet gieng, so wie H a is ik a t; feruer M ik u ts é h -S tom ic k
(d e r rothe Bison, le boeuf rouge), A c h s a p a c k e » ) (die schöne Frau, Ia belle
femme), I h k a s -K iu n e (dasherabgebogeneKuhhorii, la corue de yache hasse) und
noch eiuer oder zwei, deren Nameu mir eutgieugeii«). Unter ihuen befanden sich
schone, grosse, starke Männer uud alle trugen vorzüglich schöne, kostbare, häuliv
mit HermeUnstreifeu verzierte Kleidungsstücke, besouders T a ts ic k i-S tom ic k “
desseu Hemde vou rein weissem Bighoru-Leder, au den Aermelu mit blauen Bin]
men gestickt, am rechten Arme mit langen weissen zusammen gerollten Hermeliii-
streifeu mit rothen Federn, am linken aber mit laugen schwarzen Haarzöpfen verziert
war. Ueber die Schulter trug er einen Palatin vou Otferfell uud au jedem
Ende desselben eine dicke Quaste von Hermelinstreifen. Im Gesichte waren diese
Chefs mit Zinnober nnd der Hanen Bocky-Monutain-Erde bemalt, leider waren sie,
besonders ihre schönen Schuhe, dnrch den znr ungünstigen Zeit fallenden Begeu
gänzlich durchnässt. Der alte M id d le -B n ll, halte ein ehrwürdiges Ansehn. Er
war nicht gross, hatte einen gntmüthigen nachdenkenden Ausdruck, und eine gebogene
Nase. E r versprach sich abzeichneu lassen zn wollen, was anch später,
aber leider nicht in dem schönen Anzüge, sondern in der alltäglichen Kleidung geschah.
Dieses Bild (Tab. XLV. linke Figur) ist sprechend ähnlich und giebt genau
den ehrlichen Ausdruck des alten Mannes wieder.
Als die Chefs in Herrn M itc h ills Zimmer zum Theil Platz genommen hatten.
* ) ach wie im Denl.cl.en sn tln ral, « ganz an.zu.prechon.
» a n g eg enwarlls einen g ew l.s.n Onl.liiana (Ie cluirc, ä C a vach.
a i che, der Chef der weissen Bisonkuh) a ls deu Hauptchef aller Blaokfeet betrachiete.