trag mit obigen Stämmen zu Stande gebracbt, nnd dazu den der Blackfoot-Spräcbe
ziemlich mächtigen Dolmetscher B e rg e r, einen Canadier abgeschickt, welcher etwa
7 0 Indianer der genannten Nationen zu einer Berathung uach Fort-Uuiou hiiiab-
führte.
Bei seinem ersten Zusammentreffen mit diesen gefährlichen Menschen, wollten
sie ihn tödten, und uur ein gewisser Chef rettete ihm nach vielen Streitigkeiten
das Leben. Den Vertrag, welchen in Folge dieser Unterhandlungen, Herr M 'k e n z ie
mit den Indianern abschloss, siehe in deu Beilagen»). Sobald derselbe von beiden
Theilen angenommen war, sandte man eiu Keelboat unter der Leitung des Herru
K ip p , mit Waaren beladeu uach dem Maria-River, und das jetzt in Ruinen liegende
erste Fort-Piekann wurde augelegt. Der Anblick der damals hier vereinten
zahlreicheu iudianischen Versammlung verschiedener Nationen, soll höchst interessant
gewesen seyn. Da mau später die Lage des neuen Fortes für ungünstig erkannte,
so verlegte der nun Herrn K ip p ablöseude Major M itc h ill den Haudelsposten
nach der gegenwärtigen Stelle, wo eine ausgedehnte Prairie deu Anhäufungen
der ludianer günstiger war. Als man im Jahre 1833 au dieser Stelle landete,
wurde iu Zeit von wenigeu Tagen das gegenwärtig bestehende Fort erbaut. Man
bewohnte während dieser Arbeit das Keelboat uud war vou wenigsteus 4 bis 5 000
Männern und im Ganzen von einer indianischen Bevölkerung von 10 bis 13,000
Seelen wörtlich blockirt, von höcbst gefährlichen Menschen, welchen man durchaus
nicht trauen durfte, und dereu treulosen, raub- uud blutgierigen Character mau
hinlänglich kannte. Wirklich führten auch eiuige unbedeutende Uiieinigkeiteu beinahe
einen Friedensbruch herbei, der unfehlbar die gänzliche Vernichtung der Mannschaft
des Bootes zur Folge gehabt haben würde, und nur durch festes und entschlossenes
Benehmen des Herrn M itc h ill abgewandt wurde. Schon hatten die
Indianer den Strick durchgeschuitten, welcher das Keelboat, die einzige Rettung
der Americaner, am üfer befestigte, deren Lage in dieser Zeit höchst gefährlich
7 ) Siehe BeUage F.
war, da besonders die Blood-Indians vou jeher erklärte Feinde der Weissen gewesen
waren. Sobald man iu das schnell vollendete Fort eingezogen war, geAvann
die Lage der Handelsleute ein anderes Ansehn; denn man war bier vor den gewöhnlichen
Angriffen der Indianer gesichert und hatte hinlänglich Lebensmittel,
Pulver und Blei für eiue geraume Zeit. Man liess die Indianer nicht mehr ohne
Unterschied ein, traf ZAveckmässige Anstalten der Sicherheit, und die Piekanns,
welche A'orzugsweise die Gegeud bewohnten, und von welchen mau abwechselnd
zu allen Jahrszeiten eiuige Familien hier findet, schlugen ihre Zelte in der Nachbarschaft
auf.
Das jetzige Fort liegt 1 3 0 Schritte vom nördlichen Ufer des Missouri entfernt,
welcher bald unterhalb einen starken Bogen macht. Man rechnet vou hier bis zu
der höchsten Kette der Rocky-Mountains etwa 1 0 0 englische Meilen, bis zu dem
Anfänge-der Gebirge hingegen nur 15 bis 3 0 Meilen uud eine gute Tagereise bis
zu den Fällen des Missouri.
Das Fort selbst ist in der schon beschriebeiieu Art der Handelsposten dieser
Gegenden erbaut, bildet ein Quadrat, dessen Seiten 45 bis 47 Schritte äussere
Länge habeu, und ist mit zwei Blockhäusern uud einigen Kanonen versehen. Es
ist weit kleiner als Fort-Ünion, dabei schlechter uud flüchtiger gebaut. Die Wohnungen
sind einstöckig, niedrig, die Zimmer klein, meist ohne Fussbodeu, mit einem
Kamine, einer Thür, einem kleineu mit Pergament bespannten Fenster, uud einem
sehr flachen, mit Rasen belegten Dache versehen, auf welchem die Besatzung sich
aufstellt, wenu sie bei Angriffen über die hoben Pickets hiiiAvegfeueni soll, ln der
Mitte des Hofraums steht der Flaggeubaum. Das Thor ist stark, doppelt und avoIiI
verwahrt, uud man schliesst das innere, Avenn der Handel mit deu Indianern betrieben
wird. Alsdann bleibt zwischen beiden Thoren der Eijigang zu dem indianischen
Waareiilager (Store) frei, der dann mit hinlänglich starker Wache besetzt
wird. Zu dem jetzt neu anzulegendeu Forte hatten AA’ir schon die Glasfeuster und
viele andere nöthige Materialien mitgebracht. Vor unserer Ankunft bestand die
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