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so wie ihre eben so gestickten und bemalten Bisonrohen. Ihre grossen
Mützen von Adlerfedern, die mit Federn und IVIalerei bunt verzierten Schilde (siehe
Tab. XLVIII. Fig. 5. uud 6.) u. a. Gegenstände werden später erwähnt werden.
Die Männer arbeiten die Waffen vorzüglich gut und zierlich, besonders die starken
Bogen mit dem Horn des Bighorn oder Elkhirsches überlegt, auch oft mit der Haut
einer Klapperschlange überzogen. Einen schönen Köcher dieses Volkes, mit Rosetten
von Stachelschweinstachelu, habe ich (Tab. XLVIII. Fig. 10.) abhilden lassen.
Körperbilduug und Tracht dieser Indianer kommeu ln der Hauptsache mit denen
der Mönnitarris überein, da beide ursprünglich ein und dasselbe Volk bildeten, wie
auch die Verwandtschaft der Sprache bezeugt. Lange Haare sind bei ihnen eine
grosse Schönheit, und sie tragen viel Sorge für dieselben. Einer ihrer Chefs,
Laiighaar (Lo n g -Hair) genannt, hatte 1 0 Fuss langes Haar, welches ein Paar
Fusse laug auf dem Boden lag, wenn er stand. Die Feinde der Crows sind die
Chayenues, Blackfeet oder Schwarzfüsse, und die Dacotas; Allürte sind sie von
den Mandans und Mönnitarri’s, die sie im Allgemeinen doch nur selten sehen. Sie
tauschten von den Letzteren gegen ihre guten Pferde, europäische Waaren ein; allein
die americanische Pelzhandel-Compagnie hat nun für sie auch einen Handels-
posteii am Yellow-Stone angelegt, welcher unter dem Namen Fort-Cass bekannt
ist.
Obgleich die Crows als stolze Indianer mit Verachtung auf die Weissen herab
blicken, so sind sie in ihren Hütten dennoch sehr gastfrei gegen die^lben, dabei
conlrastirt aber sehr auffallend mit ihrem Stolze eiu bedeutender Hang zum Diebstahle
und zum Betteln, w'odurch sie sehr lästig werden. Sie sollen noch weit
mehre abergläubische Ideen besitzen als die Mandans, Mönnitarris und Arikkaras.
Bei ihnen raucht mau z. B. nie seine Pfeife, sobald ein Paar Schuhe in der Hütte
aufgehängt sind. Wenn sie iu der Runde Tabak rauchen, so thut ein jeder nie
mehr als drei Züge und giebt daun die Pfeife mit einem gewissen Handgriffe oder
Schwünge an seiuen Nachbar zur Linken weiter. Sie sind sehr gewandte Reiter,
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und sollen sich bei ihren Angriffen zu Pferd auf die eine Seile hiuab weifen, wie
man dies vou verschiedenen asiatischen Völkerschaften kennt. Sie haben viele Bardaches
oder Mannweiber») unter sich, und sind vor den übrigen Nationen Meister
in unnatürlichen Gebräuchen.
Wie unter allen Missouri-Indianern, so bestehen auch bei deu Crows verschiedene
Banden oder Vereine u. a.
1 ) die Sihrapichte (ich deutsch zischend) oder die Bisoustiere;
2 ) die Ihchochke (ch in der Kehle, e ganz aber kurz ausgespr.) oder die Prairie
Füchse;
3 ) die Pähriskichte (ich deutsch zischend, e ganz und kurz) die Baben-Bande;
4 ) die Zöhta-Girackschöhke (gi in der Kehle, e ganz) die Bande des halb gesehoruen
Kopfes. Sie ist dieselbe, welche bei den Mandans l'schohä-Kako-
schöchatä genannt wird;
5 ) die Pädachischi (ch Kehle, i starker Nachdr., schi kurz);
6) die Wih-Wa-Uhpake (e ganz, alles zusammen gesprochen) oder die Bande
des steinernen Kopfbrechers (Casse-tête);
7 ) die Wiske-Kähte (e ganz), die kleinen Hunde;
8) die Wischkissah oder die Bande der grosseu Hunde.
In diese Banden oder Vereine und ihre Tänze, deren eiue jede einen besonderen
hat, kauft man sich ein, wie bei anderen Missouri-Völkern, auch giebt man bei
dieser Gelegenheit die Weiber auf dieselbe Art dem Verkäufer Preis, wie dies
später von anderen Nationen genauer angegeben werden wird. Von dem weiblichen
Geschlechte sagt man hei den Crows, dass sie mit den Weibern der Arikkaras die
ausschweifendsten unter allen anderen Nationen des Missouri seyen.
Vor einer weissen Blsonkuh hat dieses Volk eine Art von abergläubischer
Furcht. Begegnet ein Crow einer solchen, so richtet er wohl folgende Worte an
die Soune: „ich will sie dir (die Kuh) geben!“ E r sucht das Thier dann zu töd-
* ) Ueber die Mannweiber oder Bardacbes w eiter unten bei Gelegenheit der Gebräuche der Mandans.
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