ein Quadrat, ao zwei Ecken mit einem Bastion oder einem Blockhanse versehen. Gegenwärtig
sah man nur noch die steinernen Schornsteine und in der Mitte ein massives
Vorrathshaus unter Dach; alle brauchbaren Gegenstände wareu von den Indianern
fortgebracht worden. Klapperschlangen sollen jetzt in Menge in den Buinen wohnen.
Für die Beobacbtung der Indianer soll die Lage zu Council-BIuffs weit günstiger
gewesen seyu, als die zu Leavenworth, und man vermuthefe sogar, dass
dieser Posten wieder besetzt werdeu solle. Gerade vor der Stelle, wo die Gebäude
lagen, befindet sich ein 5 0 bis 60 Fuss hohes, gelbes gleich einem Festungswalle
winklig abgeschnittenes Thonufer, welches eigentlich der Stelle deu Namen giebt.
Der Missouri kommt hier gerade von Nord-West herab. Bünter deu Ruinen dehnt
sich mit sanften Höhen die grüne Prairie aus, welche von den Omähas bewohnt
ist. Herr S a n fo rd , der vom Trading-House bis hieher den Weg zu Pferd zurück
gelegt hafte, stiess wieder zu uns und brachte eine schöne blaublähende Pflanze
CDelphinimn azureum M ich ) mit, welche hier nicht seifen vorkommt. Wir schiften
längs der Council-Bluffs hinauf, in deren Rissen und Vertiefungen die halbkug-
ligen Nester der Schwalben gesellschaftlich befestigt waren. Gleich Lavinen stürzt
an vielen Stellen das Ufer ein, und wird jenseit wieder angesetzt, wo es mit Weidengebüschen
dicht bewachsen war. Hier etwas weiter landeinwärts hatte mau
zuerst den Milifärposten angelegt, allein der Scorbut raffte iu einem Winter an 300
Mann der Garnison hinweg»). Herr S a n fo rd fand einst hier grosse Backenzähne
eines Mastodon, wahrscheinlich vom Wasser ausgewaschen, welche gegenwärtig
im Besitze des Generals C la r k e zu St. Louis sind.
üm 13 Uhr Mittages, während der Thermometer 77° zeigte, stiess man an
einer schlimmen Stelle, wo das linke üfer von vielen Baumstämmen belagert war,
und welche man Devils-Raceground (des Teufels Rennbahn) uenut, auf den Gruud,
nahm jedoch keinen Schaden. Die Gegend war nuu niedrig und einförmig, bis
wir wieder die sie eiiifassenden Hügel erreichten, die zwar etwas nackt, aber von
* ) Major L o n g J- ft V. I.
originellen Formen und mit dem schönsten grünen Teppich bedeckt waren. In der
Nähe der Mündung des Soldier-Eiver, traf ein Engagé ein, welcher Briefe vom
Dampfscliiffe Assinihoin überbrachtc. Letzterer Bach halte bewachsene Ufer, das
obere mit hohem Weidenwuchse, das untere mit hohen Waldbäumen, war aber jetzt
sehr klein. Unsere Schifffahrt gieng bis zum Abend längs einem flachen AUnvial-
lande hin; alsdann geriethen wir auf den Sand nnd man befestigte das Schiff für
die Nacht, arbeilele aber später mit Anstrengung, nm es von der Sandbank fort zu
bringen, während Donner nnd Blitz uns umgaben.
Mit Anbruch des 6. Mai war das Schiff wieder flott und man hieb Btand-
holz am östlichen Ufer. Anf beiden Seiten befand sich aufgeschwemmtes Land
mit dichten Weiden- und Pappelgebaschen, an einigen Stellen auch mit anderem
Holze gemischt, wo anf einer Sandbank zwei grosse Wölfe umher trabten nnd uns
anstaunten. Um 8 Uhr 68“ Fabr., um 13 Uhr 7a". — Wahrend des ganzen Vormittages
hatten wir am östlichen Ufer Waldung beobachtet, jetzt öffnete sich an
dieser Seite der Little-Sioux-Biver in den Missonri. Schöne hohe Waldparthien mit
schäftigen Stämmen wechseln ia dieser Gegend mit niederen Weidengebüschen ab, und
der Fluss war belebt von gepaarten Enten, deren bunte Zeichnung wir im Finge erSann-
ten. An beiden Ufern wird diese Gegend vou den Omäha-Indianern bejagt. Man sagt von
ihnen, dass sie die indolentesten geistlosesten, und feigsten der Missouri-Indianer wären.
Gegen 2 Uhr nach Mittag landete man an der aufgeschwemmten, mit langen
Strichen von hohen, lichten und luftigen Bäumen bewachsenen Prairie, und 4 0 bis
SO Menschen setzten sogleich ihre schweren Aexte in Bewegung, nm einen Vorrath
von Brandholz zu hauen. Ueberall fand sich hier ein frischer Graswuchs, allein
auch nicht eine einzige Blüthe, welches durch das Anzüuden der Prairie verursacht
wird. Ueberall lag schwarzes verbranntes Holz umher, und auch der Boden zeigte
Mer und da noch die Brandfarbe. Schmetterlinge flogen umher, besonders Papilio
Plexippus, der uns sogar öfters auf dem Schiffe besuchte. Vögel zeigten sich nur
wenige. Der Kingbird (Muscicapa Tyrannus) bewohnte paarweise die hohen Baume,