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ehi Loch au der Oberseite, welches gegriffen wird, indem man dasselbe abwechselnd
scbliesst und öffnet. Zur Zierde hängt am Ende des Instruments eiue Adlerfeder
an eiuer Schnur, die gewöhnlich eiue Medecine oder eiu Talisman des Besitzers
ist. Auch K iä s a x hielt sehr viel auf seine Pfeife, und wollte sie um keinen
Preiss verkanfen, trug sie auch unausgesetzt iu der Hand.
Eiu heftiger Sturm mit Begeu zwang uns für 10 Minuten am linken Ufer auzulegen,
wo steile hohe Hügel das Flnssbelle begrenzen. An dieser Stelle hatle
vor Zeiten Major P ilc h e r eiuen Handelsposten für die Crows und Ansiniboiiis angelegt,
und es befanden sich damals höher aufwärts am Missouri noch keine Han-
dels-Niederlassangen; allein derselbe ist laugst eingegaiigeu mid man bemerkt keine
Spur mehr davon »> Vor nns eröffuele sich eine schöne weite Aussicht malerischer
Abstufungen der Landspitzen, origineller Bergkuppeii und Kegelspitzen und au
den grauen Hügelketten zeigten sich wieder schwarze horizontal-parallele bandartige
Streifen oder die Sclüchten der bitimiiiösen Kohlenlager, welche ohne Uiiter-
hrechiiiig dem Missouri-Laufe sehr weit folgen. Man hat dieses schwarze FossU
mehrmals untersucht und gehofft, dasselbe als Brennmaterial benutzen zu köniieu;
allein es ist nicht brauchbar, riecht sehr Übel und taugte selbst für die Arbeit des
Grobschmiedes nicht. Diese schwarzen Scliichlen haben in früherer Zeit augenscheinlich
g e b ra n n t« ), und man bemerkt hier daher überall gebrannte höcbst OrigineUe
auf den Höhenrücken anfsitzeiide Thon- oder Thonsclüeferkuppeii von den
sonderbarsten Kegelgeslalten, oder eckig gleich Festungswerken. Viele dieser Pyramiden
siud vöUig regelmässig und stehen auf einer breiten vom Wasser zerfurchten
Basis, andere gleichen küustUcheu Pasteten, noch andere siud viereckig und
») Siehe B r a d b u r y travels etc. pag. X39.
»*) Siehe B r a d b u r y l. c. pag. 1 5 3 . Das Gefüge dieses schavnrzeu Fossils ist meist erdig, ohne alle
Spuren von Holzfasern und Pflanzentheilen. Eigentliche Braunkohlen, wie mau sie iu Pennsylvanien und
in Europa findet, besonders am Rheine (s. U ib b e r t h ist o f Ihe exUnel voléanos o f Ihe basin o f Neuwied
pag. 8 5 } habe ich am Missouri nicht beobachtet; obgleich man an seinen Ufern oft mehre Lagen aufge
schwemmten Holzes wahrnimmt. Diese Ablagerungen sind sämmtlich noch zu neu, durften aber mit der
Zeit wohl zu Braunkohlen werden. Von aufrecht stehenden Stiimmen, avie sie N o g g e r a tU beschreibt,
habe ich ebenfalls nichts bemerkt, obgleich sie hier avohl Vorkommen können.
ubeü höchst regelmässig abgeplattet u. s. w. An den meisten derselben, oder vielmehr
an ihrer Basis, streichen die bituminösen Kolilenlager hin. Alle diese Gestalten
sind ohne Zweifel durch Erhebung bei den Erdbränden erzeugt worden.
Am Fusse der Hügel bemerkte man kleine Prairies, zum Theil bedeckt mit den
weisslich- oder silbergrüiien Gesträuchen einer Artemisia mit holzigtem Stamme.
Im Flusse lagen eniblösste Saudbänke mit Treibholz am Tage, deren Oberfläche
von den Fluthen in runde Beete, gleich den Wellen des Meeres geformt ist. Die
Abendsonne beleuchtete die grotesken Gestalten der eckigen Pyramidenhügel, und
liess uns durch ihre Schatten recht deutlich ihre Figur erkennen. Der nördliche
Abhang der Berge war zum Theil mit Gesträuchen bewachsen, der südliche beinahe
immer nackt und kahl. Gegen Abend liefen wir bei einem im Walde des nördlichen
Ufers gelegenen Winterdorfe der Möimitarris vorbei, welches jetzt unbewohnt
war, und erreichten dann eine Landspitze rechts, mit hohem steilem Bergufer, an
welcher einst Herr S a n fo rd im Monat April grosse Anhäufungen von Schlangen
vereint fand, die er auf mehre Tausende schätzte. Sie sollen sämmtlich nur aus
zwei Species bestanden haben, einer gestreiften und einer gelbbäuchigen (ohne
Zweifel Col sirlälis und flaviventris S a y). Alle Löcher und Vertiefungen iu den
Schichten der Bergwand und zwischen den Steiublöckeu am Ufer sollen von ihnen
angefülit gewesen seyn. Iu einer kleineu Schlucht lagen sie in Knäule zusammen
gerollt, und ohne Zweifel hatte sie das Geschäft der Paarung hier vereint. Blan
tödtete mehre Hunderte von ihuen, da die Americaner im Allgemeinen einen Abscheu
vor diesen Thiereu haben. Auch B ra d b u ry erwähnt») grösser Anhäufungen
von Schlangen unter Steinen am Missouri, alleiu zu einer anderen Jahreszeit.
Dass übrigens diese Gegend häufig von Schlangen bewohnt seyn müsse, bezeugt
der Name des mm in dieser Gegend bald mündenden kleinen Baches, welcher unter
der Benennung des Siiake-Creek (Schlangen-Baches) bekannt ist. Eine halbe
*) B r a d liu ry travels etc. pag. 46.