IlS
It I
insel zurück und erreiolilen alsdauu deu Wald am westliclien Ufer, iu weichem
sich die Winterwoimungeu eiues Theiies der Mandan-Indianer befmden, während
man in der Ferae schon das grösste der Dörfer dieses Stammes, Mih-Tutta-Hang-
kusch erhllckte, in dessen Umgehung die ganze Prairie mit einzeluen Reitern und
Fussgäiigern bedeckt war. Ais wir mehr vorrückten, zeigten sich die Hütten jenes
Dorfes üiid das davor liegende Fort-Clarke, durch den Hintergrund der bläuUch-
grünen Prairie-Höhen gehoben, nud die bunte americanische Flagge flatterte an
dem Flaggenbanme. Aut einer Landspitze des linken Ufers hielten vier weisse
Männer zu Pferde, Indianer in ihren Bisonrohen sassen gruppenweise am Ufer;
und es begann jetzt das Kanonen- und Gewehrfeuer der Begrüssung. Der Assiiü-
hoin legte bald vor dem Forle au dem ziemlich hohen, sanft abgeböschteii Ufer an;
wo mehr als 600 Indianer unserer harrten. Unmittelbar am Strande standen vor
dev rolheii Versaiiiinluug die Chefs und ausgezeichnetsten Krieger der Mandan-Na-
tioa, unter ihneu besonders Charata-Numakschi (der Wolfs-Chef), Mató-Tope (die
vier Bären), Dipäuoh (der zerbrochene Arm), Beröck-Iläniü (der Stiers-Hals),
Pehrlska-Ruhpa (die beiden Raben) und einige andere. Sie waren sämmtlich in
ihre schönsten Anzüge gekleidet, um uns Ehre zn erzeigen. Sobald das Schiit befestigt
war, traten sie an Bord uud nahmen in der hinteren Cajüte Platz, naclidem
sie uns sämmtlich die Hand gedrückt hallen. Die Pfeife circulirle und die Uiiter-
hallnng begann, mit den Mandans durch Hülfe des Herrn K ip p , Clerk der American
Fur-Company und Directors des Haodelsposlens zu Fort-Clarke, mit den
Mönnitarris mit Hülfe des allen Dolmetscher C h a rb o n iie a n » ), der sclion seit 37
Jahren in den Dörfern des letzteren Volkes hier in der Nähe lebt. Herr M 'k e n z
ie liess den Indianera das Anliegen der Vanklonans vortragen; allein diese erwiderten
nach langem Berathschlagen, „man könne dieseu Friedens-Antrag uiimög-
=^) Dieser Manu ist bekannt aus L e w i s und C la r k e s R eise, welclie er bis nach dem Columbia niitmaclite;
sein Name wurde aber, was ich noch bemerken w ill, sehr oft unrichtig geschrieben, so nennt ilm
z . B. W a r d e n a c. Vol. III. p. 5C0) Charbonet. -
lieh aimelimen, da die Yaiiktouaus viel zu treulos wären; man wolle ihnen aher in
diesem Augenblicke kein Leid zufügeii und sie möchten sich unangefochten zurück
ziehen.“
Die meisten Indiaiiev in unserer Cajüte waren starke, grosse, wohlgewachsene
Männer, M a tó -T o p e allein machte eine Ausnahme davon, da er mittlerer Grösse,
und ziemlich schlank isl. Von diesem tapferen ausgezeichneten Chef wird später
mehr die Rede seyn. Sie trugen ihre Waffen, Gewehre, Bogen, Streitkolben oder
Streitäxte iu der Hand, so wie Fächer von Adlcrflügeln, und waren iu Bisonroben
gehüllt, welche an der Fleischseite rothbraun oder weiss aiigestrichen' uud mit bunten
Figuren bemalt sind»). Ilire Haare hiengen lang herab, da sie solches für
eine Zierde halten; oft wareu die Haare in Zöpfe getheilt und mit einem röthliclien
Thone eingeknetet oder bestrichen. Ich übergehe jedoch jetzt die Beschreibung dieser
Indianer, auf welche ich später weitläufiger zurück kommen werde. Die Mandans,
Mönnitarris und die Crows (Corbeaux der Franzosen), "von welchem Stamme ge.-
geiiwärUg 7 0 Zehe bei dem Forte gelagert waren, uuterscheideu sich im Aeusseren
und in ihrer Tracht uicht bedeutend von einander, sie siud jedoch grösser als
die früher gesehenen Indianer des Missouri, und Ihre Physiognomien sind wohlge-
bildeter als die der Dacotas.
Wir giengen bald aus Land und durchmusterten die zahlreiche Anhäufung der
braunen indiauischeu Gestalten, von welchen die Weiber und Kinder in zahlreiche
Haufen gedrängt auf dein Boden sassen, die Männer aber zu Pferde oder zu Fusse
umher standen uud ihre Bemerkungen über die weissen Ankömmlinge machten.
Hier sah man ausgezeichnet grosse und schöne Männer und vortreffliche Trachten,
denn alle halten sich nach Kräften aufgeputzt. Die stolzen Crows ritten zum Theil
auf scliöiien Pantherdeckeii mit rothem Tuche unterlegt, und führten, da sie nie
Spornen tragen, eine Peitsche von Elkliorn in der Hand. Diese kriegerischen Rei-
Auch die P.atagoneu bemalen ibre grossen Fellmiintel a
n , pag. 8 i ) .
der Fleischseite mit Figuren, (s. d’Orhigny voy.