peln und Ulmen. Der glänzende Blackbird (Quiscalus versicolor), Drosseln und
einige andere Vögel hielten sich in den bebuschten Schluchten auf. Von hier aus
erreichten wir L ew is und C la rk e s sogenannte Whiie-Bear-Bluffs, welche Herr
B odme r zeichnete, üm Mittag 63° Fahr. Nach dem Mittagessen sahen wir in
der Ferne das Dampfschiff Assiniboin, welches wir in einer halben Stunde erreichten.
Es hatte aus Mangel au Wasser nicht weiter kommen können. Nachdem wir
den Master des Schiffes, Herrn P r a t t e , Sohn des Generals dieses Namens zu St.
Louis uud Theiihaber der American-Für-Company, begrüsst hatten, begaben wir
uns an seinen Bord. Auf diesem Schiffe befanden sich zwei weit hellere, angenehmere
Cajüien, als am Yellow-Stone, die hintere mit 1 0 , die vordere mit 34
Bettplätzen, und das Verdeck enthielt deu grossen, für die Engagés bestimmten
Baum. Das SoîuiEsvolk hatte kürzlich eiue Bärin erlegt, deren Junge sich lebend
an Bord befanden. Während wir deu Assiniboin besuchten, bemerkte man plötzlich
am linken oder südlichen üfer Indianer, deren etwa 15 bis 8 0 über die Hügel
herab ritten. Da man nicht sehr geneigt schien, sich mit ihnen eiozulassen;
und sich begnügte sie mit dem Fernglase zu betrachten; so benutzten wir das
schöne Weiter zu einem Streifzuge in die Prairie.
Die das Missouri-Thal nördlich begrenzende Hügelkette zog an dieser Stelle
etwa 1 0 0 0 Schritte vom Flusse in gerader Liuie durch die frisch grüne Prairie fort,
vou originellem Ansehen uud mit steil abgeschnittenen gelben Kalkwänden, woraus
man ersah, dass ehemals der Fluss hier seiuen Lauf gehabt haben musste. Eine
muldenförmige Vertiefung zeigte das alte Flussbette an. In der Prairie selbst standen
Lacben und Pfützen, uud wir fanden interessante Pflanzen, u. a. mehre mit
langen rübenartigen Wurzeln, besonders die gelbblühende Batscbia longiflora Pursh,
und Oxitropis Lamberti B. — Die grosse gelbbrüstige Saarlerche (Sturnella Vieill.)
war ÜberaU paarweise verbreitet; sie liess ihren kurzen zippenden Lockton und
ihre kurze angenehm flötende Strophe hören. Ausser diesen sah man die Prairie-
Hen (Tetrao) und den grossen langsclmäbeligen Brachvogel (Numeniua longirostris),
von welchen weher unleii mehr. Skelette von Bisonten lagen in der Ehene zerstreut,
besonders viele grosse, aber höchst selten ganz voUstäiidige Schädel. -
Als ich nach dem Schiffe zurückkehrte, fand ich daselbst drei Pmica-Iiidianer,
den Chef dieses Stammes, S c h u d e g a c h e h * ) , dessen Bruder P a s s ü o p a » ) nud
H ä -C h ä -G ä (das Hirschgeweih mit Bast). Sie waren sämmtlich ansehnliche,
starke Männer, gross und wohl gehüdet, mit stark ansgewirktou Zügen, hohen
Backenknochen, stark gebogenen Nasen nnd feurigen, dunkel sehwarzbraunen
Angen. Ihre Haare hiengen zum Theü bis gegen, auch wohl über die Schultern
hinab, bei dem Chef waren sie kürzer gehaltea, und liinten in eine Flechte zusammen
gedreht. Am Oberleibe waren diese Indianer nackt, nur um den Hals tragen
sie ein verziertes Band, in den Ohrläppchen eine grosse Oellirang, bei dem Chef
mit einem Zierrathe von Muscheln behängt. Seinen Bart unter dem ICinne, der nnr
ans laugen sparsamen Haaren bestand, hafte er lang wachsen lassen [siehe die sehr
ähnliche Abbildung Tab. YH. Fig. 1). üm das Ilaudgele.ike trugen sie ein schmales
Armhand von weissem Metalle, und ausser ihren sehr einfachen ledernen Beinkleidern
waren sie in grosse Bisonfelle [Buffaloe-Rohes), der Chef aber in eine
weisse wollene Decke gehüllt.
Die Puncas, wie man sie jetzt allgemein nennt, oder wie einige Reisende ehemals
sie nannten, die Poncaras oder Poncars, les Pons der Franzosen, sind ursprünglich
ein Stamm der Omähas, und reden auch etwa dieselbe Sprache. Sie
sind iudesseu seit geraumer Zeit von jenen getrennt und wohnen zu beiden Seiten
des L’eau-qui-conrt [Runuing-WaterWiver) und am Punca-Creek, welchen L ew i s
:> Da. eil. in der K .U o «n.gesprochen. Dieser Nanie liedeeteli „der w e lc le r ra.iehl,“ Die fran zä .l-
achen Canadier nennen diesen Cliel sewohnlleh La Boaean, well bei Ilmen der nauch diesen Namen
trägt. Herzog Paul von Würtemberg Cs. dessen ßelsebeschrelbiiDg pag. 3 2 8 } scheint ebenfalls von diesem
Manne zu reden, nennt ihn .aber „ S c h u -g e -g a -c lia e .‘ —
M ) D a . Wort Vassltop« bedeutet die Zaiil vier. Dieser ürudet de . Chef, i . l dadurcli bekannt, d a ., ei einen
• 1 befreundeten Weissen nach dem Leben trachtete. Herr B
5 das Bild des Scliudegächeh. —
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Indianer erschoss, welcher
aeiohnete beide Brüder sehr iiünlich, besonders gerathen i