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Bergen wachsen an denselben häufig die White-Pine (Weymouthskiefer) und die
Yellow-Piue (Pinus mitts M ic h ), welche Si. Louis .mil Brettern und Bauholz
versehen. Seine Mündung, von welcher man 1 0 0 Meilen bis zum Ausflusse des
Missouri rechnet, liegt malerisch iu hohem Holze. In ihrer Nähe feuerten unsere
Leute vergebens nach eiuem Fluge von wilden Truthühnern. Von hier erreichten
wir das Dörfchen Portland, daun die Mündung des Little -A u -Va se -Cre ek , wo
wan iu den Waldungen das jung ausbrecheude Laub der Buck-Eye-Bäume (jPa-
via) bemerkte, die hier in Meuge wachsen. Etwas weiter aufwärts tritt der Osage-
River aus bewaldeten Ufern hervor, ein kleiner Fluss, der nach W a rd e n » ) sehr
viele weiclischalige Schildkröten enthalten soll, und man erreicht alsdann das Dörfchen
Cüte-Saus-Dessein, eine alte französische Ansiedlung von 6 bis 8 Häusern,
bekaimt durch die entschlossene Vertheidiguug einiger wenigen Menschen gegen
zahlreiche feindüche Indianer»»). Dieser Ort muss früher weit bedeutender gewesen
seyn, da ihn B r a c k e n r id g e „a beautiful place“ nennen konnte. Der
Fluss hat ihn zerstört, uud jetzt ist er gänzlich unbedeutend. Gegen über am linken
Ufer, tiefer in’s Land hiuein, wohnen viele ursprünglich französische Familien
uud Halbindianer (Halfbreeds), welche noch von dem ehemals hier lebenden indianischen
Stamme der Osagen abstamuien. Während der Master unseres Schifles,
Herr B e n n e t ans Land gieng, um seine hier wohnende Familie zu besuchen, bo-
tanisirten wir am entgegen gesetzten Ufer»»»), wo mehre Eiehenarten blühelen,
auch die monocotyledonische Pflanze gefunden wurde, welche hier mit dem Namen
Adam und Eva belegt wird. Ihre Wurzel besteht aus ein Paar zusammenhängenden
Knollen, von welchen man behauptet, dass wenn man sie in’s Wasser werfe,
der eine vou ihnen schwimme und der andere untergehe. Sie sollen bei Wunden
ein gutes Heilmittel seyn. Die Blume brach eben hervor.
*) s. W a r d e n l. c. Vol. I. p . 97 .
’ü*) s. Major L o n g account o f an exped. from Pitlsburg fo the Rocky Mount, etc. Vol. I. pag. 74.
** * ) Man fand hier in der Blüthe Pulmonaria virginica W . , Tiola pubescens N ., Ranunculus repens, Uvuiaria
ä/randi/iora L m ., Laurus Diospyrus L . , dessen Holz einen aromatischen Geruch hat.
Von Cote-Sans-Dessein erreicht man bald die am südlichen Missouri-Ufer gelegene
Jefferson-City, die sogenannte Hauptstadt des Staates IVOssouri, wo der Gouverneur
wohnt. Bis jetzt ist dieser Ort nur ein kleiner Flecken oder ein grosses Dorf, mit
ein Paar kurzen Strassen und isolirten Gebäuden auf der Uferhöhe. Das Haus des
jetzigen Gouverneurs lag gerade vorn auf der Höhe des Ufers, und war ein einfaches
Backstein-Gebäude vou geringer Grösse. Die sanften Höhen, auf welchen
etwa vor 1 0 Jahren dieser Ort gegründet wurde, sind von Zäunen durchkreuzt
und man bemerkt jetzt noch überall die Stöcke der abgetriebenen Waldbäume. Als
wir bei schöner Beleuchtung des breiten Wasserspiegels durch die uniergehende
Soune an dem Orte vorüber eilten, brannte der Yellow-Stone eiu Paar Kanonenschüsse
ab, welche die ganze Bevölkerung an das Ufer riefen.
Der 14. April brach heiter an,' alleiu die Temperatur war kühl, um 8 Uhr
Morgens + 8°, wobei der Fluss heftig dampfte. Links in dem etwas zurückgezogenen
Waldberge zeigte sich eiu hoher isolirter Felsen, der wie eiu Thurm im
Walde da stand. Major D o u g h e rty schiffte einst mit Ayowä-(Joway) Indianern
hier vorbei, unter dereu Vorfahren sich die Sage erhalten hatte, dass dieser
Felsen aus dem Miste einer im Himmel lebenden Bisourasse entstanden sey, welche
denselben immer an der genannten Stelle hätte herab fallen lassen, doch glaubten
sie selbst diese Fabel nicht mehr. Die Manito-Rocks»), zwei wohl 50 Fuss hohe,
isolirte Felsblöcke unten am Flussufer zeigten sich nun, welche schon vou mehren
Reisenden erwähnt wurden. Auch in der Beschreibung von Major L o n g s Expedition
wird von ihnen geredet, so wie dieses Buch überhaupt bis zu der Höhe
*) Der Sion des Wortes Maoito ist allgemeio bekannt; unrichtig ist es aber, wenn S c h o o l k r a f t sagt
Cs. Oov. Cass exped. pag. 8 8 . ) , „diese s Wort habe dieselbe Bedeutung bei allen Nationen vom Arkansa
bis zu den Quellen des MissisippL Vie le Nationen kennen dasselbe gar nicht. Es stammt aus der Algonkin
Sprache. Audi am Se e Huron findet man Manito-Steine ( s . M'-kenney skeicites o f a tour to the
lakes pag. 4 0 2 ) , welchen die Ojibiiiis opfern, damit sie guten Wind zu ihren Schifffahrten machen sollen.
In W a r d e n s antiquités mexicaines (p a g . 8 1 ) lie st man an einer S te lle , wo von den Rockers da
grand Manitou geredet wird, w ie es scheint, einen Irrthum. Die Boche -Pe rc ée und die Manitou-Bocks
befinden sich nicht in der Nähe der Bocky-Mountains, sondern am unteren Missouri. Das Wort Manitou
oder Manito kommt nur bei den an dem unteren Theile dieses Flusses wohnenden Nationen v o r , die
übrigen kennen dasselbe, w ie g e sa g t, nicht.