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clieii und nordosllichen Ecke befinden sich Blockhäuser, oben rail einem zugespitzlen
Dache, und mit zwei Stockwerken, mit Schiesslöchern versehen, in welchen
unten die kleinen, aber dennoch brauchbaren Kanonen aufgestellt waren. In der
Fronte der Umgebung nach dem Flusse bin befindet sieb der wohlverwahrte Haupt-
eliigaug, ein grosses Flügellbor. Diesem gegenüber liegt an der biiileren Seile des
Hofraums das Herrenhaus, einstöckig, zu jeder Seile der Thüre mit vier hellen an-
sclmlicben Glasfenstern. Es enthält iu dem Daobe noch viel Raum und einen sehr
grossen hellen Boden. Dieses Haus ist sehr bequem, nnd wie alle übrigen Gebäude,
welche im Quadrate an der inneren Umgebung der Pickets umher liegen,
aus Pappelholz, deur einzigen Bauholze der Gegend, erbaut. Iu den zuletzt genannten
Gebäuden befinden sich die Wohnungen der Clerks, der Dolmetscher»), der Engagés,
das Pulver-Magazin, die Stores oder Vorrälhe von Waaren und eingetauscb-
ten Fellen, verschiedene Werkstätten für Handwerker, als Schmiede, Tischler u. s.
w., Ställe für Pferde und Rindvieh, eiuige Räume zum Empfange und zur Uirter-
briiiguug der Indianer, uud in der Milte des Hofraums ist der Plaggenbaum errichtet,
so wie hier mehre halbindiaiiischc Jäger ihre Lederzelte aufgeschlageu halten.
Hier war anch eiue Kanone aufgestellt, mit der Mündung gegen das Thor gerichtet.
Das Fort besitzt wohl 5 0 bis 60 Pferde, einige Maulthiere, auch eine bis
jetzt noch nicht grosse Anzahl von Rindvieh, Schweine, Ziegen und Hühner als
Hauslhiere. Das Rindvieh ist schön und fleischig, die Kühe geben hinlänglich
Milch. Die Pferde werden am Tage in die Prairie hinaus getrieben, daselbst von
berittenen und bewaffneten Leuten bewacht und Abends in den Hofraum des Portes
zurück gebracht, wo die meisten von ihnen unter freiem Himmel ühernaohten; Herr
M 'k e n z ie hat aber seitdem eiuen abgesonderten Raum oder Park für die Pferde
im Forte elorichten lasseu.
*■) Ausser den drei an unserem Borde gewesenen Dolmebchern, wovon L a c h a p e l le für die Arikkara —
O r tu b i z e für die Dacota- und B e r g e r für die Blackfoot-Sprnclie w a r , befanden sich zu Fort-Union noch
zwe i Dolmetscher: H a lc r o für die Assiniboin- und L a f o n t a in e für die Crih (Cree)-Sprache.
Fort-Union ist einer der wichtigsten Posten der Pelzliaiidel-Compagiiie, weil
er als Centralpunct der beiden noch höher aufwärts nach den Rocky-Motuiiaiiis hin
vorgeschobenen Handelsposten, und des ganzen Geschäftes innerhalb und iu der
Nähe jenes Gebirges anzusehen ist. Der eine jener Handelsplätze, welcher den
Namen Fort-Cass trägt, liegt 2 0 0 Meilen aufwärts am Yellow-Stone und ist für
den Handel mit dem Stamme der Crows bestimmt; der andere, Fort-Piekaun, oder
jetzt Fort-M'kenzie genannt, 650 Meilen») aufwärts am Missouri, oder etwa eine
Tagereise unterhalb der Fälle dieses Flusses, dient zur Betreibung des Pelzhandels
mit den drei Stämmen der Blackfoot-Indianer. Letzterer Posten ist etwa seit zwei
Jahren gegründet, und da die Dampfschiffe nicht viel über Fort-Unioii hinauf schiffen
können, so sendet man Keelboats ab, durch welche man die genannten Han-
delsposteu mit den zum Tauschhandel mit deu Indianern nöthigen Waaren versorgt.
Sie überwintern alsdann dort und bringen im. Frühjahre die Pelzwaaren nach Fort-
Union hinab, vou wo man sie im Laufe des Sommers mit dem Dampfschiffe nach
St. Louis liinab befördert.
Die Compaguie unterhält auf ihreu verschiedenen Handelsposten eine Menge
von Angestellten, die sich für die Zeit ihres Hierseyns mit indianischen Weibern
verheiralhen, welche sie aber ohne Umstände verlassen, sobald sie au andere Orte
versetzt werden, oder nach den Vereinten Staaten zurückkehren. Die niederen
Classen dieser Leute, welche man Engagés oder Voyageurs nennt, müssen den
Dienst als Bootführer, Ruderer, Jäger, Handelsleute u. s. w. verrichten, wozu man
sie uach ihren Fähigkeiten aussucht. Sie werden oft weit versendet, zu gefährlichen
Geschäften unter den Indianern gebraucht, und müssen sich mit dem Feinde
schlagen, aucli bleibt alljährlich eine gewisse Zahl vou ihnen durch die den Indianern
vou den Weissen selbst in die Hände gegebenen Waffen. Ein Theil der
Beamten der Fur-Company überwintert alljährlich in den Rocky - Mountains »»).
* ) Die angegebene McUenzalü ist die der Wasserreise; zu Pferd hat mau diese Entfernung schon In 1 0 Tagen
zurückgelegt
*'*) Ueber diesen Gegenstand siehe Asloria uud AdveiUures o f Capl. Bonneville, auch Ross Cox a dven t o fth e