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den Ojibuas oder Cbipewäs Nandóesi genannt (woraus man Nadowessis gemacht hat),
bilden gegenwärtig noch eiuen der zahlreichsten Indianer-Stämme iu Nord-America.
P ik e gab ilire Anzahl auf 21,575 Seelen an, und auch jetzt noch schätzt man sie
immer auf 3 0,000 Köpfe; ja einige behaupten sogar, dass sie noch jetzt 15,000 Krieger
stellen können, welches wohl etwas zu hoch angenommen scheint. Major
L o n g » ) , in dessen Reisebericht sehr viele Nachrichten über dieses Volk enthalten
sind, schlägt ihre Seelenzahl auf 3 8 ,1 0 0 au, wovon 7,055 Krieger seyen, so wie
die Nation 3,3 3 0 Zelte besitze, welches ziemlich mit den am Missouri erhaltenen
Angaben übereiustimmt. Rechnet man dazu die aus demselben Stamme entsprungenen
Assiniboins, deren Zahl man auf 3 8,000 angiebt, so würde dieses für alle Dacotas
eine Seelenzahl von 56,100, dabei 14,055 Krieger und 5,330 Zelte geben. L o n g
ist der Ansicht, dass mau sie nicht unter 3 5,000 Seelen und wenigstens 6 000
Krieger annehmen dürfe; 3 0,000 ist daher gewiss nicht hoch angeschlagen.
Ihr Wohnplatz dehnt sich vom Big-Sioux-Biver zwischen dem Missouri und
Missisippi aus, geht au dem letzteren bis zum Root-River hinab, und nördlich bis
zum Elk-River hinauf, von da in einer Linie westlich, welche die Quellen des St.
Peters-River einschliesst und den Missouri unterhalb der Mandan-Dörfer erreicht,
au ihm liinab läuft, ihn in der Nähe des Hart-River schneidet»») und am westlichen
Ufer die ganze Gegend bis in die Black-Hills, um den Teton-River bis zum Shannons
River hinab einniiumt. Die Dacotas zerfallen in viele Stämme, welche, eiuige
Abweichungen abgerechnet, sämmtlich dieselbe Sprache reden. Am Missouri leben.
drei Hauptstämme von ihnen, die Yanktons oder Yanktoans, die Tetons oder Tilo-
ans und die Yanktonans oder Yanktoanons; am Missisippi die Mende-Wakan-Torichiig
scheint, da diese Indianer, wenigstens am Missouri siimmtllch ihren Namen Dacota aussprechen.
W a r d e n u. a ., auch L e w i s und C la r k e haben die Namen der Dacota-Stämme sehr unrichtig g e schrieben,
eben so S c h o o l c r a f t Cs. Gov. Cass esped. pag. 3 0 7 ) , welcher zum Theil sehr unrichtige
Ansichten von diesem Volke h a t Auch in der Astoria von W a s h in g t o n I r v in g sind die Namen der
Indianer-Stämme, besonders der Dacotas, unricbtig geschrieben.
* ) S. Esped. to S t P e te r s-lliv e r pag. 3 80.
* * ) S. die Charte dieses Reiseberichtes, w o ich die Wohnplatze der verschiedenen indianischen Nationen mit
Farben ungefähr angegeben habe.
»nn oder das V o lt vom Spirit-Late; die W a h t-P e -T o an n oder das V o lt der Blätter;
die Sisi-Toann, und die W a lit-Pe -K u teh oder W a h t-P e tö -T o a n n , das Volk
welclies nach Blättern schiessl. Die Mende-Wakau-Toanu, oder wie man gewöhnlich
sagt Medoa-Kanton, zerfallen wieder a) in die Kintsa, b) die Chemenilscha (ch
in der Kehle), c) die Kapoje, Cj '«'‘0 franz.), d) die Mochäh-Juüschen Cerstes
Wort mit Nachdruck, e halb ausgespr., ch Kehle), e) in die TJiate-Sitscha, f) die
Tih-Ta-Toenn Ctih-ta Prairie, toen Dorf) u. s. w. Alle diese Stämme zusammen
werden, wie Major L o n g sagt, von den Handelsleuten in zwei grosse Abtheilun-
geu gebracht, in die Gens du Lac und die Gens du Large, diejenigen, welche um
Spirit-Lake wohnen uud jetzt hauptsächlich an den Ufern des Jtissisippi gefunden
werden, nnd die, welche in den Prairies nmher ziehen. Die Yanktoanons oder
Yanktonans sollen % aller Dacotas ausmachen, die Tetons oder Titoans aher die
Hälfte des ganzen Voltes. —
Die Dacotas streifen nach dem Wohnplatze der Puncas, üher die Black-Hills
hinaus nach dem Arkansa hin und westlich nach den Eocky-Mountains in das Gebiet
der Crows am Yellow-Stone u. s. w. — P ik e lässt sie, so wie die Pahni’s
von deu Tataren») abstammen; allein dagegen ist sehr viel zu sagen, da die
Verwandtschaft der Nord-Americaner mit den asiatischen Völkern noch nicht erwiesen
ist, und ihre Aehnliehkeit auch nnr sehr bedingt zu seyn scheint. Im Allgemeinen
haben diese Indianer mehr starkknochige Gesichter uud höhere Backenknochen,
auch weniger regelmässige, angenehme Züge, als viele andere Missouri-
Stämme, doch ist kein bedeutender Unterschied in ihren Physiognomien anfznfinden.
B r a d b u r y sag t» » ), sie seyen weit unter der Statur der Osagen, Mandans nnd
Puncas, auch viel weniger robust; allein dies muss sebr eingeschränkt werden, in-
*■} Untec der Abst meng . 1 den Tataren ist Wer eigenüich ( i den Mongolen s Ueber
die Verwechselung des Ausdruckes „Tatar“ — w ie derselbe gegenwärtig in Russland genommen w ird,
und w ie er eigentlich verstanden werden so llte s. v. H um b o ld t, E h r e n b e r g und I t o s e ’a Reise nach
dem Ural B. 1. pag. 1 08.
* * ) L. C. pag. 88.
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