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alleg wolil beobachteten, was urn sie her verging; zn diesen gehörten besonders
Watapinat und Massica.
General C la r k e lud uns zu einet kleinen Vetsaimnlnng ein, welche er in seinem
Hause mit den Indianern zu halten hatle; wir begaben uns daher dahin. Die
Versammlung fand in den Zimmern statt, welche durch eine höchst interessante
Sammlung indianischer Waffen und Geräthschaften geziert sind. Der General hat diese
Gegenstände auf seinen ausgedehnten Keisen mit Captain L ew i s zusammen gebracht,
anch enthielten diese Zimmer ausserdem noch eine Collection von Gemälden
der ausgezeichnetsten indianisehen Chefs verschiedener Nationen. General C la rk e
hatte mit seinem Seoretär gegenüber den längs den Wänden des Zimmers in Eeihen
sitzenden Indianern Platz genommen, wir Fremden sassen an seiner Seile, nnd
neben iiim stand der Dolmetscher, ein französischer Canadier. Die Indianer, deren
etwa 3 0 waren, hatten sich nach Kräften geschmückt nnd bemalt; ihre Chefs sassen
am rechten Flügel sämmtlich mit ernster, feierUcher Miene. Der General liess
ihnen zuerst durch den Dolmetscher sagen, warum er sie hier versammelt habe,
dann Stand K iö k n c k auf, die Friedenspfeife in der linken Hand, und indem er
mit der rechten im EiiikJange mit seinen Gedanken gesticuUrte, sprach er sehr laut
und in abgebrochenen Sätzen, von kurzen Pansen unterbrochen; seine Rede wurde
sogleich übersetzt und nieder geschrieben. Diese Unterhaltung dauerte üher eine
halbe Stunde. General C la rk e halte uns den Indianern vorgesteUt, indem er sagte;
„wir wären weit her üher das Meer gekommen, um sie zn sehen,“ und die ganze
indianische Versamralniig gah ihren BelfaU durch einen etwas gedehnten Ton „bäh!
oder ähä!“ zu erkennen. Vor nnd nach der Sitzung passirten alle Indianer in einer
Reihe hei nns vorbei, und ein jeder gab uns die rechte Hand, indem sie uns dabei
gerade in die Augen sahen; alsdann zogen sie ah, ihre Chefs an der Spitze. Der
General hatte ihueu ge.sagt, sie möcliton hei ihren guten Gesinnungen beharren, wie
zuvor, und sie halten gewünscht, mau möge bald ihre Brüder frei gehen, da die
Weiher und Kinder derselben zu Hause Hunger Ullen. Hierauf gab ihtien der Geueral
den Bath, dass wenn B la c k -H aw k und seine Gesellen in Freiheit gesetzt
seyn würden, sie eiu wachsames Auge auf sie haben möchten. Unter dieser Bedingung
wolle er sich für die Gefangenen verwenden. Wir wurden vou dem General
eiugeladen, ihn am nächstfolgenden Tage auf dem Dampfsclüff Warrior zu begleiten,
wenn er die Indianer nach den Barracks bringen werde, um ihnen eine
Zusammenkunft mit B la c k -H aw k zu gestalten.
Am 36. Älära früh fanden wir die Indianer schon an Bord des Warrior, weicher
zu dieser Fahrt gemiethet war; andere dieser originellen Figuren, in ihren
rothen wollenen Decken, wandelten am Strande umher. Wir hatten uns mit Cigarren
und anderen ihuen angenehmen Kleinigkeiten versehen, durch welche wir uns
bald ihr Vertrauen erwarben. M a s s ik a , der grosse junge Sauki-Indianer, war
der interessanteste unter ihnen allen. Als General C la r k e erschien, wurden die
Anker gelichtet, uud der Warrior lief den Missisippi hiuab. Die Indianer versammelten
sich am Vordertheile des Schiffes, um zu singen. Auf viele von ihnen wirkte
der heute wehende rauhe Wind sehr empfindlich, da sie unter ihren wollenen Decken
am Oberleibe nackt wareu; dennoch hielten sie sich immer im Freien anf. Unten
im Hiuterraume des Schiffes unterhielten sie ein Feuer, wo sie die ihuen gegebenen
Lebensmittel kochten uud hrateten. Sie betrachteten mit Aufmerksamkeit die
Dampfmaschine, deren Zischen und Brausen sie migeraein unterhielt. Ueberall sah
man Indianer auf verschiedene Art grnppirt. Manche waren beschäftigt, vor ihren
kleinen Spiegeln die Malerei ihres Gesichtes zu versohönern, andere rauchten ihre
Pfeife iu philosophischer Ruhe, noch audere lagen in ihre Decken gewickelt schlafend
auf dem Boden. Merkwürdig war ihr Chorgesaug, um welchen sie sich nicht
lange bitten liessen. E r steigt und fällt, bald laut, bald leise, häufig tremulirend,
jedoch im AUgemeineü nicht ganz unharmonisch, uud ob er gleich einige Aehnlich-
keit mit dem der Botocuden in Brasilien hatte, so war er doch bei weitem uicht so
roh und wild; dabei jauchzten sie zuweilen laut auf, und beschlossen den Gesang