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Stimmeu, so wie das Pochen der Spechte schaUten uns entgegen. In Europa wird
der sanfte Knf der Taube erst später gehört, wenn die Wälder grün sind. In den
unteren Gebüschen des Papaw und der Waldgeslräuche bewegten sich der Cardinal,
der Towhe-Bunüng (Fring. ergthrophthalmaj, der pennsylvanische und der
Winterfiiik (Fr. hgemalisy. Viele Bäume halten starke Knospen, besonders weit
vorgerückt waren die des Dog-Wood (Curnm /loriäaj, dessen schöne weisse Blumen
vor dem Laube erscheinen, wie hier überhaupt bei sehr vielen Baumarlen.
Wir legten den Bush-Creek zurück, auf dessen Höhen sehr viele Zucker-Ahorne
wachsen, deren Saft jetzt abgezapft wurde, zum TheU aber schon zu «essen ant-
gehört hatte. Am unteren TheUe aUer dieser Stämme fanden wir kleine Holunder-
Röhren eingesteckt, aus welchen der fade süssliche Saft in die darunter gesetzten
Tröge ahUef. E r soU besonders slark «essen, wenn anf heisse PrühUngstage
kalte Frostnäohle folgen. Wir erreichten bald einen sogenannten Sngar-Camp im
Walde, eine Hütte, in welcher in dem Boden vier Kessel znm Versieden des Saftes
eingemanert waren. Ausserdem enthielt « e Hütte noch grosse Tröge, in welche
man den Saft aus den kleinen Banmtrögen sammelt. Eine solche Anstalt mit
den in der Nachbarschaft wachsenden Ahornen nennt man einen Sngar-Camp, nnd
nach der Menge der an solchen SteUen vorkommenden Ahorne, richtet sich « e
Quantität des gewonnenen Zuckers. Manche Campe Uefern in einem Frühjahre
3 0 0—5 0 0 bis zn 1 0 0 0 Pfund Zucker, den man in Brode crystaUisiren lässt. Er
ist braiin, aber sehr süss und ohne aUen unangenehmen Beigeschmack. Wir erfrischten
uns mit dem in den kleinen Trögen beilndUchen Safte, welchen seihst
unsere der Wälder kun«gen Pferde gierig tranken.
Bei den isoUrten Wohnungen im Walde war man znm Theil mit Abhrennen
des Holzes beschäftigt. Die kleinen Holzhäuser dieser Bauern hatten zum TheU
nicht einmal Fenster; Glasfenster sind schon LuxusarlUcel, und « e geöffnete Thüre
gieht am Tage der M'ohnuiig Licht, in welcher man jedesmal breite, grosse Betten
stehen sieht. Das Bindvieh hatle sich von seinen Winterleiden noch nicht erholt
und sah schlecht aus5 Schafe zeigten sich bei einigen Wohnungen, Schweine überall
iu Menge. In deu Waldpfützen und kleinen Sunipflachen der Gründe zwischen
den Hügeln hörte mau das Girren eines kleinen grünlich-grauen Laubfrosches (1 ),
der iu Penusylvanieu nicht vorzukominen scheint. Sobald mau sich den Pfülzeu
näherte, fulireu die kleinen Thiere in deu Schlamm und trübten das Wasser; eiit-
ferule man sich, so wareu ihre vereinten Stimmen ziemlich weit hörbar. Der rotb-
köpiige, so wie die übrigen Spechte waren überall in Menge, besonders der erstere,
der im Fluge, wo seine breite weisse Flügelfläche weit sichtbar ist, einem
Schmetterlinge gleicht. Diese letzteren, besonders Papilio Anliopa flogen heute schon
in Menge umher; einige graue Eichhörnchen belebten die hohen Waldstämme. Den
Jiig-Creek, einen starken Bach in tiefen Ufern, übersclirilteii wir auf einer langen
hölzernen Brücke, uud fanden iu dieser Gegend an manchen Stellen Eichenrinde
aufgehäuft, welche au die Gerbereien verkauft wird. Am Mittage erreichten wir
in bedeutender Hitze Mount-Vernon am Olüo. —
Dieser kleine zerstreute Ort von etwa 600 Seelen, unter welchen sich fünf
Aerzte befiuden, hat etwa Backsteingebäude, und eiu rothes auf einem freien
Platze gelegenes Rathhaus. Der Ohio, welchen wir sogleich besuchten, hatte jetzt
ein weit impo.santefes Ansehen, als bei unserem ersten Besuche im vergangeneii
Herbste, er war bedeutend breiter, als der Rhein, nud soll hier manebmal noch .30
Fuss höher steigen, bis zu den Schwellen der auf dem Ufer gelegenen Gebäude.
Die Aussicht deu Fluss auf- und abwärts war schön. Die Uferwaldungeu vou gleicher
Höhe und Stärke verloren sich an den nächsten Wendungen des Stromes im
blauen Dufte der Feme und in dem Glanze des stolzen Wasserspiegels. In der
uiimittelbareu Nähe bestanden die Umgebungen von Mouni-Vernon in sumpfigen
uud nassen Waldungen, dalier hat man hier auch sehr schlechtes Trinkwasser und
zieht selbst das des Ohio vor. Der kleine vorhin erwähnte Laubfrosch hielt sich
auch iu diesen Waldungen iu Menge auf, und wir faudeu die hiesige Kröte (Bufa
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