(
.1
" ; í
* ' í i
oft von einander getrennt liegen; die Strassen siud recht winkelig, breit und ungepflastert.
Die von Happ erbaute Kirche steht leer und ist zu einem Liebhaber - Theater uinge-
waudelt. Die Lage von Harmony ist nicht unangeuehni. Der Wabasch, ein schöner
Fluss von der Stärke der Mosel, häulig noch breiter, schlängelt sich durch die zum
Theil bebauten, vor kurzem aber noch überall mit grossen Waldungen bedeckten Ufer
dabm. Eine hügelige, mit Wald bedeckte Gegend scbliesst sich an die Wabascli-Nie-
deruiig an, welche letztere iu manchen Jahren grösstentheils vom Flusse überschwemmt
wird, und dadurch au Fruchtbarkeit gewinnt. Jetzt im Winter war diese Niederung
zum Theil mit den vertrockneten Mayspflanzen bedeckt, welche iu diesem Zustande
als Stroh dem Viehe zur Nahrung dienen, uud die Grastriften in der Nähe des Flusses
wareu mit deu hohen abgestorbenen Ueberresteu einer blau blühenden Liatris
bedeckt. Der Ort selbst liegt auf einer etwas höheren Stelle dev Niederung, von
seinen Obstgärten umgeben, und leidet nicht durch Ueberschwemmuugeu. Der Wabasch
theilt sich bei Harmony in zwei Arme, wovon man deu östlichen Cutoff-Ri-
ver nennt, weiter hin aber iu mehre, und bildet viele waldige Inseln, von welchen
die grösseren bewohnt sind. Auf der die Niederung begrenzenden bewaldeten Hü-
gelkette hat man eine hübsche Ansicht der Gegend uud des Ortes, uud hier hat
Herr Bo dm e r auch die sehr treue Ansicht von New-Harmony (Tab. H.) aufgenommen.
Die Liatris ist hier überall 3 Fuss hoch axifgewachsen und bedeckt den
sie auch nur leise berührenden Reisenden mit ihrer Aveisseu Samenwolle. Zwischen
diesen Pflanzen bemerkt mau häufig Cassia marylandica,. jetzt mit ihren schwar-
Poplar- oder TulpenbauBiioIz erbaut. Man fügt sie auf dem Lande zusammen, und sobald der untere
TbeU oder Boden vollendet ist, werden Keiaer davor g e le g t, und man w älzt nuu daa ganze Gebäude bis
in’s AVaaser hinab, wobei dasselbe manchmal Schaden leidet. Dreimal wöchentlich gellt durch Harmony
ein Postwagen mit zw e i Pferden, von Moimt-Vernon am Ohio nach Vincennes und umgekehrt, wo man
die Querstrasae erreicht, welche von St. Louis am Missisippi nach Louisville in Kentucky führt. Während
des hohen Flussstandea gehen Dampfschiffe vom Ohio den AVabash hinauf bis Logansport, etwa
2 0 0 Meilen über Vincennes und umgekehrt. Es sollen jährlich etwa 6 0 bis 7 0 Dampfschiffe bei Harmony
vorbei kommen. Die Entfernungen von hier nach den nächsten Ortschaften sind etwa folgende;
nach Mount-Vernon 16 Miles, nach Albion 81 M., nach Shawneetown 4 3 M., nach Vincennes 5 0 M.,
nach Evansville am Ohio 3 8 M., nach Princeton 2 8 M., nach Aequality 5 0 M., andere Ortschaften von
einiger Bedeutung giebt ca in der Nähe nicht.
^en Samenscliolen, und an den nackten SteUen der Hngel in Menge die Symphorla
glomerata mit ihren violelrollien Beeren. Folgt man dem F to s e oder dem Cutoff-
Eiver, der an den Hügeln vorbei streift, so findet man am Ufer häufig Gebüsche
von Pappeln (Populus mgulata), hinter welchen der hohe Wald sich erhebt, der
jetat schon einen grossen Theil seiner bunten Herbstfärbung verloren hatte, indem
nur die Eichon noch ihre schön blntrolhen Blätter trugen. In den Viehtriften am
Ufer, wo eine Menge von Bindvieb und Schweinen weidete, wuchsen Leontodon
Taraxacum, LoheUa sypldUtica, Liatris, XantMum stramarium u. a. Pflanzen. An
den nackten Thoiinfem des jetzt seichten, uud mit Sandbänken bedeckten Flusses
bemerkte man häuflg junge Pflanzen der Biguouia radicans, deren Samen das Wasser
liieher führt, aber eben so sclmeU wieder zerstört.
New-Harmony ist üheraU von seinen Feldern umgeben, die etwa 6 bis 800
Schritte im Durchmesser hallen, alsdann erheben sich rundum hohe Waidnngen, m
welchen überall eiozelu vertheilt die Ansiedler ihre Feldchen angelegt haben. Man
kennt diese Leute gewöhidich unter dem Namen der Backwoodsmen, da sie wie
halbe Wilde, -zum Theil ohne Schulunterricht und ohne Geistliche anfwachsen. Die
Wälder, welche sie bewohnen, sind höchst ausgedehnt, ihr Boden höchst fruchtbar.
Die Natur ist hier weit kräftiger und üppiger als östlich von den AUeghanys, daher
wird eine kurze SchUdermig derselben und ihrer Produkte hier nicht am un-
rechten Orte stehen.
Einige besondere Charakterzüge faUen hei der Betrachtung der Wälder am
Wabasch dem Beobachter auf; hierhin gehört besonders der Mangel immergrüner
Gewächse, wenn man den JEstel fUiscto« ¡tmescens Pursh )* '), Bignonia crn-
ciata, das Bquisetum hyemale und die Miegia macrosperma ausiiimmt. Die Blatter
jener Bignonia bleiben im Winter meist grün, so wie die der Sliegia und die Sten-
» ) N u t t s l l t o l.ie.lE« V U cm für F . a b m , .Hein e . ü t eine g«nz nnder. M ünz e , «Hl mein kur-
z eu , runden and breiten Blättern.