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um ein Essen zu erlialten, wozu der Fluss auch eiuige Katzenfische von der ge-
wöhnlicheu olivenbrauneu Art hergab. Unsere Indianer zündeten im nahen Walde
ein Feuer an, uud lagerten dabei, kehrten aber bald wieder nach dem Schiffe
zurück. —
Ara Morgen des 38. Maies hatte man früh einen Theil der Waaren nach dem
Keelboat gebracht uud dadurch das Dampfschiff erleichtert, welches um 8 Uhr vollbracht
war. Man rechnet von hier bis zur sogenannten Big-Bend, eiuer grossen
Krümmung des Missouri, 15 Meilen, und wir erreichten zuvor eine Insel, welche
seit der Anwesenheit von L ew i s uud C la r k e entstanden is t Au deu Prairie-
Hügeln lief noch immer die oben erwähnte Kohlenschicht hin, welche weit in der
Ferne sichtbar war. üm 1 ü h r liielten wir bei eiuer Temperatur von 63° Fahr,
an der Prairie au, um Holz zu fällen. Ich folgte hier eiuer mit 3 0 bis 4 0 Fuss
hohen Ulmen uud Eschen bewachsenen Schlucht, in welcher viele der öfters erwähnten
Vogelarten sich aufhielten. Hier blüheten mancherlei Pflanzen, u. a. Bumex
verticiilatus Willd., die schöne Tradescantia virginica iu zwei Varietäten, die eine
mit blauer, die andere mit schön violetrother Blume, so wie ich denn überhaupt bemerken
muss, dass viele Pflauzeu der Prairie violetroth blühen und häufig iii’s Blaue
variiren und umgekehrt. Unser Aufenthalt war nicht von langer Dauer, wir übereilten
den Assiniboin und erreichten die Big-Bend, den sogenannten grossen Bogen,
welchen der Missouri um eine flache Landspitze beschreibt. Folgt man dem
Flusse, so hat man um dieseu Bogen 35 Meileu zu schiffen, währeud der Durchmesser
der Landzunge iu gerader Linie au deu Hügeln hinüber nicht mehr als 1 Va
Meile beträgt»}. Jenseit der Big-Bend erblickt man quer vorliegend die deu breiten
schönen Fluss begrenzende Hügelkette. Die grosse Halbinsel, um welche dev
Mjpsouri sich wendet, ist flach und hat eiuen Saum vou Pappeln und Weiden; gegenüber
ist das üfer höher, steil uud nackt. Ein Paar Antilopen oder Cabris wur*
) Nach B r a d b u r y (I. c. pag. 8 0 ) so ll die Big-Bend im Begen 8 1 Miles, der Durcüsclinitt der Landzunge
aber 1 ,8 0 0 Schritte betragen.
den hier von dem Getöse unseres Schiffes verscheucht. Diese Thiere sollen im
Winter zahlreich in dieser Gegend seyu. Der Little Soldier sass am Caminfeuer
und rauchte seine Pfeife, wobei er, wie alle Indianer, den Rauch in die Lungen
einzog, ein Gebrauch der gewiss Ursache vieler Brustkraukheiten ist. Der Tabak,
welchen die Indianer dieser Gegend rauchen, wird Kinikenick genannt, und besteht
aus der unteren grünen Binde des Red-Willow (Cornus serieea) getrocknet
uud pulverisirt und mit dem Tabak der amerikanischen Kaufleute gemischt. Nach
S a y sollen sie auch die Blätter des Arrow-Wood (Viburnum) rauchen»), wenn
ihneu jene Rinde fehlt.
Der 39. Mai fand uns beinahe am Ende der Big-Bend nnd um 7 Uhr hielten
wir eine Meüe oberhalb derselben an, um Cedernholz an einer kleinen Wand des
Ufers zu hauen. Hier erstiegen wir die hohen steilen Hügel, die zum Theil oben
nackt uud schwarz verbrannt wareu, und von deren Höhe man den ganzen zurück-
gelegteu Bogen des Flusses übersehen konnte. In Süden erblickte man eiuige her-
vortreteude Hügelkuppen der sogenannten Medecine-Hills, welche etwa 8 Meilen
von dem am westlichen üfer mümlenden Medecine-Creek gelegen sind. Weite
Prairies, vou Hügelketten begrenzt, zeigten sich und bildeten eine interessante Aussicht.
Ausser einem Cactus, wahrscheinlich ferox, und der Yucca angustifolia
wuchsen hier mehre interessante Pflanzen»»); Fringilla grammaca Say bewohnte
paarweise die kleinen Gebüsche in den Schluchten, oder hielt sich mit kurzem Gesänge
an deu nackten Höhen auf. Gegen 1 3 Uhr Mittages zeigten sich am west-
üchen Ufer steile Wände und dahinter sonderbar gestaltete Hügel, eiuige gleich
Pyramiden, andere wie Pasteten oder runde Thürme gestaltet uud dergleichen, viele
Cedern wuchsen an deu Wänden und Schluchten. In dieser Gegend erschien plötzs.
Major Long’s exped. eic. Vol. H. p. 5 0 . Nach B r a d b u r y CI. c. p. 8 1 .) soll der Kinikenick aus der
Rinde des Comns sanguinea und Rhus glahrum. bestehen, allein S a y giebt die Sache richtiger an.
ü. a. Sgsimbrinm brachycarpntn Ric/iarls., Im axillaris Pursh, EUisia NycUBea, Echinospermum Lappula
Lehm} Tradescantia virginica uad einige früher erwähnte.