Hülle, scUecliter als die eines Indianers, neben derselben die umgekehrten Canoe
3,11 Iller. Die Bewohner waren von der Sonne braun gebrannt, schlecht gekleidet,
von wildem Ansehen, wie die Indianer; hoher Wald ningah diese charakteristische
Scene. Der Missisippi ist hier sehr breit, ein imposanter Strom! Die Aussicht aufwärts
ist mälerisch. Sanfte Hügel begreiiMn den Horizont, und der Fluss scheint
wegen der Wendung, welche er zur Bechten macht, durch eine enge Oeffiinng
her.ab zu Ste. Géneviève, eine alte französische Niederlassung, jetzt ein
grosses Dorf von 6 bis 8 0 0 Seelen, liegt etwa 8 0 Minuten von seinem Landungsplätze
entfernt uud soheint im Verfalle zu seyn. Es w d e gleichzeitig mit Kaskaskia
gegründet. Die Strassen sind rechtwinklig, ungepflastert, mit Zäunen eingefasst,
die einstöckigen Wohnungen liegen von einander getrennt, und haben meist
an der Vorderseite einen auf Pfeilern ruhenden Vorplatz CVarandaJ. Die Kirche
¡st von rothen Backsteinen erhaut. Mau spricht französisch und englisch, doch be-
’ finden sich auch mehre Deutsche liier. Alljährlich ziehen im Frühjahre Caravanen
von hier in das Innere der westlichen Prairies nach Sta. F e und den Rocky-Monn-
tains„wozu sich viele Bewaifiiete mit ihren Pferden nnd Wagen vereinigen. Etwas
landei'nwärls von dem Orte sind die hekannten Bleigrnben. Kalkstein hegt ÜheraU
am Tage nnd das Trinkwasser ist sehr schlecht. Von dem Orte schlängelt sich
nach dMi Landungsplätze der Gaharre-Creek in tiefem schlammigem Belte, über
welchen eine hölzerne Brücke führte. E r fliesst znm Theil anf flachen Kalkstein-
schiohten oder Tafeln; an seinen Ufern wachsen hohe Pappeln, Ulmen, jetzt meist
verhlüht, anf der Wiese neben demselben einzeln die Gleditschia triacanthos. Black-
birds, Fringaia erythrophthalma, Alcedo Alcyon, und Strandläufer (T rin g a j, ein
Flug’ Rebhühner und ein kleiner Hase (Lepus americmm-) waren die Thiere,
welche wir bemerkten, ausser einigen getigerten Fröschen (Runa pipiem Schrei.J,
welche sich in dem Schlamme des Baches anfhlelten. - Da die Dämmerung bald
eintrat, so legten wir nicht weit oberhalb Sie. Géneviève für die Nacht an.
Am 83. März zeigten sich früh hei dem heitersten Sonnenscheine sonderbare
Felsgestalten am Flusse, mit Iiolien Waldungen abwechselnd. Besonders am linken
oder westlichen Ufer, waren die Felswände von wilden Thälern gespalten,
aus welchen gewöhnlich eiu kleines Wasser herab kommt. Nadelholz i,st einzeln
im Laubwalde vertheilt. Am rechten Ufer zeigt sich vor dem Walde meist ein
hoher, oben gänzlich gleicher Pappelsaum, alleiu der Wuchs der Platanen hat an
Höhe abgenomiueu. Mau schifft die Stelle vorbei, wo ehemals Fort Chartres lag.
Diese Gegend enthält höchst originelle ITormen und Bildungen vou Kalkfelsen, über
welche man viel sagen könnte, wenn es der Raum gestattete. Oft haben sie natürliche
Höhlungen und Löcher, wie man in Europa die für Heiligenbilder ausge-
liauenen Nischen erblickt, wie der nachstehende Holzschnitt zeigt, andere haben
regelmässig yortretende Leisten oder Sclüchten, tbunnarlige Kegel, reihenweise Ab-
runduugen, gleich eiuer Reihe vou perpeudiculären Thürmeu u. s. w. Auf vielen
von diesen Felsen hat man oben sogenannte Shot-Towers (Schrottbürme) angebracht,
kleine Gebäude oder Schrotfabriken, von welchen mau das Blei aus der
Höhe herab fallen lässt. — Diese ganze Gegend ist wie bekannt reich an diesem
Metalle.
Wir schifften die Ansiedlung Selma uud das Dorf Herculaneum vorbei, letzteres
etwa von 3 0 Häusern, dessen unmittelbare Umgebung sich durch eiueu durch