íT í :
■'i I
l i
Kamine an dieser Stelle. Gerade gegen über am ösdicheu Ufer brannte bis zum
Jahre 1833 eiue Erdschicht und es rutschte in Folge dieses Brandes ein ganzes
Stück eines Hügels herunter, welches noch jetzt isolirt vor dem Ufer dastand. Es
ist 7 0 bis 8 0 Fuss hoch und wohl 1 5 0 Fuss lang. Seine Schichten hatten etwas
gelitten, waren geborsten, hatten sich an einigen Stellen gesenkt oder Höhlen gebildet,
hielten aber übrigens immer noch zusammen. Sie schienen aus Thon und
Thouschiefer zu bestehen, üeber einer jeden vortreteuden Steinschicht wareu eiue
Menge vou Schwalbennestern augeklebt. Etwa 3 0 Minuten oberhalb Cedar-Fort
erreicht man Big-Cedar-Island, eiue mit lichtem Walde von alten Pappeln und Cedern
bedeckte, wenigstens eine halbe Stunde lange Insel, auf ihrem Boden zum
Theil mit Gebüschen bedeckt, an welcher man in dem östlichen Canale aufwärts
schiffte. Gegen Mittag befanden wir uns an einer Stelle, wo ehemals auf dem Rücken
der Hügel ein Arikkara-Dorf gestanden hatte, welches von den Dacotas zerstört
und seiue Bewohner vertrieben wurden. Gegen über lag Fort-Lookout, wo
die französische Pelzhandel-Compagnie einen Haudelsposten besass. Etwas weiter
aufwärts am Flusse erblickten wir auf den grünen Rücken der Hügel Gräber der
Dacota (Sioux)-Iudiauer, von verschiedener Art. Die meisten derselben bestehen
aus eiuem holien Gerüste vou vier Pfählen, auf welchen der Todte iu Felle fest
eingeschnürt, ausgestreckt Uegt, andere wareu von Stangen und Reisig gleich einer
Art von Zaun oder Hütte gebildet, in deren iVIilte der Verstorbene in der Erde
liegt. Das Zumachen rundum geschieht wegen der Wölfe, welche hier zahlreich
sind. In eiuem der letzteren Gräber, sagte mau uns, sey der Sohn eines Chefs iu
aufrechter Stellung beerdigt. An einer Landspitze zur Linken, welche der Missouri
bei seiner Wendung nach Westen bildet, zeigten sich nun die Gebäude von
Sioux-Agency, wohin Major B e an und Herr Bodme r vor einigen Tagen voran
geeilt waren. Der Yellow-Stone begrüsste den Posten mit mehren Kanonen-Schüssen
, während er stolz in einem grosseu Bogen an das Ufer lief. Sein Willkomm
xvurde ia dem Fort durch das Aufzielien der Flagge am Flaggenbaume beantwortet,
während die ganze Bevölkerung, etwa 5 0 Menschen, meist Dacoia-India-
ner, am Ufer versammelt stand. W ir hewillkommteii unsere beiden Reisegefährten,
staunten neugierig die Indianer an, und Uefen dann noch etwa eine Meile weiter,
bis zu einem weitläuftigen Walde, wo mau Holz einnahm und für die Nacht liegen
blieb, üm die mir so höchst interessanten Dacotas kennen zu lernen, gieng ich
währeud eines starken Regens durch die Gesträuche und hohes Gras nach der
Agency zurück, wo mich Major B e an sehr freundlich aufuahm, obgleich seine
Wohnung nach hiesiger Weise nur sehr roh und ländUch eingerichtet, und vou zn
vielen Besuchern belästigt war. —
Sioux-Agency, oder wie man es auch wohl jetzt zu nennen pflegt, Fort-Lookout,
ist eiu etwa 6 0 Schritte im Quadrat haltender, rundum mit viereckig beschlagenen
und dicht an einander gesetzten 3 0 bis 3 0 Fuss hohen Palissadeu (Pickets)
umgebener Raum, in welchem inwendig die Wohngebäude an die Umzäunung gelehnt
erbaut siud. Sie bestanden hier nur iu drei Loghouses oder Blockhäusern mit
mehren Zimmern. Unmittelbar neben dem Fort in nördUcher Richtung hatte die Fur-
Company des Herrn S o u b le t te eiu Wohnhaus mit Waaren-Vorrath (Store), uud iu
entgegengesetzter Richtung befand sich eiu ähuUcher Posten der American-Fur-
Company. Die Lage dieses Forts ist angenehm auf einer mit Gebüschen bewachsenen
und abwechselnd offenen, von Hügeln begrenzten Graslläche am Flusse, hiirter
welcher sich die weile Prairie, aufängUch mit einzelueu alten Bäumen uud abwechselnden
Holzstreifen ausdehnt, bald aber ihren eigenthümlichen nackten Character
annimmt. Etwa zehn Lederzelte oder Hütten der Dacotas vom Stamme der Yauk-
tons oder Yanktoaiis waren in der Nähe des Forts aufgeschlageu, welche mit ihrer
zugespitzt kegelförmigen Gestalt einen originellen Anblick gaben. Gegenüber dem
Forte am östlichen Missouri-Ufer, öffnet sich ein Bach, welchen die Yanktons Pä-
chen-Dächende (deutsch auszuspr., ch nicht in der Kehle) nennen.
Die Dacotas»), so nennen sie sich selbst, oder die Sioux der Franzosen, von
Mekre Scbriftäteller, z. B. S c h o o l c r a f t , B r c d k u r y u. a. schreiben Narcota, welches aber ganz un-
4 3