Geiäüischaften, als Säcke, Kästchen, Sattelzeug, Waffen und dergleichen. Ein
Verwandter des Hausherrn war mit der Verfertigung von Pfeilen beschäftigt, welche
mit vieler Sorgfalt uud sehr nett gearbeitet werden. Ernst und pathetisch liess
Wahktägeli sogleich die Tabakspfeife circuliren und schlürfte mit langen Zügen
den köstlichen Dampf. Die Hausfrau war gegenwärtig; ihre Kinder waren schon
verheirathet. Das Gespräch unterhielt der für die Agentschaft (Agency) angestellte
Dolmetscher Cephir, welcher uns bei diesem Besuche begleitet hatte. Es ist Sitte
bei allen uord-americaniscben Indianern, dass mau stille eintritt, wenn man einen
Besuch macht, dem Hausherrn die Hand giebt, uud sich ohne Umstände neben ihm
nieder setzt. Alsdann erhält man Speise vorgesetzt, welches der Big-Soldier nicht
konnte, da er selbst hungerte; nachher circulirt die Pfeife. Der Besitzer einer benachbarten
Hütte hatte einen starken Elkhirsch erlegt, dessen Fell die Weiber eben
zu gerben beschäftigt waren. Man hatte die Haut mit ledernen Riemen auf dem
Boden neben dem Zelte ausgespannt, uud die Weiber schabten mit einem besonderen
sehr zweckmässigen Instrumente die etwa noch daran befindlichen Fleisch- uud
Fetttheilchen ab. Dieses Instrument ist aus Knochen gemacht, gerade oder in der
Gestalt eines Winkels, an dem einen Ende zugeschärft und sägenförmig mit kleinen
Zähnen, am ändern mit eiuem Riemen versehen, welchen man um das Handgelenk
wickelt. Mau stösst oder haut mit der gezähnten Schneide über das Fell hinab, uud
nimmt auf diese Art alle Fleischtheile hinweg. Manche Indianer haben an diesen^
Knochen eiserne Zähne anbriugen lassen»). Ausser dieser Arbeit interessirte uns
besonders das neben der Hätte aufgestellte Geschirr für die Hunde und Pferde;
denn bei den Indianern sind diese Thierarten unentbehrlich zur Fortbriiiguug des
Gepäckes auf Reisen. Sogar das grosse Lederzelt mit vielen langen schweren
Stangen, so wie die von Weidenzweigen halb kugelicht geflochtenen durchsichtigen
S c h o o l c r a f t sagt (Exped. o f Gov. Cass. pag. 3 2 3 ) die Dacotas am Missisippi gerbten ihre F e lle mit
Eichenrinde, avovon ich am Missouri niclits vernommen habe, auch dürften sie dieses wohl von den Weissen
erlernt haben. Ein ähnliches Instrument a ls daa eben beschriebene scheint übrigens bei den Aucas
des südlichen Americas im Gebrauche zu seyn (s. d’Orbigny Vo yages T. II. pag. 23 4 .)
K ö rle, unter welchen man die kieinen Kinder gegen die Sonne und den Kegen
schützt, indem man Decken oder Felle darüber breitet, werden auf Pferden fortge-
schaffl. Kleineres Gepäcke tragen die Hunde, wie später erzählt werden wird.
Manche Dacotas sind reich und haben 8 0 und mehre Pferde, welche sie ursprünglich
von den Spaniern am Missisippi und an den Grenzen von Nen-Mexico am
Oregon erhielten, die aber jetzt iu grösser Menge bei den verschiedenen indianischen
Nationen gefunden werden, nud ihnen unentbehrlich geworden sind. E s ist
eine der wichtigsten Beschäftigungen Pferde zu erbeuten, nnd der Diehstahl eines
solchen Thieres von einer anderen Nation .wird als eine Heldenthal betrachtet, ja
eben so sehr oder mehr geehrt, als die Erlegung eines Feindes. Eben so wichtig
sind den Indianern die Hunde, deren Fleisch die Dacotas essen. Sie sind in der
Gestalt sehr wenig vom Wolfe verschieden, eben so stark und gross, theils von
der wahren Wolfsfarbe, theils schwarz, weiss, oder schwarz nud weiss gefleckt,
und bloss durch den etwas mehr aufwärts gekrümmten Schwanz unterschieden. Ihre
Stimme ist kein achtes Bellen, sondern ein wolfsartiges Geheule, nud es ist leicht
zn sehen, dass sie, wenigstens zum TheU, vom Wolfe abstammen, der den indianischen
Hütten selbst am Tage sehr nahe kommt nnd sich desshalb öfters mit den
Huaden beläuft»).
Zu den characteristischen Zügen der Dacota’s gehört ihre Art die Todten zu
behandeln. Die zu Hause Verstorbenen pflegen sie, wie gesagt, in Decken und Felle
eingeschniirt, in ihrem ganzen Anzuge, bemalt und mit ihren Waffen und anderen
Geräthschaften auf einem hohen auf vier Pfählen ruhenden Gerüste nieder zu legen,
bis sie verwest sind, wo mau sie zuweilen begräbt. Gewaltsam vor dem Feinde
GebUebene begräbt man auf der SteUe in die Erde. Auch in der Buhe begraben
» ) s c l . 00l c r « f l CExral. o f eoo. Caso. pag. 2 2 9 ) . . g l , der Hund der Indlaeer >ey ein «chler W o « .
M o l e n n c y g ie lt in .e in e r To«r Io Oe lakes Cp. 4 1 7 .) den üntor.oliied der W o lf e - und HnuJ.-Fnlirto
nn- .n e in wie e . scheint nicht gann richtig. B r a d b u r y CL c. p. 1 1 9 ) »agt, die Indianer bitten aw el
Bacen von Hunden, die eine anm Ziehen der Lm len , die andere zur Jagd; allein da. le t z t e r e 1.1 wohl
nur sehr selten der F a ll; und d le .e stammen alsdann von europäischen Hunden ah , bellen auch wie
diese.