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deckt, sie selbst ln ihrem vollsten Staate und mit allen Arten von Verzierungen nnd
Waffen beladen, Bogen und Köcher auf dem Rücken, die Flinte in der Hand, mit
ihren Medecines versehen, mit Federn auf dem Kopfe, einige mit prächtigen Kronen
von weiss- und schwarzen Adlerfedern, mit der lang herabhängeuden grossen
Federhaube, auf schönen roth unterlegten Pantherdeckeii, deu Oberleib zum Theil
nackt, und einen langen Streifen von Wolfsfell quer über die Schalter geworfen,
mit Schilden, welche mit Federn und bauten Tuchlappen verziert waren n. s. w.,
ein wahrhaft orgineller Auhlick! Viele sprengten sogleich über die Höhen hinauf,
peitschten ihre abgetriebenen Pferde, um zu dem Gefechte zu kommen, indem sie
jauchzten, sangen und den Kriegsruf hören liessen; allein ein grösser Theil vöii
ihnen hielt sich bei dem Forte auf, empfing Pulver und Blei und schoss das Gewehr
oder den Bogen auf den verstümmelten Ueherrest des getödteten Assiniboin ab, der
jetzt schon gänzlich durchlöchert und verbrannt, kaum einer menschlichen Gestalt
mehr älmlich sah. Da die Indianer in der Nähe des Forts nun schon sicher zu
seyn glaubten, so trugen sie ihre Verwundeten wieder in die durchlöcherten Lederzelte
hinaus, in deren Umgebung mehre todte Pferde und Hunde umher lagen, und
das Schreien und Weinen dauerte daselbst fort.
Um 1 Uhr hei eiuer Wärme von 84° kehrte Herr M itc h ill ziemlich erschöpft
mit seinen Leuten zurück, sein Pferd hatte eine Kugel durch den Widerrist erhalten,
er selbst war dabei gestürzt und hatte den Arm verletzt; ein auderes Pferd war
durch deu Hals geschosseu uud von den Feinden erbeutet worden, sein Reiter,
B o n rb o iin a is halle sich gerettet. Unsere Leute waren übrigens alle glücklich
davon gekommen. Man h.ätte die Feinde bis an den Maria-River zurück gedrängt,
wo sie bei der geringen Tapferkeit der Blackfeet festen Stand hinter den Bäumen
gehalten, ja sogar einigemal vorgedruiigen waren nnd ihre Gegner zurückgetrieben
hatteu. Man hörte deutlich wie sie sich einander aufeuerten, worauf sie zu zwan-
zigen und dreissigeu vorkamen uud augriffeu. Allgemein hatte man bemerkt, dass
sich die Assiniboins besser schlugen, als die Piekanns, von welchen mehre während
des ganzen Tages das Fort nicht verliessen. Herr M itc h ill war mit seinen Leuten
deu Piekanns immer voraus stets nahe am Feinde gewesen, er hatte erstere Indianer,
deren Zahl sich auf 3 - bis 6 0 0 vermehrt hatte, öfters beschämt und ihnen
zugerufen, „warum sie denn zurück blieben? sie hätten den Weissen Feigheit vorgeworfen,
man sehe aber jetzt wer der feigere Theil sey! jetzt sey es Zeit sich
zu zeigen“ u. s. w. Ganz besonders brav und wirksam hatte der Jäger Dechamp
auf die Feinde geschossen und viele von ihnen wehrlos gemacht. Sie riefen ihm
zu: „e r sey ihnen wohl bekannt“ deun er ist eiu halber Krih-Iiidianer und besitzt
viele Verwandte unter den Feinden, da er nnter ihnen gelebt hatte. Mehrmals war
er heftig im Gedränge gewesen, und ein Piekann gab ihm sein Pferd, auf welchem
er sich rettete«). Während dieses Gefechtes kam K u to n ä p i zu Herrn M itc h ill
und fragte denselben nach einem Papiere, welches er he! der Abfassung des Handelsvertrages,
von der Fur-Company erhalten habe, und als er zur Antwort erhielt,
„e s befinde sich im Forte“ sagte er: „o hätte ich dieses jetzt hier, es würde mich
vor allen Kugeln geschützt hahen!“ Die Indianer hatten mit ihren Gewehren
schlecht geschossen; denn im entgegengesetzten Falle würde bei der grossen Menge
der gelhaiien Schüsse, der Verlust von beiden Seilen weit grösser gewesen seyn.
Die Assiniboins hatten drei Todte und 3 0 schwer Verwandele gehabt, wie wir
später erfuhren. Viele Indianer drückten Herru M itc h ill die Hand, bewillkommlen
ihn als ihren Freund und Alliirlen und schenkten ihm mehre Pferde, die er aber
uicht aniiahm. Nach dem Miitagsesseu ritten D o u c e t te , D e ch am p uud B e r g e r
wieder nach dem Feinde hinaus, der noch immer das Thal des Maria-River besetzt
hielt, nnd viele Piekanns kamen zurück, um von ihren Heldenthaten zu erzählen.
Der alle P io c h -K iä iii kam in grösser Freude zu uns und sagte: „keine Kugel
• ) Dieser D e c h am p war ein ansgezeichneter Schiifze und dabei sehr brav im Gefechte. Er hatte früher
iui Dienste der North-West-Company gestanden, und bei dem Gefechte g egen Governor Semple sechs
Eiigliinder erschossen, wovon er noch immer mit grösser Freude erzählte, da er ein wahres indianisches
Gemfith hatte, üeber jene schändliche Niederlage des Governor S em p le durch die Halfbreeds und Indianer,
uuter welchen auch M a j I -G a b o w i sich befand, siehs S c h o o l c r a f t in dessen Exped. to liasca
Lake pag. 1 0 » . Auch R o s s C o x in der Beschreibung seiner Reise nach dem Columbia, pag. 2 66. —