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rôle de la vie) war einer der Hauptleidtragenden. Er hatte sich die Haare abgeschuitteu,
und zum Theil, so wie Gesicht und Beine mit weissiicliem Thone bestrichen.
B o dme r hat ihn iu diesem Anzuge gut dargestellt. Heulend und weinend
gieng er umher, während der Bären-Chef nur darauf bedacht war, sich Branut-
wein zu verschaffen. E r trug ein kleines Seufglas gefüllt mit diesem köstlichen
Tranke in der Hand, uud einer seiuer Freunde, der ebenfalls etwas Branntwein
besass, nahm davon eiuen Schluck, umarmte deu Chef, und flösste ihm aus seiuem
Muude den Nectar eiu, welches bei den Blackfeet der höchste Beweiss der Freundschaft
is t» ).
Die Engagés der Company waren jetzt mit der Packung der eingehandelten
Felle beschäftigt, wozu mau besondere Maschinen hat. Eine solche besteht iu
einem Gestelle von Latten, das die Grösse der Packele angiebt, und in welches
man die Felle hiuein legt. Bei kleinem leichtem Pelzwerke steckt mau eiu Paar
Bohlen durch die Maschine, auf welche au jedem Ende ein Mauu steigt, um auf
diese Art die Häute zu pressen uud alsdanu zu schnüren; hingegen bei den weit
dickeren Bisonhäuten wird dieses Zusainraenpresseu durch eiuen dicken Balkeu bewirkt,
au welcbem 6 bis 8 Manu ziehen. Andere unserer Leute wurden mit Brettersägen,
Kolileubreuneu und dergleichen Arbeiteu beschäftigt, doch blieb ihneu viel
freie Zeit, die sie durch maucherlei Spiele auszufülleu suchten. Sie schossen zum
Theil mit ihren Büchsen uach dem Ziele, welches P a p in uud M o r r in sehr sicher
zu treffen verstanden. Am Abend hatten wir gewöhnlich einen unterhaltenden Anblick,
wenn die grosse Heerde der Pferde des Forts von den Höhen herab zurückkehrte.
Acht bewaffnete Männer ritten hinter und au den Seiten der Heerde vertheilt,
und da eiue Menge von ludianern der Sicherheit wegen sich mit ihreii Pfer-
* ) Ala Herr M i t c h i l l im Jahr 1 8 3 2 ein Mi;
dem Puncte w a r , mit seiner g:
:n, bis ein Indianer
mit T a t s i c k i - S t o m ik hatte und dieser aut
ussto mau kein Mittet mehr um ihn zu vcrsöh-
obigen Ausweg verschlug. M i t c h i l l nahm_mm einen Schluck Branntwei
in den Mund, gieng in das indianische La ge r, umarmte den zürnenden Mann, llesste ihm das Getränke
ln den Mund, und die Freundschaft des alten Hauptchefs war hergestellt, der nun sehr zärtlich wurde
und nicbt mehr an das Wegziehen dachte.
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den angeschlossen hatten, so war die vereinte Kavallerie sehr zahlreich, und gewährte
einen interessaiitcn Anblick, wenn sie in eine Staubwolke gehüllt donnernd
heranspreiigte und in das Fort einzog.
Um ein schönes grosses Bergschaf CBighorn) zu erhalten, hatte mir Herr Mitc
h i ll den Jäger P a p in zngelheiit, mit welchem sich mein Jäger D re id o p p e l verband
um eine Excursion zu nnternehmen. P a p in ging sehr ungern, obgleich man
ihnen der Sicherheit wegen einen Piekanu niitgegeben hatte. E r behauptete, dass
er nicht für 1 0 0 Dollars diese gefährliche Unternehmung wagen würde, wenn er
sich nioht der Compagnie verbindlich gemacht babe. Sie richteten sich darauf, ein
Paar Nächte ausznhleiben und nahmen ein Packpferd mit. Andere Jäger wurden
mit den Indianern ausgescbickt, und wir erhielten auch bald Nachricht, dass eine
gute Anzahl von Bisonten erlegt worden sey. Zu auderen Zeilen fehlte es uns
oft an Fleisch. — B ird , welcher sein Zelt in den hohen Pappeln neben dem Forle
aufgescblagen balle, wo auch N iiio c h -K iä iu wohnte, besuchte uus öfters und gab
vor, eine Reise nach dem Norden machen zn müssen. Ihm, so wie anderen Pie-
kaniis redete man zu , sie möchten N in o c h -K iä iu bestimmen, sich nicht au unschuldigen
Blood-Indians zn vergreifen, da die letzteren viel zahlreicher und mächtiger
waren, als die Piekanns, und auch die Weissen die Naohtheile einer solchen
Feindschaft empfauden haben würden.
Bo dm e r halte während der vergangenen Zeit eine Anzahl von Indianern sehr
ähnlich und treu gezeichnet, n. a. auch den allen P io o h -K iä iu (der entfernte Bär),
der im Gesichte mit blauer Erde angesirichen war und sich durch seiu langes gar nicht
indianisches Kinn auszeichnete, feruer eiue sehr hübsche junge Piekann-Frau, und
einen alten Kutanä oder Kntnehä, dessen Name Höma ch -K s a c h k um *) (die
grosse Erde, la grande terre) war, so wie desseu Sohn, M a k ü ie -P ö k a » » ) (das
Kind des Wolfs, l’eufant du loup), dessen Mutier eine Piekann war, und der auch
ach wird ganz deiitscit in dor Kelile ausgespr. ~ ~ — ^
W ) siehe aoseen ,o « mir imlseti.elile AhMldiing la S e h ln a Ge.chlehte d e , Mea.chea imd der Säa.elhiere
Tab. 4 7 . üeber die Kutanäs oder Kutnebiis siehe im Aah.mge des II. Bandes.