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scliiedeu, da sie sich nur durch Aussprache und Betonung, nicht aber durch ihre
Wurzeln unterscheidet. Die eigentlichen Wohnplatze der Konzas sind jetzt zu beiden
Seiten des Konzas-Flusses mit seinen Nebenflüssen, und sie streifen in die
Prairies des Arkansa hinüber.
Man hatte das Dampfschiff in die Mündung des Kouza gelegt, und nahm Holz
ein währeud eins unserer Böte erwartet wurde. Die Witterung war sehr warm,
65 Vj® Fahr. — Wir befanden uns nun in dem freien indianischen Gebiete und betrachteten
mit weit mehr Interesse jene Wälder mit ihrem jungen Grün, weil wir
erwarten durften, ihreu wilden Bewohnern daselbst zu begegnen. Wir durchspäh-
teii die Gegeud mit dem Fernrohre und es glückte uns auch den ersten Indianer in
seine Wolldecke gehüllt, auf einer Sandbank zu sehen; allein bald wurde unsere
Aufmerksamkeit wieder durch die Hindernisse im Flusse in Anspruch genommen.
Der Missouri war dergestalt mit Baumstämmen angefüllt, dass man umkehreu, ünd
zu diesem Ende das Schiff befestigen musste. Daun rannte man pfeilschnell über
einen grossen Baum hin, der in Stücke brach, bald über einen zweiten, der das
Steuerruder hob, aber nicht weiter beschädigte. Man umgieng auf diese Art die
gefährliche Stelle, und fand einen besseren Canal; allein am Mittage, wo der
Thermometer auf 75® stand, geriethen wir in das Treibholz, wovon mehre Stämme
unsere Badschaufeln zerbrachen, weshalb man die Dampfmaschine stille stehen lassen
musste. Man umschiffte später, eine Laudpitze, wo 4 2 Mann unseres Schiffes,
welche grösstentheils auf der Jagd gewesen waren, wieder eingenommen wurden.
Unter ihnen befand sich Dr. F e llo w e s , ein junger für die Besatzung von Can-
loumeut Leavenworth bestimmter Arzt, der mit uns die Reise aufwärts machte.
Das Ufer war hier hoch und steil uud der Anblick originel, als jene Leute auf
verschiedene Art das Schiff zu erreichen versuchten. Manche sprangen von oben
herab, andere rutschten auf schief liegenden Bäumen hinunter, und es gab dabei
unterhaltende Scenen. Sie brachten Eichhörnchen, Kaninchen. Papageyen, die
Wandertaube u. a. Vögel mit zurück, sowie mehre schöne Blüthen und eiuige
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Schlangen. Unter den letzteren befanden sich zwei sogenannte Hognose-Snakes
(Heterodon platyrhinus), welche stark in der Farbe variiren und hier häufig sind.
Die eine von ihnen war beinahe schwarz und uugefleckt, die audere graubraun mit
Querilecken »). Unter den Blüthen befanden sich die des Prickly-Ash (ZantJioxi-
lurn fraxineutn), der Verbena AubletU u. a. —.
Das Unterholz des hohen Waldes war hier schon halb grün; es bestand meist
aus Laurus Benzoin und Cercis canadensis, der Boden war mit 1 Yz tiis 2 Fuss
hohem Schachtelhalm (Equisetum hyemale) bedeckt, üeberall lag der Kalkstein
zu Tage, grosse Blöcke davon am Ufer. Der Little-Platte-River mündet hier am
nördlichen üfer. Folgt man ihm 7 Meilen weit aufwärts, so erreicht man die Dörfer
der Ayowä (Joway)-Indianer, welche die Oto-Sprache reden. Sie bewohnen
und bejagen die Gegend um den Little-Platte-, den Nadaway- und den Nishne-
bottoneh-Biver gemeinschaftlich mit einer Bande der Sauki’s oder Saki’s, welche
sich ebenfalls in dieser Gegend niedergelassen hat. Die ersteren nennen sich selbst
P a -H ö -Dji Cj französisch), d. h. staubige Nasen, ein Name, den sie vou anderen
Indianern erhielten, da sie an einem sandigen Ufer des Ayowä (Joway)-Flusses,
4 0 Meilen vom Üisconsin lebten. Es giebt zwei Joway-Flüsse. Der eben genannte
wurde von der Regierung mit angekauft, die Ufer des anderen aber, welcher
unterhalb Rock-Island in den Missisippi fällt, siud noch von den Salri’s und
Foxes bewohnt, üeber deu gemeinsamen Ursprung der Ayowä’s, Oto’s uud iVIis-
souri’s, welche sämmtlich aus den nördlich von den grossen Seen gelegenen Gegenden
herstammen, siehe im Anhänge die Beilage D.»»). Der jetzige Agent für
die Ayowäs war General A n d rew H u g h e s , desseu Agency (Ageutschaftsposten)
in der Gegend zwischen dem Little-Platte und dem Missouri sich befand Er ist
nur Sub-Ageut, uud steht wie alle übrigen Agenten unter Major D o u g h e rty .
• ) Diese Schlangenart ist mir am oberen Missouri nicht vorgekomraen, sie scheint daher in nordwestlicher
Richtung die hier erwäimte Stelle nicht weit z u übersteigen.
•*) Dieselbe Erzählung, welche man in der Beilage D. findet, gab auch schon S a y in der Beschr. von Majo
r Lougs exped. to Ihe RocHy-Momtains Vol. II. p. C i , jedocli mit einigen Abweichungen.
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