redete der alle M id d J e -B u ll etwa wie folgt; „Man möge doch das böse Herz
gegen sie aufgeben und nicht glauben, dass sie ihre Felle und Pelzwerke zu den
Engländern trügen; deun es sey ja ihr (der Piekanns) ganzes Interesse, sich mit
dem in ihrer Nähe gelegenen Forle gut zu hallen, indem die englischen Niederlassungen
viel zu weit enlfernt seyeu. Wenn auch eiuige von ihren Leuten davon redeten,
die Biber nach den Handelsposten der Hudsons-Bay-Company bringen zu wollen,
so seyen dies bloss Versuche um die Waaren wohlfeiler zu erhalten.“ In Folge
dieser Rede erhielten die Chefs Geschenke und verloren sich nach uud nach wieder;
der Tanschhandel begann, uud es dauerte nicht lauge, so entstand schon Streit
am Thore, wobei eiu Indianer sein Messer gegen den Thorwächter zog; allein
durch den noch gegeuwärligen Chef P e n u k a h -Z e n ii hinaus gedrängt und auf
diese Art die Buhe wieder hergestellt wurde. Währeud dessen waren einige
Trupps von Blood-Indians in die Nähe des Fortes gekommen und die Piëkauns
schossen scharf nach ihuen, welches jene erwiderten, so dass die Kugeln über
das Fort pliflen. Herr M itc h ill besetzte das Thor mit einer starken hewaffiieleu
Wache uud man sah jenseit auf den Höhen die Köpfe der Blood-Indians, die sich
dort niedergelegt hatteu, um die Ereignisse zu beobaclKen.
Wir waren jetzt vollkommen wie Gefangene zu hetrachteu; denn am Thore
war ein unglaubliches Gedränge der Indianer, welche sämmtlich mit Gewalt eiiizu-
dringen versuchten, sich balgten, drängten, kämpften und stritten, da man in das
indianische Waarenlager zwischen den beiden Thoren immer nur eine gewisse Anzahl
zugleich einlassen durfte. Mehre gutgesinnte Indianer unlerstülzlen die Wache
bei diesem schwierigen und unangenehmen Geschäfte; dennoch brach zuweilen
plötzlich ein wüthender Mensch mit Gewalt durch das Thor, schlug die W'achen mit
Fäusten und es dauerte eine Weile, bis man ihn wieder hinaus gedrängt halle.
Am 1. September dauerte der Tauschhandel fort, und wir sahen die Frau des
Chefs der neulich vorbei gezogenen Blood-Indians im Forle, welche das zwischen
den Piekanns und ihrer Horde eiiigelreteue Missversländniss sehr bedauerte. Sie
623
hatte,, mi, den Piékanns eine Unterhandlung angeknüpfl, um die Blutschuld durch
Geschenke abzukanfen, welches vielleicht zu eiuem gütliche,. Vergleiche führen
konnte.
Zu den interessanteren Besuchen gehörten heute noch ein Paar Sassi-lndianer,
schlanke, ziemlich unansehnliche Leule, von mittlerer Grösse, welche die bevor-’
stehende Aukunft einer grössern Parlhie ihrer Nation anzeiglen, die ihre Biberfelle
umselzen wollte. Während der Andrang der Männer nnd Weiber, des Tauschhandels
wegen, sehr slark war, verbreitete sich plötzlich das Gerücht, die Assiniboins seyen
im Anmarsche, worauf alle ludianer sich schnell entfernten; allein es zeigte sich
bald, dass eine neu ankommeude Baude der Blackfeet (Siksekai) Anlass zu diesem
Gemchte gegeben hatle, welche auf deu Höhen erschienen war. Sobald einzelne
Indianer ankamen, sah man sie sogleich ihre Waffen auf den verbrannten Ueherrest
des neulich erlegten Feindes abfeuern, wenn man gleich beinahe nichts mehr davon
erkennen konnte. Alsdann kamen sie gewöhnlich bald zu uns, sahen dem Zeichnen
zu, welches sehr fleissig fortgesetzt wurde uud keine Widerrede mehr fand, da
B odme r bemerklich gemacht hatte, dass keiner der von ihm abgezeichnelen Männer
neulich getödtet oder verwundet worden sey. Seine musikalische Dose, in welcher
sie, wie gesagt, einen kleinen Geist vermnlhelen* ), so wie mancherlei andere
kleine europäische Spielereien machten auf deu rohen Haufen gewöhnlich einen
lebhaften Eindruck und gaben ihnen viel Unterhaltung.
Wahrend der Nacht des 2. Septembers hatten Indianer ein Loch durch die
Lehmwaud des indianischen Waarenlagers gebrochen und mehre Dinge, u. a. einige
Chefs-Anzüge entwendet, nnd es war einleuchtend, dass sich der Thäler während
der Nacht im Forle versteckt gehalten hahen musste. Gegen 7 Uhr Morgens hörte
man im Forte schiessen, und die Baude unseres Freundes K u to n ä p i (des alten
K u to n ä ) 60 bis 70 Mann slark, rückte an. Sie marsohirten in Front heran, au
*■’ ' '" ' r " e l , . „ I d e S p l .H . . , m . j .„
Jun,,e einer kleinen Drehorgel hiellen und sie auch durch einen Geist belebt glaubten.