-f..“ V “ ' •
Escheiiliolz am meisien liebt, setzte man die Reise langsam fort, und erreichte vor
der Dämmerung den Hügel am linken Ufer, auf welchem ehemals das Fort-Osage
lag, von welchem man nur noch einige demolirte Wälle und Pfähle sah. Dieses
Fort wurde 1 808 vom Gouverneur L ew i s gegründet. Es hatte eine dreieckige
Gestalt uud konnte nach B r a c k e n r id g e nicht mehr als eine Compagnie fassen.
Die Fläche des Rückens, auf welcher das Fort lag, ist frei von Holz und jetzt
bebaut, die letzten Pfeiler und Pfosten wurden allmählig von den Bewohnern der
Nachbarschaft hinweg genommen. In dieser Gegend war ehemals der Hauptsitz
das indiauischen Stammes der Osagen, oder wie sie sich selbst nennen, der Wasaji
» ). Sie waren eine der Hauptnationeu des Missouri, dessen unteren Theü sie
ursprünglich bewohnten. Noch vor 10 Jahren sah man sie zu Cote-Sans-Dessein.
Ihre Körperbildung ist gross und stark»»), ja mau behauptet, dass in dieser Hinsicht
keiue andere indianische Nation ihnen gleich komme. Gegen die Americaner
sind sie friedlich, und die American-Fur-Company hat Handelsposten in ihrem Gebiete
eingerichtet. Ehemals war die ganze seit dem Osage-River von uns bereiste
Gegeud ihr Gebiet; sie verkauften aber einen Theü desselben an die Vereinten
Staaten, und jetzt sind sie gänzlich io die Prairies am Arkansa-Flusse verdrängt
»»»). Ueber dieses Volk vergleiche man die Nachrichten ln dem Anhänge
■ dieses Werkes. Ihre Tracht war im Allgemeinen nicht verschieden von der der
Saukis uud Foxes. B r a c k e n r id g e f ) , der die Osagen noch an ihrem ursprünglichen
Wohnsitze sah,-sagt, dass sie damals Bisonfelle (Buffaloe-Robes) trugen,
jetzt bedienen sie sich an deren Stelle uur der wollenen Decken (Blankets).
Nicht weit oberhalb Fort-Osage legten wir am linken üfer für die Nacht an,
*) In L e w i s und C la r k e ’ g Beiae wird gesagt Cengliscke Ausgabe Vol. L pag. i i . ) , sie nennten sicli selbst
Wasbaslias; allein dies ist unrichtig. ' ’ ••
**) s. B r a c k e n r id g e travels in the «»ferior o f America etc. pag. 4 3 , 3 6 . 2 6 . P ik e redet (p a g . i 7 S ) von
' ihnen und sa g t, sie seyen ursprünglich ein Volk mit den Otos, Omahas und Konzas.
' Dies ist wieder ein Beitrag zu dem Beglückungs-Systeme der Americaner. Ueber diesen Gegenstand
siehe N ew -Y o rk Journal o f commerce (3 6 . Febr. 1 8 3 1 ) Number i 0 9 3 .
t ) S. B r a c k e n r id g e I. c. pag. 3 1 6 .
I'- äi!i
und fanden daselbst einige interessante Pflanzen, u. a. eine wahrscheinlich neue
Art von Weide fSaftta)»). Am 20. April Morgens blieb nns BIue-Water-River
hinter einer langen Insel verborgen, an deren steilem Ufer mit Sand nnd Erde bedeckte
Treibholzstämme weit hervor tretend eine drohende Spitze bildeten. Kaum
hatten wir diese zurück gelegt, so geriethen wir anf eine Sandbank. Man liess
die Maschine schnell rückwärts wirken; allein der Strom fasste nun das Schiff und
führte dasselbe so nahe au jener Spitze vorbei, dass sie uns die sämmtlichen Pfeiler
der SeitengaUerie unter heftigem Krachen hinweg riss, welche jedoch von dem
Zimmermann bald wieder hergestellt wurden. Um 7% Uhr 6.5” Fahr. Unsere
Fahrt gieng nun etwas besser von statten. Wir sahen mancherlei jnnges Laub und
Blüthen im Walde, auch mancherlei Ansiedlungen, wo der Boden im höchsten
Grade fruchtbar ist. Herr S a n fo rd kam in dieser Gegend mit mehren Jägern von
seiner Jagdexcursion zurück, Herr D o u g h e rty hatte es vorgezogen, zn Lande
nach Leavenwordi voran zu reisen. Die Jäger brachten eiu Kaninchen und ein
Mnrmelthier (Gronnd-Hog) mit zurück, welches letztere hier hänfig seyn soU.
Um 12 Uhr 68 Vi” Fahr. — Ein heftiges Gewitter begann nm diese Zeit mit starkem
Begen, Hagel, Donner und BHtz. Der Begen fiel in Strömen herab, und
dauerte fort, bis wir den Landungsplatz des etwas vom Flusse entfernten Dorfes
Liberty erreichten. Einige Gebäude nnd einzelne Wohnungen lagen hier vor dem
Waldberge am Ufer, wo schon eine kräftige Vegetation durch den Begen erfrischt
glänzte. Die hohen schlanken Waldbäume wachsen hier in malerischen Felsen; die
schönen Blüthen der Cercis canadensis, frisch grünes nasses Moos und überall eine
grüne dichte Pflanzendecke, grösstentheils aus den Blättern des Malapfel (Podii-
phyUum) gebUdet, bekleiden die Berge, die Papaw-Bänme öffneten eben ihre
Knospen. Die iiördKche Grenze für das Verkommen dieses Baumes ist etwa diese '
Gegend. Viele bunte Menschen hatten sich am Landungsplätze versammelt, wähd
',
'i!.-
■rill
■a-i- I
'V . - i ‘ li
■
* ) Siehe die Beschreibung der Pflanzen im Anhnnge.