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sclioQ selbst den geiiihrliclistea Indiauer-Sianimen eiu Bediirfniss geworden sind;
fremde Reisende kouucn aus dieser Ursache ohne den Willen uud den Beistand
dieser Gesellschaft auf keinen glücklichen Fortgang ihrer Unternehmungen rechnen.
Ich hatte zu St. Louis die Bekanntschaft mehrer mir höchst interessanter M;ln-
uer gemacht. Major Ofallo u war als ehemaliger Agent der indianischen Nationen
des IVIissouri jener Gegenden kundig und unterstützte mich mit seinem Ralhe, sowie
Major D o u g h e rty , jetziger Agent für die Nationen der Pähnis, Omähas,
Otos uud Ayowä’s (die Americaner schreiben dieseu Namen Joway’s ) , beide
durch Major L o n g s Reisen bekamit. Sie sämmtlich riethen mir, als den einzig
zweckmässigen Weg, um jene Gegenden mit Sicherheit kennen zu lernen, mich
an die Amerlcau-Fur-Company auzuschliessen uud mir vou den Directoren derselben
eine Pjissage auf ihrem Dampfschiffe zu erbitieu. Deu Werth dieses Rathes voll-
kommeu eiuseheud, suchte ich'die Bekauutschaft des Herru P i e r r e C h o u te au ,
der die Geschäfte der Gesellschaft zu St. Louis leitete, und des Herrn M °k eu z ie ,
welcher gewöhuiich am oberen Mssouri wohnte, uud jetzt ebenfalls im Begriffe
staud, mit dem Dampfschiffe die Reise uach Fort Union au der Mündung des Yel-
low-Stone zu machen. Beide empfingen mich zuvorkommend uud gewährten
mir meinen Wunsch mit vieler Güte; ich traf daher meine Anstalten zu der be-
vorstehendeu Dampfscbiff-Reise den IVIissouri aufwärts.
Unsere zu diesem Unternehmen nöthigen Vorräthe»), so wie viele kleine Artikel
zum Tauschhandel mit den Indianern, wurden angeschafft und an Bord des
Yellow-Stoue gebracht. Der durch seine grosse Reise berühmte General C la r k e
hatte die Güte mich mit seinem Rathe zu unterstützen, so wie mehre audere interessante
Männer, unter ihnen besonders IVIajor P ilc h e r , der tief in das indianische
Gebiet bis in die Rocky-Mountains eiudrang, als er noch IVIitglied der Missouri-
Fur-Company war; ferner die Herren S a n fo rd und B e a n , ersterer Agent für die
Diese Gegenstände bestanden besonders In Lebensmitteln, Caffee, Zucker, Branntwein, Lichtern, feinem
Schlesspulvcr, allen Sorten von Schrot, Farben, Papier, einigen Büchern u. dergl. —
Nationen der Crows, Mandans, Mönnitarris, Assiniboins und Blackfeet, und letzterer
für die Puiicaa und Dacotas oder Sioux. Alle diese des indiauischen Gebietes
kundigen Männer waren bestimmt, mit uns den Missouri aufwärts zu ihren Agent-
schaftsposten zu reisen, welches für mich von grossem Interesse war. Major
O fa llo u , deu wir auf seiuem angenehmen Landsitze in der Nähe von St. Louis
besuchten, hatte die Güte, mich mit der Charte des Missouri-Laufes von L e w i s
uud C la rk e U» einem grosseu M a s s s ta b e J ^ versehen. Wir fanden bei ihm viele
interessante indianische Gegenstände von seinen früheren Reisen, u. a. auch eine
zahlreiche Sammlung indianischer Scenen von C a tliu , einem Maler aus New-York,
welcher im Jahre 1 8 3 1 die Reise nach Fort Union gemacht hatte.
Bevor wir St. Louis verliessen, erschien eine zweite Gesellschaft von Saki-
ludianern vom unteren Missouri, welche mit General C l a r k e Versammlungen
(Councils) hielt. Sie kamen in mehren langen Doppelcanoen den Missouri herab.
Unter ihnen befanden sich sehr starke robuste Männer, die, wenn sie getrunken
hatten, sehr roh und wild waren. Einer ihrer angesehensten Krieger, der durch
eine Ramsnase ausgezeichnet war, gerade wie man sie auf den mexicanischen
Sculptureu findet, litt sehr au der Lungeusucht. Seine Familie bezeigte ihm vielen
Antheil, die Weiber sassen um ihn her uud klagten häufig. In der Beobachtung
dieser interessanten Meuschen verfloss die Zeit meines hiesigen Aufenthaltes schnell
und der auf den 10. April festgesetzte Tag unserer Abreise rückte heran.
1 ) Da die bis je tz t gegebenen Beschreibungen der nord-americanischen Frösche zu
unvollkommen sin d , um diese Thiere danach mit Gewissheit bestimmen zu können, so mag
h ie r eine k u rz e Beschreibung der envähnten Species folgen: Hyla triserUita: Am Vo rd er-
fusse 1st die zweite Z eh e (v o n aussen g e z äh lt) we it langer als die ü b rig en , welche k u rz
sin d , am Hinterfusse noch viel länge r; Schwimmhäute d er Hinterfüsse nicht völlig halb den
Zeh en -Zwisch en raum ausfüllend; Iris goldfarben; von der Nase durch d a s Auge ein
s chw ä rz lic h -b ra u n e r S tre ife n , der b is g eg e n die Hinterschenkel läuft; Rand des Oberkie-
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