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Aufentbalt zn BTew-Xorli, Philadelphia und Bor-
deutown vom O. bis zom lO. Jnli.
Y o rk BloomiDgdale — Hoboken — New-Bnmswick ■—. Trenton —• BordentowTi — Philadelphia
— Fairmount mit den Wasserwerken — Aufenthalt zn Bordentowm — P a rk des Grafen
Survillier daseihst __ Waldexcursionen ~ Biickkehr nach Philadelphia.
N e w -Y o rk ist bekauntUch eine sebr grosse Stadt, die den Hauptstädten Europas
wenig nachgiebt, wenn man Loudon und Paris ausnimmt»). Sie bat gegenwärtig
330,000 Einwohner nnd ihr Handel ist so ausgebreitet, belebt nnd tbä-
tig, dass sie in dieser Hinsicht wohl schwerlich übertroffen werden düi*fte. Man
besitzt gegenwärtig schon so viele Beschreibungen von dieser Weltstadt, dass es
Wiederholung seyn -würde, viel über diesen Gegenstand zn sagen. Der erste Eindruck,
welchen sie auf mich machte, war, wie schon gesagt, überraschend durch
die schöne Lage; iu ihrem Inneren erinnert sie dui'ch ihre Bauart im Allgemeinen
Manche americanische ScJiriftsteller würden mit einer solchen Ausnahme nicht zufrieden se yn ; Mc. Kenney
z . B. Cslelie dessen Sketches o f a lour to (he lakes etcO nennt New-York pag. 8 3 ein „London o f America,“
ferner pag. 2 8 . ein ,^Iammolh“ und pag. SO und 2 1 eine „wonderful city.“ Die Americaner sciiei-
uen überhaupt von ihrem Lande e twas verblendet zu sej-n, wovon zum Theil Unkenntniss anderer Länder,
zum TlieU ihr übertrieben beitiger Nationalstolz Ursache sind.
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an viele englische Städte. Sie besitzt besonders eine imposante Strasse, welche
iJu*e ganze Länge durchschneidet, den sogenannten Broadway; andere Theile sind
alt uud weniger imposant. Auf dem Broadway, wo die elegante Welt sich am
meisten gefällt, sind Waaren-Ausstellungen in ununterbrochener Reihe, welche denen
von Oxford-Street und Paris wenig nachgeben. Die Stadt ist sehr belebt uud
Menschen aller Nationen betreiben hier ihre Geschäfte. Gegenwärtig hatte die Bevölkerung
iu wenig Tagen, wie man versicherte, um 3 0,000 Menschen abgenom-
meu, welche sieb bei dem Ausbruche der Cholera entfernt uud in verscliiedene
Staaten zerstreut hatten. Es ist bekannt, dass diese traurige Krankheit in Canada
grosse Verwüstungen angerichtet hatte, jetzt war sie in die nördlichen der Vereinten
Staaten eingedrungen: zu Albany am Hudson, zu Detroit, und an den grossen
Seen, so dass sie uns den Plan vereiteln zu wollen schien, unsere Reise in’s
Innere auf diesem Wege zu beginnen. Dies war mein Plan gewesen, wozu mir
die Empfelilungen des Herrn A s to r ,’ unseres verdienten Landsmannes, von grossem
Nutzen gewesen seyn würden, da er der Schöpfer uud Chef der americanischen
Pelzhandel-Compagnie ist, welche ilire Handelsplätze gleich einem weiten Netze
über das ganze innere Nord-America ausgebreitet bat. Ich machte in kurzer Zeit
in New-York eine Menge vou interessanten Bakanntschaften. Biedere Landsleute,
die Herrn G e b h a rd und S c h u c h a rt beeiferten sich, die Reisenden mit ihrem
Ralhe uud Beistände zu unterstützen, eben so Herr Is e liu . Der preussiscbe Consul,
HeiT Schm id t, trug nicht wenig dazu bei, uns den Aufeulbalt in dieser Stadt
angeuelim zu machen, so wie Herr M e ie r und mehre andere Landsleute. Auf dem
Laudbause des Hemi S c hm id t zu Bloomingdale brachten wir einige sehr angenehme
Tage im Kreise seiner liebeusmirdigen Familie zu. Madame S c hm id t,
eine Americaiieriu, hatte Europa uud Deutschland bereist, und erinnerte sich mit
Vergnügen an die Ufer unseres vaterländischen Rheines. Das Landhaus, welches
Herr S chm id t im Sommer bewohnte, hat eine reizende Lage am Ufer des höchst
malerischen North-River, oder Hudson, sieben Meilen von der Stadt. Das freund