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Auch viele ausländische Gegenstände befinden sich hier, z. B. ein Bhinoceros und
die Sammlung der indiauischeu Trachten, Gerätlischaften und Waffen ist wohl die
bedeutendste von allen, welche ich gesehen habe. Eiu Paar Oelgemälde indianischer
Dörfer und Sceiieu von S e ym o u r waren mir vorzüglich iuteressant. Dieser Maler
begleitete ebenfalls die Expedition vou Major L o n g . Wegen ihrer mehr wissenschaftlichen
Anordnung und weil man weniger Spielereien darin aufgeiiommen hat,
verdient die Sammlung des Herrn P e a l e den Vorrang vor allen öffentlichen Museen
der Vereinten Staaten. Herr T itia n P e a l e hat auch in Süd-America gesammelt,
und seiue Gesundheit litt gegeuwärtig noch etwas von dieser Reise.
Da mich das Studium der americanischen ürvölker besonders ausprach, so halte
ich alle Buchlädeii uud Kupferstich-Handlungen durchsucht, um gute Abbildungen
jenes interessanten Meuscheaslaiumes zu finden; allein wie erstaunte ich, in allen
grossen Städten dieses Landes auch nicht eine einzige brauchbare, d. h. characteris-
tisclie Abbildung derselben erhalten zu köuuen, einige schlechte oder sehr mittel-
mässige Kupferstiche abgerechnet, welche sich in Reisebesclireibuugen befinden. Es
ist unglaublich, wie der Urstamm des americanischen Menschen bei deu jetzigen
fremden Usurpatoreii verhasst uud veruachlässigl ist. Nur wenige ausgezeichnete
Männer, welche diesen Vorwurf und Mangel empfanden, beeifern sich jetzt, die
vernachlässigten Materialien, so sparsam sie noch gefunden werden, aus dem Staube
hervorzuzieheii, nachdem es für viele ausgerottete Indianer-Stämme beinahe schon
unmöglich geworden ist, etwas Vollständiges über ihre Geschichte zu liefern. Die
Herren M o rs e , Sm ith B a rto n , E dw in J am e s , S a y , D u p o u c e a u , S c h o o l-
c r a f t , C a s s , M. K e u u e y und einige andere machen in dieser Hinsicht eine ehrenvolle
Ausnahme. In Philadelphia war ein der Aufmunterung werthes, scliöiies Werk
mit farbigen Lithographien projeclirt, welches die Geschichte der verschiedenen Indianer
Stämme uud die Abbildungen ihrer Chefs zum Zwecke hatte, uud wozu die
Regierung alle ihre Materialien horgebeu wollte; diese wichtige Publikation scheint
endlich jetzt zu Stande gekommen zu seyn.
III.
Aofenthalt x n Freibnrg nnd Bethlehem in Pennsyl-
vauien, vom 30. July his zum 33. August 1S33.
Ansicht des Landes — Bevölkemng deutschen Ursprunges — Freihurg — Aufenthalt daselbst — Das
Kocky-Valley — Jagd-Excursiouen — Die Colonie der Mährischen Brüder z a Bethlehem —
Aufenthalt daselbst — Jagd-Excursioneu.
D i e Eeisegefährten halten sich wieder mit einander yereinigt und ich heschloss
nun, wiewohl unser Gepäcke von Boston immer noch nicht eiiigetroffen war, um
das Innere von Pennsylyanien kennen zu lernen, meinen Äufenthah m der Niederlassung
der Mährischen Brüder zn Belldehem zu nehmen. Schon früher hatte ich
von Philadelphia aus einen Besuch daselbst gemacht und das Local für unsere Be-
schäfUgungen sehr günstig gefunden. Am 30. Juni früh vor Tag bei dem schönsten
Wetter und hellem Mondscheine fuhren wir durch die langen Strassen von Pliila-
delphia, und an dem mit weisseu Gespenster-ähnlichen Monumenten und Grabsteinen
versehenen Kirchhöfen vorbei. Vor der Stadl aiigekommeii, ersolüeu der Tag,
während zu beiden Seiten des Weges Land- und Gartenhäuser folgten, welche mit
Feldern, eingezäunleu Plätzen, Gärten, Parks und überall an der Laudstrasse mit