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welche uüt den weisslicbgrünen Gesträuchen der Artemisia bedeckt sind. Uusere
Jäger brachten verschiedene Gegenstände eiu, u. a. den rostschwänzigen Bussart
(Falco borealis) und einen schönen Psarocolius oder Icterus, auch ein grosses
Exemplar von Coluber eximus Say, so wie interessante Pflanzen»). Die schöu
ziunoberroih blähende Cristaria coccinea bildete durch ihre Menge rothe Flecke am
Ufer in der Prairie. In dieser Gegeud zeigten sich vor den Hügeln Reihen von
ziegelroili gebrannten Kegelkuppen in der originellsten Art, und die Köpfe der höheren
Hügel waren oft sonderbar kantig gebildet. In deu weisslichen, zwischen
dem Thone gelagerten Thouschieferschichteu bemerkt man hier uud da Höhlungen,
welche oben gewölbt uud wie Thore oder Fenster alter Ritterburgeu gestaltet
waren.
Unsere Leute au der Cordelle tödteten in der Prairie eiue grosse Klapper-
sclilange (Ci'ot. tergeminus S a g ) , deren Gerassel man auf dem Schiffe vernahm.
Die Jager hatteu Elke und Hirsche gesehen und D ech am p brachte einen der letzteren
ein. Die Schiffzieher fanden iu dieser Gegend viel Arbeit, da der Strom sehr
stark war; sie mussten an den steilen hohen Wänden der zum TheU mit roth ge-
hramiten Kuppen versehenen Hügel in einer langen Reihe hinauklettern, wo man
sie wie Gemsen in gefährlichen Stelluiigeu hängen sah. Herr Bo dme r skizzirte einige
dieser Höhen des linken Ufers (Tab. XXXIV. Fig. 1.). An anderen SteUen mussten
sich unsere am Seile ziehenden Eiigagés durch Niederhauen starker Pappeln uud
dichten Gebüsches ihren Weg oder Pfad am Ufer bahnen, welches oft lange aufluelt
und viele Schwierigkeiten verursachte. Hier kamen sie oft mit Klapperschlangen
iu Berührung, und tödteten viele dieser Thiere. Herr B o dm e r kam einer solchen
Schlange so nahe, dass er beinahe gebissen worden Aväre, doch tödtete ec das gefährliche
Thier durch einen Schlag und brachte es an Bord. Bei dieser Gelegenheit
erzählte Herr M itc h ill, dass er einst einen indiauischen Knaben an dem Bisse
ü . .0, Sonchus ludovicianus Nutt., Peritoma sem d a tum De C ., Caiistegia Muximiliani Nees, eiue rankende
Pflanze mit grossen Blumen, ferner Rumex venosus un4 einige andere.
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eiuer ICIapperBchlauge iu 1 % Stunden sterben gesehen babe. Der Biss batte sich
unterhalb des Fussknöchels befunden.
Nach B o s s Cox assen die Canadier die Klapperschlangen, jedoch ich kann
versichern, dass dieses bei uns „ie geschah; im Gegenthelle sie zeigten grossen
Abscheu vor diesen Tbieren. Nach Aussage jenes Beisenden soll sieb diese
Schlange leicbt selbst beissen; allein ich kann dies uicht glauben, da mir kein Ver-
such dieser Art geglückt ist.
Der folgende Tag (8. Juli) brachte uns wieder mancherlei Beschwerden. Der
Fluss war zum Theil seicht und die Leute mussten im Wasser gehen, um das
Schiff zu schieben, üm sie vou dem Boote an das Land zn bringen, wo sich zu-
fälL-g sehr steile Ufer befanden, halte man kein anderes Mittel, als ein Brett hin
Uber zu legen, welches aber so steil gestellt werden musste, dass das ünterneb-
men des Hinanfsteigens keine geringe Gewandtheit erforderte. Man sah die Canadier
gleich Affen hinauf klettern und ibre sonderbaren Stellungen waren nicht
wenig belustigend. Am linken Flussufer konnten sie nachher zum Theil nicht fort-
kommen, indem der zu lockere Boden nuter ihren Füssen einstürzte. Auf diese
Art vernuglüekten einst drei Assiniboins, welche sieb „„ter eiuer solchen Uferwand
iiiedergesetzt hatten; der Sand fiel ein und begrub sie» ). Der Wald, welchen
unsere Leute durchzogen, batte in dieser Gegend ein sehr dichtes Unterholz
von Bosen nnd Buffaloe-Berry und man fand viele grosse Kröten (Rufo america-
nm HoU.) in demselben. Zur Erfrischung brachten die Canadier eine Menge des
Pappelsplintes mit, welchen sie La sèvre nennen, sebr gerne abscbaben nud aus-
saugein Der Saft desselben bat einen etwas angenehm süsslichen Geschmack, etwa
wie Wassermelonen, nnd ist höchst erfrischend. An einer Stelle, wo sich die Hügelkette
hinter Waldung uud Gebüscheu von dem Missouri enlfernt, mündete ein
starker Bach, mit weichem Grunde, welcben die Canadier La rivière anx trembles
*) K .« . ä lalictea E r e lg a te s erwälmt C .p t F r a n k l in ln seiner ersten Beise nach dem Elnaeer pag. So.