und Papa-Xäpe») ausgegangen, -welche gewöhnlich an dem in den Red-Biver
mündenden Chayenne, in der Nähe des Devils-Lake nnd den Quellen des St. Pete
rs-Biv er lehen, hatten in der Nähe gejagt und Bisonkühe geschossen. Die
Yanktonans werden als die treulosesten und gefährlichsten aller Dacotas angesehen, und
sie sollen schon öfters -Weisse, besonders Engländer in jenen Gegenden getödtet habeu.
Im Winter kommen sie gewöhnlich an den Missonri; allein in der gegenwärtigen
Jahrs*eit war es eiu wahrer Zufall, dass wir mit ihnen zusammen trafen. Sie
wareu meist starke, schlanke, wohlgebildete Männer, mit langen, wild herab hängenden
Haaren, iu welchen eiuige, zum Zeichen ihrer Thaten Federn trugen. Am
Oberleibe waren sie meist nackt, ein Theil von ihnen in Bisonroben, einige in wollene
Deeken (Blaiikets) gehüllt, jedoch nnr einfach und schlecht gekleidet, da sie
sich auf eiuer Jagdexcursion befanden. Der Chef der hier bei uns befindlichen
Leute war Tatänka-Ktä (der todte Bison), ein Mann von mittlerer Grösse, sehr
dunkel braunem charakteristischem Gesichte, die Haare üher der Stirn in einen
dicken Knoten zusammen gebunden. Sein Anzug war eiue rothe Tuch-Uniform
mit blauen Aufschlägen und Kragen, mit silbernen Tressen besetzt, wie sie die
Kaufleute den von ihneu ausgezeichneten Chefs zu schenken oder zu verkaufen
pflegen. In der Hand führte dieser Mann einen Adlerflügel, um sich damit Kühlung
zu fächeln.
Nachdem wir mit diesen Yanktonans die Pfeife in der Runde geraucht hatten,
leerte der Chef vor Herrn M 'k e n z ie einen Beutel mit allem übelriechendem Pem-
mikan (pulverisirtes getrocknetes Fleisch) ans, als ein Geschenk, nnd stand dann
auf, um ihn anzureden. E r sagte, nachdem er allen Anwesenden der Reihe nach
die Hand gedrückt, mit vielen Gesticulatioiien und in kurz abgebrochenen Sätzen,
zwischen weicheu er sich mit bedächtiger Miene besann, „die ganze Truppe der
3 0 0 Zelte siebe unter dem Hauplchef Jäwitschähka ( i nud ä getrennt). — Sein
. ) P apa-Sap e lieisat in der Uebersetzung „der abgeschnittene Kopf.“ Dieser Stamm ist ein Zweig der
Yanktonnna (an franz. auszusprechen).
Volk habe früher mit den Mandans in gutem Einverständnisse gelebt, sey aher seit
einem Jahre, wegen des Mordes eines Dacota mit ihneu entzweit, und wünsche
nun wieder Friede zu schliessen. Sie hätten zu dieser Absicht drei ihrer Leute
nach den Maudan-Dörferu abgesendet, seyen aher des Erfolgs nicht gewiss und
wünschten daher lebhaft die Vermittelung des Herrn M 'k e n z ie . Zufällig seyen sie
am Flusse gewesen, als sie das Schiff ihres Vaters bemerkt hätten, und sie seyen
deshalb gekommen, ihn zu begrüssen. Um der Fur-Company mehr Biber zu geben,
wünschteji sie am Missouri frei jagen zu können und deshalb sey ihuen der Friede
mit den Mandans wichtig; sie hofften daher, Herr M 'k e n z ie werde sich für sie
verwenden uud ihneu erlauben ihn zu begleiten.“ Die Antwort war: „Wenu sie
in Zukunft gleich ihren beständig am Missouri wohnenden Stammsverwandten sich
gut aufführeu und nie Weisse tödten würden, so wolle er versuchen, was in seinen
Kräften stehe; er gäbe ihneu aber zu bedeukeu, was besser für sie sey, mit
ihm zu Schiffe, oder alleiu zu Lande nach den Mandan - Dörfern zu gehen? da er
nicht wisse, wie sie von deu jüngeren Männern der Mandans empfangen werden
würden.“ Diese Lkdianer zeigten uns eine schöne Haut einer jungeu weissen Bisonkuh,
welche sie zum Geschenke für die Mandans bestimmt hatten; ein bei letzterem
Volke in grossem Werthe stehender Gegenstand. Sie hatten auch schon ein
weisses Bisonkalb dorthin geschickt. Erst spät führte mau unseren Besuch iu einen
anderen Baum, wo mau ihnen Essen vorsetzte und sie auch für die Nacht beherbergte;
jedoch am anderen Morgeu gieugen sie ans Land und legten den Weg
nach Fort-Clarke zu Fusse zurück. Während der Nacht hatte ein heftiges Gewitter
getobt und der konuuende Morgeu, (des 18. Juni) war trübe, feucht und
windig. Man verliess früh die Stelle der Zusammenkunft, von wo man noch 12
Meilen bis nach Fort-Clarke rechnet. Die Yanktonans zogen neben ums hei" durch
die Prairie, wo sie einen bunten Trupp von 1 0 bis 13 Wölfen verscheuchten,
welche uus lange Zeit durch ihr Spielen uud Scherzen unterhalten hatten. Bei
einem Thermometerstande von 63° legten wir um VjS Uhr eine rundliche Weiden-
50