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Die Theiihaber der American-Fur-Compauy wareu gegenwärtig die Herreir
A s to r zu New-York, General P r a t t e , C h o u te au , C a b a n n é , M 'k e n z ie ,
L a id low und L am o n t; die drei letzteren nur an dem Pelzhandel des oberen
MissourL An diesem Flusse selbst hat das Wild und die übrigen Pelzthiere schon
iu einem hohen Grade abgenommen und man behauptet, dass daselbst das Pelzge-
scLäft in 1 0 Jahren durchaus nicht mehr von Bedeutung seyn könne. Li diesei*
Aussicht hat die Compagnie in dem Masse, als die Missouri-Ufer an Ergiebigkeit
abnalimen, das Netz ihrer Handelsposten, so wie ihre Unternehmungen, durch ausgesandte
Haudelspartbeien immer melir ausgedehnt, und dadurch den Eirtrag wieder
gesteigert. Ueber 5 0 0 ilirer Angestellten sind in den Forts des oberen Missouri
und auf deu verschiedenen Posten vertheilt, und ausser diesen zum Theil selir ansehnlich
besoldeten Männern, (denn die Compagnie soll jährlich an 150,000 Dollars
an Besoldungen zahlen), leben in diesen Prairies und den Wildnissen der Rocky-
Mountains noch einzelne Biber- und Pelzjäger (Trapper) auf ihre eigene Rechnung,
welche für ihre Bedürfnisse von der Compaguie Vorschuss nehmen, z. B. an Pferden,
Gewehren, Pulver, Blei, wollenen Decken, Kleidungsstücken, Tabak, Tellereisen
11. s. w., und auf dieses Conto nach gemachter Jagd abrechueu, indem sie
ihre Felle an die Haudelsposten verkaufen. Viele von ihnen bringen alsdann die zur
Jagd ungünstige Zeit auf den Forts der Compaguie zu. Sie sind zum Theil höchst
uiiternebmende, kräftige Meuschen, vortreffliche Büchsensehützen, und durch ihr
rohes Leben zu deu grössten Entbehrungen abgehärtet. Während des Sommers
Columbia R ive r pag. 1 9 8 . Die Kleidung der weissen Angestellten der Company ist zwa r von 'rucli wie
bei uns, doch kleiden sich die Jäger auch häutig in t e d e r , e twas nach indianischer Art v e rz ier t, und die
gemeinen Engagés in weisse Blanket-Rcicke, w ie sie bei den Bewohnern von Indiana am AVabasch beschrieben
wurden. Ihre-Fusshekleidung besteht meistens-in indiauischen Mokassins, wovon man bet den
indianischen Weibern 1 8 Paar für einen Dollar erhält, wenn sie ohne alle Verzierungen gearbeitet sind.
Die hiesigen Jäger behaupten, dass diese indianischen Schuhe in der Prairie w e it zweckmässiger seyen,
a ls die europäischen, da ihre Sohle nicht so glatt werde. Man sohlt sie häufig mit Elkleder oder Perg.a-
ment. Sie sind immer sehr leicht durchdringlich für die Stacheln der Cactus, und deshalb zogen wir
unsere europäischen. Schuhe weit vor. Man findet übrigens zu Fort-Ünion beinahe alle Arten der Handw
erke r, als Sclimiede, Maurer, Zimmerleute, Tischler, Böttcher, Schneider, Scliuhmacher, Hufmaciier
sendet die Compagnie starke, berittene und wohlbeAvaffiiete Trupps, unter Anführung
eines erfahrenen Clerks aus, welche auf Packpferden deu verschiedenen von den
Flüssen entfernt stationirten Handelsleuten die nöthigen Waaren und Bedürfnisse
ziifülireii, gegen die Indianer immer die nöthigen Massregelii beobachten und sich
im Nothfalle tüchtig mit ihnen herumschlagen, welches sehr häufig vorkommt. Ihren
Ünferhalt erlangen diese Expeditionen durch die Jagd. Jäger müssen alle diese
Leute seyn, da sie beinahe ausschliesslich von Fleisch zu leben genöthigt sind.
Ausser den schon öfters erwähnten Forts hat man daun noch audere kleinere Wiii-
terposten, "schnell errichtete, und eben so leicbt wieder verlassene Loghouses oder
Blockhäuser unter den Indianern, wohin diese ihre Felle bringen, welche man
kauft und im Frühjahre nach den Handelsposten traiisportirt. Jetzt hatte die American
Fur-Company im Allgemeinen etwa 33 grössere und kleinere Handelsposten
besetzt. Die Indianerstämme nähern sich geAvöhnlich im Herbste und Winter den
Haudelsposten, um ihren Pelztausch zu machen. Im Frühjahre uud Herbste unternehmen
sie besonders ihre Biberjagd, wozu sie von deu Kaufleuten auf alle Art
aufgemuiitert werden, indem man ihnen die eisernen Fallen zum Theil borgt oder
vorscbiesst.
Die Tliierarfen, deren Felle der Gegenstand dieses Handelsgeschäftes sind,
und die etwa im jährlichen Durchschnitte eingebrachte Zahl derselben kann etwa in
naclifolgenden Zaiilen gegeben werden:
1 ) Biber, ungefähr 3 5,000 Stück. Sie Averden in Bündel (P a c k s ), eia jedes
A'on 1 0 0 Pfund Gewicht gesondert und zusammengeschnürt. Gewöhnlich gehen
60 grosse Biber auf ein Pack, sind sie klein, so gehören mehre Felle
dazu. Ein grosses Biberfell Aviegt zwei Pfunde, öfters mehr, und der ge-
AVühnliche Preis für das Pfund ist 4 Dollars»).
) A'on der ungeheueren Menge der jälirlich erlegten Biber kann man sich eine Vorstellung machen, wenn
man bedenkt, dass die Uudsonsbay-Conipany allein in London 5 0 ,0 0 0 Stück elnführt, da dieses Thier ebenfa
lls in gleicher Anzahl bla zu den Rüsten des Eismeeres verbreitet war (a. Capt. B a c k pag. 4 8 ö ). —