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UcUe WohiJiaus, ruud um mit einer Varaiida unigelien, au welcher PassiousWumen,
Loniceren, die rothe TrompetenUume und andere schöne Gewächse ranklen, lag
auf frischem Grün, von hohen Bäumen maucherlei Art heschattet, unter denen man
die schönsten Baumarte., dieses Landes, sohIa..k nnd schäftig anfstrebe..d beohach-
lele. Der Park zog sich nach dem Hndson hi..ab, wo die hohen Sassafras-, Catalpa,
Tulpe..-, Eichen-, Walluuss- u. a. Stä.nme uns mit dem Schatte., ihres hohen
Geflechtes schirmten, während die grossen stolzen Dampfschiffe auf dem glänzenden
Spiegel des Hudson höchst malerisch vorbei eilten. Herr S c hm id t hatte
die Gute, uns eine vortretOiche üebersicht von der ganzen sogenannten Insel von
New-York zu verschaffe... Es befindet sich nändich in der Nähe Von Bloomingdale
ein grosses, sehr vorzüglich eingerichtetes Irrenhaus, welches wir besuchtcS* und
vo.. dessen hohen Dache mau eine nnbeschreibUch schö..e, weile u..d interessatae
Uebersicht der ganzen Gege..d geniesst. Man übersieht hier den E a st- und North-
Biver, die weite Wendung des letzteren, und seine hohen Ufer nach Albany hin,
nach Norden dunkle Wälder, in welchen einzelne Wohnungen nnd Landsitze glänzen,
ln aUen Eichtungen üppig grüne Gebüsche, Städte, Dörfer und geschmackvolle
Landhäuser. Zu unseren Füssen coutrastirte mit jener reichen, grossartigen Ansicht
voll Abwechslung und Leben, die üebersicht der Höfe und Gebäude des Hospitals,
in denen wir die Kranken beobachten konnten, während in einem anderen Eaume
virginische Hirsche (Cenw« virginianm) ihr munteres Spiel trieben. Diese Anstalt
ist sehr vorzügUch nnd fasst eine Menge von Kranken. Der dieselbe leitende Arzt
wohnt in dem Gebäude, nnd hatte die Güte uns dasselbe zu zeigen. New-York
bat eilte grosse Anzahl ähidicher, gemeinnütziger Anstalten, Hospitäler, Zucht- und
Arbeitshäuser, in welchen letzteren die noch zu bessernden jungen Verbrecher nicht
mit den alten unverbesserlichen znsammengeworfen, sondern in verscldedenen An-
staken getreimt sind; ein Taubstummen-Iustitut u. s. w. Unsere Eückfahi-t von
Bloomingdale am Abend war bei der herrlichen Temperatur höchst angenehm. In
den duidceln Gebüschen und Wäldern sah man unzählige Feuerfunken von Lampyris
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umlierfliegeu, und in den Sümpfen nud Pfützen liessen die Frösche ihre uns noch
fremdartigen Stimmen hören, während uns jedoch die des berülimteii Ochsenfrosches
(Bullfrog) noch verborgen blieb. Die schönsten Partieen uud Umgebungen von
New-York verdanken den Reiz ihrer Ansichten dem vielen die Stadt umgebenden
Wasser. So helindet sich z. B. am Ende des langen ansehnlichen Broadway der
sogenannte Castle-Garden, eiu ehemabges rundes Fort, dessen WäUe man zu einem
Spaziergaiige eingerichtet hatte.- Von dem Walle eingesclilossen, liegt ein
kleiner runder Platz, auf welchem mau an gewissen Tagen Musik und Feuerwerke
findet. Von dem Walle hat man eine schöne Aussicht auf den prachtvollen
Hafen, die benachbarte Stadt und Ufer, die gegenüber liegenden Küsten und die
ausgedehnten Gewässer, wo Schiffe aller Art und von allen Nationen aus und eiii-
segeln. Eiu anderer Vergnügungsort der Bewohner dieser Stadt ist der Garten zu
Hoboken, eines Ortes, dessen Namen noch von seinem holländischen Ursprünge
zeugt; denn es ist bekaimt, dass diese Nation die ersten bedeutenden Niederlassungen
m jener Gegend gründete, wovon noch eine Menge von Ueberrösten vorhanden
sind. Eine Dampffähre unterhält die Communication mit Hoboken. Der dort
befindliche Garten dehnt sich längs dem Hudson aus, und der hohe Wuchs der hier
befiudlicheu Bäume uud Gebüsche ist dem Fremden erfreulich uud interessant. Die
hohen Hickory- und andere Arten von wilden Wallnusshäumen hatten jetzt etwa
halb erwachsene Früchte; Storaxbäume C^Ufuidamlar sfyracifiua) mit ihren ahorn.-
ähnlicheu Blättern, hatten einen vorzüglich hohen schäftigen Wuchs, Gleditschia tria-
canthos und inermis, umrankt vou wildem Weine läbrusca und vulpina), so
wie viele andere schöne Waldgewächse gewähren Erholung in der Hitze des Sommers
durch ihren külilen Schatten. Auch mauche europäische Bäume und Gesträuche
hat man hier angepflauzt, so befand sich hier z. B. eine Hecke von Weissdorn
(Cralaegus oxgacantha), die aber unter anderem Holze unterdrückt stand. Maucherlei
Vögel, deren Stimmen uns fremd waren, liessen sich in diesem Schatten hören.
Es uiiterhielteu mich ferner bei meinem ersten Aufenthalte zu New-York, mehre